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OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

Titel: OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)
Autoren: Felix G. Kraft
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seinem kantigen Kinn hatte sich Schorf gebildet. Und obwohl er nicht wehleidig war, zog er es vor, die Wunden an beiden Händen durch große Pflaster vor Schmutz zu schützen. Schließlich galt es, im Dreck nach verrostetem Metall und verrottetem Holz zu suchen. Interessanterweise bestand das vielleicht kostbarste Fundstück, die Horten XVIIIa, zum größten Teil aus leichtem Sperrholz. Diese Bauweise mit einem beplankten Metallgerippe sparte nicht nur erheblich Gewicht und Rohstoffe, sie verbesserte auch die Tarnkappen-Eigenschaften des sagenumwitterten Nurflüglers. So rankten sich dann auch nicht wenige Gerüchte, vor allem im Internet, um den deutschen „Stealth-Bomber“. Experten hatten nach dem Krieg berechnet wie stark die Summe der Konstruktionseigenschaften dieses revolutionären, an einen Bumerang erinnernden Flugzeugs das Radarecho bei einem Angriff auf alliierte Ziele verringern würde. Die ermittelten Werte waren mehr als eindrucksvoll, vor allem wenn die Maschine im Tiefflug angegriffen hätte. Mit ihren beiden Junkers-Strahltriebwerken erreichte sie schon vor über 60 Jahren unglaubliche Geschwindigkeiten von bis zu 900 km/h. Zum Glück für die Alliierten erreichte das deutsche Stealth-Projekt nicht rechtzeitig die Frontreife, um den Ausgang des Zweiten Weltkriegs noch zu ihren Ungunsten zu beeinflussen. Gar nicht auszudenken, wie die Weltkarte heute aussehen würde, wenn Hitlers Horden diese revolutionäre Waffe noch ausreichend in großer Zahl zum Einsatz gebracht hätten. Vor allem, wenn sich die Gerüchte als wahr erweisen sollten, dass sie damit eine Atombombe über New York abwerfen wollten.
    Neben dem brandgefährlichen Strahlbomber fanden sich in der unterirdischen Kammer des Schreckens auch noch allerlei, eher als skurril denn als strategisch bedeutsam einzustufende sonderbare Flugobjekte. Tief unter der Erde, geschützt von dicken Stahlbetonwänden lagerten neben einigen V2-Raketen-Teilen und Massen von Konstruktionsplänen auch noch mehr oder weniger fertige Prototypen von verwegenen Flugapparaten, welche man umgangssprachlich am besten mit dem Begriff UFO beschreiben könnte. Spekulationen um solche Flugscheiben, wie die Apparate auch genannt wurden, hatten im Internet schon Jahre zuvor eine hitzige Debatte unter Luftfahrtexperten, selbsternannten Ufologen und unbelehrbaren Nazi-Romantikern ausgelöst. Schreiner und Scholl hatten selbst schon etliche Dokumentationen auf diversen Nachrichtenkanälen zu diesem heiklen Thema gesehen. Doch einige Meter unter ihren Füßen wartete völlig unerwartet der ultimative Beweis für die Existenz oder Nichtexistenz dieser auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende immer noch vielbeachteten Geheimwaffen. Für Schreiner sollte die bevorstehende Bergung das mit Abstand bewegendste Erlebnis seiner bisherigen Berufslaufbahn als Luftfahrtexperte werden. Für seinen jungen Assistenten Scholl, der kurz vor seinem Diplom stand, sowieso.
    Die beiden Männer stiegen in das Erdreich unter Stuttgart hinab, ausgerüstet mit Gummistiefeln und geliehenen gelben Schutzhelmen sowie leuchtstarken Halogen-Helm- und Taschenlampen. In der Unterwelt der Schwabenmetropole bot sich den beiden ein gespenstischer Anblick. Die Bunkerwand wirkte wie von einem riesigen Geschoss durchschlagen und in der unterirdischen Kammer sah es wirklich aus wie nach einem Granateneinschlag. Die Feuchtigkeit, der sämtliche Fundstücke ausgesetzt waren, hatte den geheimnisvollen Apparaten reichlich zugesetzt. Und durch die Bohrarbeiten waren sie zu allem Überfluss noch mit einer dicken Schicht von Betonstaub bedeckt. Die Bergung verlief relativ reibungslos. Schreiner und Scholl mussten selbst nicht schwer heben. Sie trugen in erster Linie die Verantwortung, dass alles heil blieb und schon gleich beim Abtransport der Fundstücke die Spreu vom Weizen getrennt wurde.
    Schreiner dirigierte: „Das fast fertige Rumpfstück der Horten, das grau-braune Teil da drüben, können Sie direkt ins Institut für Luft und Raumfahrtforschung fahren. Der Pförtner wird Ihnen sagen, wo sie alles abladen können. Die drei Flugscheiben da drüben – ich meine diese runden Dinger mit Kanzel und Fahrwerk dran – die brauchen wir auch im Institut. Da hinten stehen drei Kisten, die nach meinem Dafürhalten direkt auf den Müll können. Aber links hinten in der Ecke, die 20 olivgrün Holzkisten brauchen wir auch unversehrt. Zur Sicherheit habe ich die Stücke mit weißen Aufklebern
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