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OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

Titel: OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)
Autoren: Felix G. Kraft
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System von unterirdischen Gängen und Aufzügen drang der entfernte Lärm eines brodelnden Infernos. Über die Kommunikationsanlage hörten die vier Eingeschlossenen Schreie der Verzweiflung. Da oben im Krater mussten die Kräfte der Hölle wüten. Schwer vorstellbar, dass Hitlers Helfer dieses Chaos noch einmal unter Kontrolle brächten. Alles prächtig, wäre da nur nicht der andere Bomber gewesen, dachte sich Schreiner. Er fasste allen Mut zusammen und suchte nach einem Ausweg aus seiner klaustrophobischen Lage. Er war jetzt allein mit Hitler, Pebbles und dem Wachmann mit der Maschinenpistole im Anschlag. Die Minuten vergingen wie Stunden. Hitler ließ den Gefangenen an einen Holzstuhl fesseln und goss sich einen Cognac nach dem anderen ein als wollte er sich damit betäuben. Derweil malte sich der gefesselte Schreiner aus wie ihn der sichtlich angeschlagene Tyrann wohl foltern würde. Der starrte allerdings nur wie benommen auf die Computermonitore, auf denen diverse Statusmeldungen aus dem zweiten Bomber eintrafen. Er sendete offenbar ein codiertes GPS-Signal und der Professor konnte aus der Unterhaltung zwischen Hitler und Pebbles entnehmen, dass die Maschine unaufhaltsam auf ihr Ziel zuflog. Die eine der beiden Horten sollte Washington angreifen, die andere, die jetzt in Trümmern lag, war auf New York angesetzt. In dieser Situation hatte Simon Schreiner weitgehend mit dem Leben abgeschlossen. Er dachte weniger an Flucht als an eine Möglichkeit, die Amerikaner vor der heraufziehenden unsichtbaren Bedrohung zu warnen.
    Da er gefesselt war und von ihm keine Gefahr drohte, hatte der Wachsoldat seine Waffe niedergelegt und sich einen Stuhl in der Ecke gesucht. Er war sichtbar abgelenkt vpn dem Chaos, dass auch hier um ihn herum herrschte. Pebbles fuchtelte wild an seinem Laptop herum. Aus den Bemerkungen, die er Hitler zuwarf konnte der Professor entnehmen, dass er eisern mit der Mobilmachung der über Twitter und Facebook aktivierten Helferstruppen im Lande des Gegners beschäftigt war. Schreiner hatte beim besten Willen keine Idee wie er noch ins Geschehen eingreifen könnte. Da Markus Scholl offensichtlich nichts erreicht hatte, konnte nur noch ein Wunder helfen. Und das geschah gegen 22:00 Uhr. Das erste, was sie spürten, war eine enorme Druckwelle, die kurz auf eine gewaltige Detonation folgte, welche fast die Trommelfelle zum platzen brachte. Mit einem unfassbar tieffrequenten Rumpeln erzitterte anschließend der ganze Bunker mit seinen Meter dicken Stahlbetonwänden, die nachgaben als würden sie aus Gummi bestehen. Fast erschien es als ob der erloschene Vulkan zu neuem Leben erwacht sei. Offensichtlich war der Atomsprengsatz in der Hitze explodiert und hatte damit eine Eruption ungeheuren Ausmaßes ausgelöst. Die Möbel knarrten, die Bücher fielen aus den Regalen und das durch Notstromaggregate gespeiste Licht zuckte unheilvoll. Die Computer fielen mit einem Schlag aus. Mit einem gläsernen Krachen schlug das große Porträt von Anton Hitlers Mutter, das über seinem Schreibtisch hing auf den Boden und die Scherben der Glasscheibe verteilten sich auf den ganzen Boden. Der Führer sprang entsetzt auf und brach in Tränen aus. Sein Traum von der Weltherrschaft schien Stück für Stück zu zerplatzen und jetzt wertete er den Fall des Porträts seiner geliebten Mutter als böses Omen.
    Er stürzte auf den Boden und jaulte wie ein kleiner Junge, dessen Goldhamster gestorben war. Winselnd und würdelos, fast hilflos wie ein Kleinkind kroch er auf dem Boden herum und sammelte die Teile des Rahmens zusammen. In diesem Moment bebte die Erde so stark, als hätten es die Kräfte aus dem Erdinneren darauf angelegt, den kleinen Bunker mit seinen Insassen zu zermalmen. Mit einem markerschütternden Knarren löste sich der oben an der Wand befestigte Reichsadler aus Bronze von seinem knapp zwei Meter hohen Marmorsockel, der sich direkt hinter Hitlers Schreibtisch befand und neigte sich bedrohlich nach vorne. Aus den Augen des Führers blitzte das blanke Entsetzen als er sich umdrehte und über die linke Schulter fassungslos auf den nach vorne vom Sockel herabkippenden Reichsadler mit dem großen Hakenkreuz in seinen überdimensionalen Klauen starrte. Pebbles, der ebenfalls seitlich am Schreibtisch saß riss seinen ausgefallen Rechner zur Seite und brachte sich in Sicherheit. Der treu ergebene Wachmann hingegen, sprang ohne Waffe von seinem Stuhl auf und stürzte sich dem herunter fallenden Herrschaftssymbol entgegen.
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