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OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

Titel: OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)
Autoren: Felix G. Kraft
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gingen im Lärm der Düsentriebwerke und der inzwischen von Ingenieur Schulz gezündeten Feststoffraketen unter. Schulz hatte gar keine andere Wahl mehr, als ohne auf einen weiteren Befehl zu warten das Katapult des zweiten Bombers auszulösen. Denn an diesem Punkt gab es kein Zurück mehr und bei einer weiteren Verzögerung wären den Anwesenden wenig später die Brocken um die Ohren geflogen. Doch das passierte auch so, allerdings ein paar Meter weiter oben unter der Hallendecke. Allein der Pilot hatte in seinem Cockpit die heraufziehende Katastrophe bemerkt und aus Leibeskräften in sein Funkgerät gebrüllt, die Startsequenz zu stoppen. Doch sein blechern und leise aus dem Lautsprecher krächzend erschallendes Fluchen und Flehen ging in den Wutausbrüchen des völlig außer Kontrolle geratenen Führers unter. Mit bebender Stimme übertönte er die verzweifelten Hilferufe des Piloten, dem nichts mehr anderes blieb als in letzter Sekunde den Schub seiner Triebwerke herunterzufahren. Doch die von außen gezündeten Feststoffraketen und das ebenfalls aus der Kommandozentrale betätigte Katapult konnte er nicht stoppen. Die mächtige, über 40 Tonnen schwere Horten hob ab, blieb dann aber mit ihren fast 50 Meter breiten Flügeln krachend am Hallendach hängen, das sie in 1000 Stücke riss. Als Schulz das Problem mit dem Hallendach bemerkt hatte, waren die Feststoffraketen und das Katapult bereits gezündet und nichts auf der Welt konnte die folgende Katastrophe aufhalten. Ein brennender Trümmerregen prasselte auf den Boden des Vulkankraters herab. Die Triebwerke wirbelten wild in der Luft herum, bevor sie an den Lavafelsen zerschellten und mit infernalischem Getöse explodierten. Die Scheiben der Kommandozentrale bestanden aus dickem Panzerglas und hielten den Explosionen stand. Doch das brennende Kerosin der mit 16 Tonnen Treibstoff betankten Horten setzte die ganze Halle in Brand und das Feuer fraß sich in Windeseile an die Munitionsvorräte heran. Es krachte an allen Ecken und Enden. Binnen weniger Sekunden wirkte der Vulkankrater wie die Kulisse von Dantes Inferno. Die Soldaten und Ingenieure brüllten sich gegenseitig an, während sich der Tobsuchtsanfall des Führers erheblich verschlimmerte. In dieser unübersichtlichen Situation kümmerte sich niemand mehr um Schreiner. Die Ingenieure und Soldaten rannten hektisch in die Halle hinunter und versuchten teils mit Feuerlöschern, teils mit Decken und Wasserschläuchen, die Brände zu löschen. Die an Bord der Horten mitgeführte Atomwaffe war nicht scharf gemacht worden beim Start und hatte zunächst dem Crash standgehalten. Sie lag allerdings inmitten brennender Trümmer und war damit eine tickende Zeitbombe. Es dauerte nicht lange, bis den faschistischen Verschwörern klar wurde, dass ihr unterirdisches Germania endgültig verloren war. Wild gestikulierte und redete Strassner noch auf den Führer ein, er solle sich sofort in Sicherheit bringen. Der Oberst umarmte seinen Ziehsohn und küsste ihn auf beide Wangen. Dann wandte sich der Führer ein letztes Mal seinem aufmüpfigen Gefangenen zu: „Schreiner, sie haben mich enttäuscht. Sie alle haben mich enttäuscht. Ich bin umgeben von armseligen, nichtsnutzigen Verrätern und Idioten.“ Anschließend schrie Anton Hitler seinem Propagandaminister noch einen Befehl zu: „Pebbles, schalten Sie die gesamte Kommunikation auf meinen atomsicheren Bunker im Nordflügel um und kommen Sie mir nach!“
    „Schon geschehen, mein Führer. Ich klemme nur noch meinen Laptop ab und komme nach“
    Der Führer geiferte: „Vater, halte die Stellung hier unten. Und pass auf dich auf. Du bist für mich wie ein leiblicher Vater gewesen und ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte.“
    Dem alten Mann kullerten einige Tränen aus seinen roten Augen. Seine Haut war fahl wie bei einem Toten. Er biss die Zähne zusammen und fing sich rasch. Er versuchte zu retten, was noch zu retten war: „Wache: Nehmen Sie den Gefangenen in Gewahrsam und folgen Sie mir in meinen Bunker. Dort werden wir mit ihm in Ruhe abrechnen. Es soll langsam und schmerzhaft werden.“
     
    Professor Schreiner spürte die Maschinenpistole in seinem Rücken. Er hatte Angst. Doch jetzt wusste er: Wenn er sterben würde, wäre es wenigstens nicht umsonst gewesen. Der Boden des durch dicke Schichten getrockneter Lava geschützten Stahlbetonbunkers wurde durch mehrere heftige Explosionen erschüttert. Durch das, durch mehrere stählerne Schotten gesicherten
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