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OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

Titel: OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)
Autoren: Felix G. Kraft
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los, fahren Sie die Maschine ganz vorsichtig einen knappen halben Meter nach vorne, ohne den Bohrer anzuwerfen. Dann können wir uns am Bohrkopf vorbei vorsichtig hineinquetschen. Mal sehen was wir da haben.“
    „Moment Chef“, knurrte der Vorarbeiter. Er legte den Hebel der Gangschaltung um und drückte den Startknopf. Es gab ein lautes Geräusch, der Boden bebte wieder. Der stählerne Koloss setzte sich krachend in Bewegung und drückte den Bohrkopf tiefer in einen riesigen Hohlraum. Im Schneckentempo ging es voran bis dieser den Eingang einer geheimnisvollen dunklen unterirdischen Kammer freigab. Der Bauleiter klopfte sich den Staub von seiner speckigen Wachsjacke.
     
    „Hat jemand von euch eine Taschenlampe?“, fragte Häberle in die Menge. Ein Mann mit dichtem schwarzem Schnurrbart und dunkelbraunen Augen reichte seinem Vorgesetzten mit einem gequälten Lächeln seine Grubenlampe. Der griff zu, nickte anerkennend und drehte sich auf dem Absatz um. Umringt von einer Gruppe Arbeiter zwängte er sich an der Maschine vorbei in den mysteriösen Hohlraum.
     
    Als die Männer die unterirdische Kammer betraten, fühlten sie sich ein wenig wie Archäologen nach dem Auffinden der großen Grabkammer der Cheopspyramide. Die Lichtstrahlen ihrer Handlampen zeichneten sich bläulich-weiß in der staubigen Luft ab. Wie die Tentakel eines Kraken tasteten sich die Halogenspots voran und erhellten einen gut sechs Meter hohen und etwa 40 Meter tiefen Raum. Von der Decke tropfte Wasser. Vereinzelt hingen Spinnennetze an den unverputzten grauen Wänden. Durch die hohe Feuchtigkeit quoll der Rost der Stahlversteifungen aus allen Ritzen im Beton. Die Luft roch modrig und war durchsetzt vom feinen Staub, den die Bohrarbeiten aufgewirbelt hatten. Von unten raschelte es an allen Ecken. Der ganze Boden schien sich zu bewegen: Schemenhaft erkannten die gebannt durch die Öffnung starrenden Männer schwarze Käfer, Mäuse und auch einige Ratten. Im fahlen Licht der Handlampen zeichneten sich Umrisse zahlreicher metallischer Körper ab. Der auffälligste von ihnen hatte einen Durchmesser von gut zwei Metern und glich einer Glocke.
     
    „Hey, leuchtet alle Mal auf die Glocke da drüben“, raunzte Häberle seine Männer an.
    „Ich glaub, ich sehe nicht recht, ist das etwa ein Hakenkreuz?“
     
    Tatsächlich: Auf der seltsamen Glocke prangte das unmenschliche Symbol, das für eines der düstersten Kapitel deutscher Geschichte stand.
     
    „Ich glaub ich spinne. Das ist eine Glocke mit Hakenkreuz. Was zum Teufel soll das?“
    Häberle wischte sich mit der linken Hand den Staub von der Nase, während er mit der rechten die Lampe auf die Oberfläche des seltsamen Objekts ausrichtete und entlang der Konturen kreisen ließ. Der Tiefbauingenieur aus dem schwäbischen Städtchen Göppingen schätzte seine Höhe auf gut zwei Meter.
     
    Stück für Stück arbeiteten sich die Männer weiter vor in die von ihnen freigelegte Kammer. Unzweifelhaft hatten sie einen seit Kriegsende schlummernden Bunker der nationalsozialistischen Militärmaschinerie freigelegt. Man konnte kaum einen geraden Schritt machen. Überall standen Kisten oder Ersatzteile herum. Hinten in einer Ecke lagerte auf Holzbalken gestützt ein seltsamer Holzkörper, der wie eine Tragfläche aussah mit einer tropfenförmigen Glaskanzel. Er war etwa zehn Meter breit und knapp 20 Meter lang. Die Form der seltsamen Maschine erinnerte ein wenig an einen Rochen. Zumindest an das Mittelstück, denn auf beiden Seiten fehlte der Rest der beiden Tragflächen. Man konnte unter dem unlackierten, lediglich an den Nähten mit Spachtelmasse abgedeckten Holzkörper ein stählernes Skelett entdecken. Ganz offensichtlich handelte es sich um eine Flugmaschine, der man die Flügel gestutzt hatte. Oder aber es waren nie welche dran, so unfertig wie sie aussah. Auf beiden Seiten der Kanzel ließen sich in den Lichtkegeln der Handlampen an der Vorderseite des wie ein Flügel geformten Rumpfes große Mündungen erkennen, hinter denen sich die Lufteinlässe von je drei Strahlturbinen pro Seite abzeichneten. Hinten auf der Flügeloberseite erkannten die staunenden Arbeiter sechs mit Aluminiumstahl abgedeckte Luftauslässe. Das dreiteilige Einziehfahrwerk war ausgefahren obwohl die Maschine auf Holzträger gestützt war. Den Leuten vom Bautrupp fehlte das Vorstellungsvermögen, sich den Mittelteil mit kompletten Flügeln vorzustellen. Dann wäre er wie man später feststellen sollte, in der Spannweite auf
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