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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht
Autoren: Aimee Carson
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ganz offen, andere heimlich und versteckt.
    „Du siehst toll aus heute Abend“, begann Dalton. „Und Glückwunsch zu dem rundum gelungenen Klassentreffen.“ Er lächelte und nahm ihre Hände. „Perfekt, so wie alles, was du organisierst.“
    Sie bedankte sich. Dann erlaubte sie ihm, sie auf die Wange zu küssen, bevor sie ihm unauffällig ihre Hände entzog. War seine Haut immer schon so weich gewesen?
    Dalton drückte auch Memphis die Hand, der den Druck gelassen erwiderte. Ihr Exmann strahlte die übliche Herzlichkeit des Profi-Politikers aus, nur Kate erkannte die kaum wahrnehmbaren Anzeichen von Stress in seinen Augen. Wie immer wirkte er attraktiv, tadellos gepflegt und gekleidet, um nicht zu sagen glatt. Genau so, wie sie es früher an ihm gemocht hatte.
    Doch ihr Geschmack hatte sich geändert. Jetzt bevorzugte sie eine weniger geschniegelte Erscheinung. Und raue Männerhände. Sie musste nicht lange nachdenken, um zu wissen, warum.
    „Es hat mich überrascht, dass du plötzlich doch kommen wolltest“, bemerkte sie.
    „Du weiß doch selbst am besten, dass wir gemeinsam am stärksten sind.“ Fast hätte Kate bitter aufgelacht. „Und aus dem Grund wollte ich dich auch um etwas bitten: Würdest du eine Veranstaltung für mich organisieren?“
    Die Frage kam so unerwartet, dass Kate sie zunächst gar nicht verstand. „Warum ich?“, fragte sie endlich.
    „Weil es die optimale Lösung wäre. Niemand organisiert so perfekt Spendenpartys wie du. Außerdem würde unsere Zusammenarbeit endgültig beweisen, dass wir uns im Guten getrennt haben. Und weißt du nicht mehr? ‚Der Name Anderson zieht immer!‘“ Er lächelte breit über den Spruch, der so eine Art Running Gag zwischen ihnen gewesen war.
    Kate konnte allerdings nicht mehr darüber lachen. „Weiß Olivia schon davon?“
    „Nein. Noch nicht.“
    Ungläubig starrte Kate ihren Exmann an. Den Mann, den alle liebten. Für den sie stets beglückwünscht worden war. Wie glücklich sie sich schätzen könne, seine Frau zu sein. Wie selbstlos er sich seinen politischen Zielen widme.
    Doch dieser Mann hatte offensichtlich keinen Gedanken daran verschwendet, wie sich seine zukünftige Frau dabei fühlte, wenn seine Exfrau für ihn arbeitete.
    Wählerinteressen gehen vor, da müssen individuelle Gefühle schon mal zurückstehen. Sie hörte seine Stimme in ihrem Kopf. Auch ihr gegenüber hatte er das stets betont, wieder und wieder.
    Die Erinnerungen wühlten sie auf, ließen sie keinen klaren Gedanken fassen. Bis sie Memphis’ Hand am Rücken spürte. Sofort fasste sie sich. Bis vor Kurzem hätte sie ohne Zögern in Daltons Vorschlag eingewilligt. Sie war es gewöhnt, im Team zu spielen und ihre eigenen Interessen höheren Zielen unterzuordnen. Von Kindesbeinen an hatten ihre Eltern es ihr so beigebracht. Und in ihrer Ehe mit Dalton war es nicht anders gewesen.
    Doch damit war Schluss.
    Kate sah ihrem Exmann fest in die Augen. „Nein, ich werde nicht für dich arbeiten.“
    Dalton war die Irritation anzusehen, während er gleichzeitig bemüht war, gelassen zu bleiben. „Warum nicht? Anthony und ich sind uns einig, dass deine Mitarbeit genau das richtige Signal aussenden würde.“
    „Dalton“, entgegnete Kate mit einiger Schärfe, „als Politiker bist du ein echtes Talent. Du kannst Menschen begeistern und mitreißen, du engagierst dich für die Schwachen. Aber im privaten Bereich“ – sie schüttelte den Kopf, als könnte sie es nicht fassen, dass sie es erst jetzt erkannte – „bist du eine Null.“
    Schockiert starrte Dalton sie an – ein unbezahlbarer Anblick. „Kate, ich …“
    Sie hob die Hand, um ihn zu stoppen. „Ich bin dabei, meine eigene Event-Agentur zu gründen. Und eigentlich sollte ich für dich arbeiten und dir das Doppelte berechnen für deine Unsensibilität gegenüber Olivia. Aber ich tue es nicht. Wegen ihr. Sie verdient etwas Besseres. Viel Glück für deine Ehe, Dalton.“ Mit diesen Worten wollte sie sich umdrehen und gehen. Doch ihr fiel noch etwas ein: „Und schenk deiner Frau diesmal ein bisschen mehr Beachtung.“
    Damit machte Kate auf dem Absatz kehrt und ging ihren Bruder suchen. Mit jedem Schritt fühlte sie sich leichter.
    Memphis schloss zu ihr auf und berührte sie leicht am Ellbogen. „Das war super, Kate! Hat es sich gut angefühlt?“
    „Besser als gut!“, gab Kate enthusiastisch zurück. Sie fühlte sich plötzlich zehn Zentimeter größer.
    Brian war einmal quer durch den Saal gegangen, wo er auf
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