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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht
Autoren: Aimee Carson
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und lenkte ihn ab. Er brauchte einen Moment, um zu verstehen, was vor sich ging.
    Dalton und seine Verlobte waren soeben gekommen.
    Brian stand an der Wand des Ballsaals und sah sich um. „Ist das ein Türsteher?“
    Memphis folgte dem Blick seines Freundes und musste unwillkürlich grinsen. „Falls nicht, sollte er es werden.“
    Ein massiger Typ, schlecht sitzender Anzug, Augen wie ein Falke. Auf keinen Fall war er hier, um sich zu amüsieren. Er hatte einen Knopf im Ohr, dessen Kabel unter dem Jackettkragen verschwand.
    Kate gesellte sich zu ihnen und stellte sich zwischen Memphis und ihren Bruder. „Das ist Daltons rechte Hand, Anthony Hall. Er hat ein Auge auf die Presse und steht mit den Sicherheitsleuten in Kontakt, falls es Ärger gibt.“
    Brian blickte finster drein. „Wetten, dass er auch alle Gäste vorher gecheckt hat und Dalton über ihre Biografie ins Bild gesetzt hat?“
    Memphis sah seinen Freund skeptisch an. „Das ist ein Witz, oder?“
    „So kommt er einfacher mit ihnen ins Gespräch und kann effektiver Sponsoren werben“, erklärte Kate, als sei es die normalste Sache der Welt.
    Memphis verschlug es für einen Augenblick die Sprache. „Und gibt es auch eine festgelegte Reihenfolge, in der er sich mit potenziellen Spendern unterhält? Schleimt er sich von den wichtigen zu den weniger wichtigen? Was ist mit der Länge des Gesprächs? Steht die im Verhältnis zum erwarteten Spendenbetrag?“
    Kate sah Memphis verständnislos an. „Ohne Spenden kann er keine Kampagne führen. Und ohne Kampagne wird er nicht gewählt. Anthony sorgt dafür, dass Dalton immer im besten Licht erscheint.“
    Langsam dämmerte es Memphis, was es hieß, in einer Politikerfamilie aufzuwachsen und gewisse Dinge mit der Muttermilch einzusaugen. Mit Abscheu betrachtete er den Menschenpulk, der sich um Kates prominenten Exmann und seine Verlobte scharte. Alles wirkte wie eine perfekt inszenierte Show.
    „Wie viel bekommt man dafür, eine Person im besten Licht erscheinen zu lassen?“, wunderte er sich.
    „Zu viel“, sagte Brian. Jeglicher Humor wich aus seinem Gesicht, als auch er in Richtung seines Exschwagers blickte. „Aber allzu brillant scheint Mr Hall in seinem Job nicht zu sein, sonst hätte er seinem Boss davon abgeraten, sich nur drei Monate nach der Scheidung schon wieder zu verloben.“
    Memphis wusste, dass es Brians Mitgefühl für Kate war, das ihn so feindselig klingen ließ. Aber wie würde er wohl klingen, wenn er die ganze Wahrheit über ihre Ehe wüsste?
    Memphis warf Kate einen prüfenden Blick zu, und ihre Augen weiteten sich leicht vor Schreck. Kaum sichtbar schüttelte sie den Kopf und formte mit den Lippen stumm die Worte „nicht jetzt“.
    Er wollte etwas erwidern, kam aber nicht dazu, da in diesem Moment Anthony Hall zu ihnen trat und sie leise informierte: „Guten Abend, Kate. Dalton lässt wissen, dass er gleich herüberkommt, um Sie zu begrüßen.“
    „Warum lassen Sie Dalton nicht per Funk wissen, dass er zur Hölle fahren soll?“, entfuhr es Brian ruppig, gefolgt von einem gedämpften „Uff“, das nur von einem diskreten Ellbogenstoß Kates stammen konnte.
    Memphis beschloss, seinem Freund zur Seite zu springen. „Nein, Brian, in der Unterwelt würde der Abgeordnete Worthington doch niemals genügend Spenden zusammenbekommen.“
    Prompt traf auch ihn unsanft Kates Ellbogen, obwohl ihr dabei der Anflug eines Lächelns entschlüpfte.
    Anthony Hall ignorierte die beiden Männer. „Wir dachten, es sei besser, wenn Sie vorbereitet sind, Kate.“
    „Ja, ja“, murmelte Memphis sarkastisch, „Planung ist das halbe Leben.“
    Kate bedankte sich mit gezwungenem Lächeln bei Anthony. Dieser nickte und ging hinüber zu seinem Boss.
    Wenig später kam Dalton ohne Verlobte auf sie zu.
    „Brian“, flüsterte Kate, „warum gehst du nicht an die Bar?“ Ihrer Stimme war anzumerken, wie angespannt sie war.
    Doch Brian weigerte sich. „Ich finde, ich bin hier genau richtig.“
    „Bitte!“, wandte sich Kate flehentlich an Brian. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Doch in Brians Gesicht war immer noch sein Widerwille zu lesen, von ihrer Seite zu weichen. „Ich bin ja nicht allein mit Dalton. Memphis ist auch noch da.“
    Schließlich schnaubte Brian leise auf und entfernte sich in Richtung Bar. Erleichterung machte sich in ihr breit. Allerdings währte diese nicht lange, denn als Dalton vor ihr und Memphis stehen blieb, schienen sich alle Augen im Saal auf sie zu richten – manche
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