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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht
Autoren: Aimee Carson
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jahrelang gehofft, dass du endlich erwachsen wirst und dich den Dingen stellst.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber vielleicht kannst du das einfach nicht.“
    „Das ist nicht fair!“, protestierte Kate.
    „Du steckst immer noch den Kopf in den Sand!“
    „Nein, ich versuche, mein Leben in den Griff zu bekommen!“
    „Ja, aber nur die einfachen Teile. Vor den schwierigen Teilen läufst du immer noch davon und flüchtest dich in Lügen.“ Enttäuscht sah er sie an. „Deine Familie kennt bis heute nicht die Wahrheit über deine Beziehungen – weder über deine Ehe noch über unser Verhältnis.“
    Kate ballte die Hände zu Fäusten und zwang sich, ihre Stimme nicht zu heben. „Ich wollte erst das Klassentreffen hinter mich bringen. Du weißt, wie schwer …“
    „Ja, ja, ich weiß“, unterbrach er sie. „Alles ist so kompliziert.“ Sein Ton machte deutlich, dass ihm die Erklärung nicht länger genügte. „Offiziell bin ich immer noch nichts weiter als ein guter Freund!“
    Überrascht von der Heftigkeit in seiner Stimme, entgegnete sie: „Ich brauche einfach noch mehr Zeit, um …“
    „Kate“, stieß er hervor und machte einen Schritt auf sie zu. Wut und Verzweiflung mischten sich in seinem intensiven Blick. „Ständig sagst du, es ist kompliziert. Oder du sagst: nach dem Klassentreffen. Aber weißt du was? Es wird immer kompliziert sein, und der ideale Zeitpunkt wird nie kommen. Ich habe es satt, nur dein kleines schmutziges Geheimnis zu sein!“
    „Kleines schmutziges … Was? Wovon sprichst du?“
    „Ich glaube, du hast nur Angst davor, was deine Familie von dir denkt, wenn herauskommt, dass die perfekte Tochter ihren Mann mit einem Schmuddeljungen aus allzu einfachen Verhältnissen betrogen hat.“
    „Nein, Memphis, das stimmt nicht!“ Auch Kate wurde jetzt wütend. „Ich gebe ja zu, dass ich mir da ein riesiges Loch gegraben habe, aus dem ich nun selbst sehen muss, wie ich herauskomme. Aber dass du aus einer armen Familie stammst, hat überhaupt nichts mit all dem zu tun!“
    „Aus meiner Perspektive stellt sich das aber anders dar.“
    „Hast du schon mal überlegt, ob deine Perspektive vielleicht Teil des Problems ist? Hast du eventuell selbst Probleme mit deiner Herkunft?“
    „Ich schäme mich kein bisschen dafür, arm gewesen zu sein.“
    „Das vielleicht nicht“, gab sie zurück, die Stimme zitternd vor Anspannung. „Aber was ist mit deinem Stolz? Ich glaube nämlich, der hält dich davon ab, nach Miami zurückzuziehen. Du kannst diesen Unfall nicht vergessen, weil er deinen Ruf als Stuntman beschmutzt. Und das kann der perfekte Memphis James natürlich ganz und gar nicht vertragen!“
    „Verflucht, Kate! Verstehst du es immer noch nicht? Nach unserer Nacht bist du ohne ein Wort abgehauen und zu Dalton zurückgekehrt. Ich bin an dem Tag gesprungen, weil ich meine Wut abreagieren musste! Wut auf dich! Und was ich dir auch nie erzählt habe: Zwei Tage nach dem Unfall ist dein Vater in meine Wohnung gekommen.“
    Völlig schockiert starrte Kate ihn an, unfähig, etwas zu sagen.
    „Was Senator Anderson von mir hielt und mir freimütig ins Gesicht geschrien hat“, fuhr Memphis fort, „kannst du dir wohl denken.“
    Verzweiflung ergriff Kate, und sie musste die Tränen zurückblinzeln. „Memphis …“
    Doch er wartete nicht, bis sie die richtigen Worte fand. „Ich kenne dich seit siebzehn Jahren, Kate, und die meiste Zeit davon habe ich dich geliebt.“
    Sein bitteres Gesicht ließ keinen Zweifel an der Aufrichtigkeit des Geständnisses. Die Worte dröhnten in ihrem Kopf, überwältigten sie, lähmten sie. In ihrer Brust hämmerte das Herz wie verrückt.
    Memphis war noch nicht fertig. „Dein Vater hat mich zwar ein ‚Nichts‘ genannt“ – sein Stimme klang hart und kalt – „aber du warst es, die mir das Gefühl gegeben hat, ein Nichts zu sein.“
    Damit drehte er sich um und verließ den Saal.

12. KAPITEL
    Auch zehn Minuten später stand Kate noch wie angewurzelt da, den Blick auf die Tür fixiert, durch die Memphis verschwunden war.
    Er liebte sie, seit vielen Jahren. Und sie hatte ihn wie ein Nichts behandelt.
    Tränen schnürten ihr schmerzhaft die Kehle zu, sodass sie kaum atmen konnte.
    „Wo ist Memphis?“, ertönte Brians Stimme hinter ihr.
    „Er ist gegangen.“ Sie hatte das Gefühl, jeden Moment zusammenzubrechen. Am liebsten hätte sie sich in einer einsamen Höhle versteckt und sich die Augen aus dem Kopf geheult. Sie wandte sich Brian zu, der ihr
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