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OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

Titel: OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)
Autoren: Felix G. Kraft
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knapp 50 Meter gekommen und in der Lage gewesen, fast 10.000 Kilometer weit zu fliegen.
    „Mann, ich werde verrückt. Das sind Nazi Geheimwaffen. Ein Düsenjäger und allerlei hoch entwickelte Fluggeräte. Ich habe im Fernsehen mal so eine Dokumentation gesehen, wir Deutschen waren ja damals führend mit dieser Technik", freute sich einer der Arbeiter und zückte sein Fotohandy, um eine Aufnahme zu machen.
    „Das glaubt uns sonst niemand.“
    „Vielleicht kriegen wir eine saftige Belohnung. Das Zeug ist für die Wissenschaft sicher ein Vermögen wert", meinte ein anderer Arbeiter.
    „Ich glaube, ich gehe jetzt mal die Baubehörde verständigen.“ Kaum hatte der Bauleiter diese Worte ausgesprochen, drehte er sich um und zwängte sich an dem Bohrkopf vorbei zurück in den Tunnel. Mehr als fünf Meter unter der Erde gab es keinen Handyempfang. Häberle musste durch einen Schacht an die Oberfläche klettern, um Verbindung mit der Stadtverwaltung von Stuttgart aufzunehmen. Es dauerte eine ganze Weile, bis er den zuständigen Mitarbeiter ans Telefon bekam. Der wirkte nicht unbedingt euphorisch, aber er versprach, so schnell wie möglich einen Sachverständigen aufzutreiben. Es schien als wäre er nicht erfreut gewesen darüber. Schließlich hatten sich die Bauarbeiten an Stuttgart 21 durch die ganzen Bürgerproteste schon genug verschoben. Der Bedeutung des seltsamen Fundes und seiner Auswirkungen auf die Fortsetzung der Bauarbeiten am ICE-Tunnel könnte in diesem Moment keiner der Beteiligten auch nur annähernd abschätzen. Auf jeden Fall war klar, dass die Bauarbeiten an dieser Stelle erstmal auf unbestimmte Zeit ruhen würden.
     
    Es war einer von jenen Tagen, an denen Simon Schreiner am liebsten im Bett geblieben wäre. Es regnete schon den ganzen Vormittag, die Temperaturen waren für die Jahreszeit erheblich zu niedrig und den Professor plagte heftige Migräne. Trotzdem musste er auch an diesem Augusttag im Hörsaal der Uni Stuttgart vor seine Studenten treten und über sein Fachgebiet Luft- und Raumfahrttechnik referieren.
    Es schien, als seien seine geheimen Wünsche erhört worden. Nachdem Schreiner sich 20 Minuten lang abgemüht hatte, seinen Studenten eine ordentliche Vorlesung zu bieten, machte sich das Telefon in seiner Hosentasche durch Vibrationsalarm bemerkbar. Dezent nahm der Dozent das Handy heraus und schaute auf das Display. Dort erschien in großen Lettern der Name des Institutsleiters. Es schien etwas Ernstes zu sein und Schreiner vertröstete seine Zuhörer für einen Moment. Er hastete vor die Tür und nahm das Gespräch an: „Schreiner, was kann ich für Sie tun?“
    „Warum so förmlich heute, Schreiner? Sie sind doch sonst nicht so. Sie können sicher schon denken, dass es etwas Ernstes sein muss wenn ich sie so mitten aus der Stunde hohle. Nicht wahr?“ raunzte der Institutsleiter. „Ich habe zwei Herren hier für sie sitzen, Schreiner. Die sind ganz wild darauf, Sie kennen zu lernen."
    Schreiner fuhr der Schrecken in die Glieder. In Gedanken ging er alle kleinen Sünden der letzten Tage und Wochen durch, doch noch nicht einmal irgendwelche Verkehrsvergehen kamen dem kinderlosen Professor in den Sinn. Hoffentlich ist nichts mit Ruth, dachte er sich. Ruth, seine Ehefrau, lebte mit ihm in einer großen Eigentumswohnung im Stuttgarter Süden. Sie arbeitete als Kulturreporterin beim Stuttgarter Kurier und hatte an diesem Morgen einen Auswärtstermin.
    „Keine Angst, Schreiber. Die interessieren sich nicht für ihr ausschweifendes Nachtleben als Jazzmusiker. Die sind nämlich nicht von der Sittenpolizei, sondern von der örtlichen Baubehörde. Sie haben wohl etwas Außergewöhnliches gefunden und brauchen dringend ihre Expertise als Spezialisten für altertümliche Flugmaschinen.“
    „Ah, verstehe. Aber was soll ich mit meinen Studenten machen?“
    „Schicken sie sie nach hause. Sollen alleine weiter lernen. Das hier ist äußerst dringend. Wegen so ein paar verrotteten Naziflugmaschinen in einem Bunker stehen nämlich seit gestern Abend die ganzen Bauarbeiten für Stuttgart 21 still.“
    Mehr als den letzten Satz hätte es zur Mobilisierung von Simon Schreiner überhaupt nicht bedurft. Er erledigte, was ihm aufgetragen wurde und hastete mit großen Schritten zum Universitätssekretariat. Flugzeuge der Reichsluftwaffe waren sein Spezialgebiet, obwohl er mit der Ideologie des Nationalsozialismus nicht das Geringste am Hut hatte. Doch wegen seiner Technikbegeisterung und seinem Interesse
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