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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht
Autoren: Aimee Carson
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harten Asphalt geschleudert worden war. Doch dank der gepolsterten Spezialkleidung war er unverletzt aufgestanden.
    Und wie angewurzelt stehen geblieben, als er sie entdeckt hatte. Langsam näherte sie sich ihm. Sein Gesichtsausdruck war verschlossen, und er machte keine Anstalten, ihr entgegenzukommen. Keine guten Vorzeichen, ebenso wenig wie ihr ausgedörrter Mund.
    Doch es half alles nichts – es war höchste Zeit, dass sie ein paar Dinge gerade rückte. Genau genommen war sie viel zu spät dran – fünf Jahre und einen Morgen danach zu spät.
    „Was machst du hier?“, empfing er sie misstrauisch.
    „Ich will mit dir reden.“
    „Tut mir leid, aber ich muss arbeiten und die Szene prüfen.“ Er drehte sich um und ging auf einige Crewmitglieder zu, die sich um einen Monitor scharten.
    Kate sah, wie Memphis’ breiter Rücken sich von ihr entfernte, und nur langsam kam ihr Gehirn in Gang, um ihrem Körper zu sagen, was er tun sollte. Sie ging eilig hinter Memphis her und holte ihn ein. „Es dauert nicht lange.“
    Ungerührt marschierte Memphis weiter. „Ich habe es dir doch gesagt: Ich muss arbeiten.“
    Mit rasendem Herzen blieb sie stehen. Ihr war bewusst gewesen, dass es schwierig werden würde. Der Verstand riet ihr zur Geduld und dass sie Memphis erst seine Arbeit erledigen lassen sollte. Aber sie hatte es satt, auf das Glück zu warten, zumal es zum Greifen nah war. Und hatte Memphis nicht selbst gesagt, dass Leben bedeutete, auch Risiken einzugehen? Jetzt oder nie!
    „Ich schalte eine Anzeige in der Zeitung, wenn du das willst“, sagte sie laut und mit fester Stimme. Vage bemerkte sie, wie die Leute am Monitor sich zu ihr und Memphis umdrehten.
    Immerhin blieb er schon einmal stehen und wandte sich ihr zögernd zu. „Ich liebe dich nämlich auch, Memphis.“ Jetzt war es heraus, laut und deutlich.
    Memphis kam zurück und stellte sich dicht vor sie. „Dir ist schon klar, dass hier Gott und die Welt mithören?“
    „Das formt den Charakter.“
    „Und was ist mit meinem Ruf?“
    „Du brauchst dich doch nur von einem Wolkenkratzer zu stürzen, um wieder als Supermann zu gelten …“
    „Bist du nur deshalb gekommen? Um mir vor der Crew eine Szene zu machen?“
    Kate nahm all ihren Mut zusammen. „Was muss ich tun, damit du zurück nach Miami kommst und uns eine Chance gibst?“
    Einige Sekunden verstrichen, ohne dass Memphis etwas sagte. Kate bebte vor gespannter Erwartung. Schließlich zuckte es um seinen Mund und er sagte: „Du musst mich schon ein bisschen umwerben.“
    „Aber ich weiß nicht, wie“, erwiderte sie ehrlich. „Immerhin lerne ich gerade, wie man die Wahrheit sagt.“
    „Ein guter Anfang …“
    „Ich habe Brian und meinen Eltern alles erzählt.“
    „Das habe ich gehört. Und wie haben sie reagiert?“
    „Sie sind wütend. Und furchtbar enttäuscht von mir.“ Brennende Tränen schossen ihr in die Augen, doch sie blinzelte sie zurück.
    In Memphis’ Stimme mischten sich Mitgefühl und alte Verletzung, als er erwiderte: „Ich weiß ziemlich gut, wie sich das anfühlt. Du hast es mich oft genug spüren lassen.“
    Ja, sie wusste, wie häufig sie ihn kalt behandelt und verletzt hatte. „Ich frage mich, Memphis, wie kann man sich in eine Frau verlieben, die einem das Gefühl gibt, ein Nichts zu sein?“
    Sein leises Lächeln war Balsam für ihre Seele. „Ich habe immer das Potenzial gesehen, das in dieser Frau verborgen lag. Und deine Familie wird dir mit der Zeit schon verzeihen. Manchmal muss man ein altes Haus abreißen, um ein neues, schöneres zu bauen.“
    Die Tränen drängten mit neuer Kraft zurück in ihre Augen. „Immerhin spricht Brian wieder mit mir. Aber meine Eltern …“ Ihre Stimme versagte. Der Streit mit ihren Eltern hatte ihr fast das Herz gebrochen. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie sehr sie Memphis brauchte. Sie räusperte sich. „In jener Nacht vor fünf Jahren habe ich mich wirklich in dich verliebt, weißt du das? Es war sicher falsch, aber ich bereue es nicht mehr. Mir war damals klar, dass ich Dalton aus den falschen Gründen geheiratet hatte. Es war einfach bequemer, ihn zu lieben anstatt dich. Ich wollte ihn wirklich verlassen. Mit dir zu schlafen, war das Ehrlichste, was ich tun konnte. Aber dann sind die Schuldgefühle und die Angst gekommen und haben mich zu ihm zurückgetrieben.“ Sie musste schlucken. „Ich kann nur sagen, dass ich heute älter bin, ein bisschen weiser und vor allem mutiger.“
    „Das wird auch höchste Zeit“,
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