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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten
Autoren: Joy Fielding
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besonders nett zu dir.«
    »Klar warst du das. Jedenfalls netter als die meisten anderen«, korrigierte Delilah sich.
    »Ich fühle mich schrecklich, wenn du das sagst.«
    »Das wollte ich nicht. Also, wie sagt man immer? Schnee von gestern? Die Vergangenheit ruhen lassen? Ich finde, das sollten wir tun. Von vorne anfangen.«
    »Klingt gut«, stimmte Megan ihr zu, und ihr Magen knurrte erneut. Sie schlug mit der Faust dagegen. »Mein dummer Bauch will einfach nicht still sein.«
    »Was würdest du jetzt essen, wenn du es dir aussuchen könntest?«, fragte Delilah. »Sag, was ist dein Lieblingsessen.«

    Darüber musste Megan nicht lange nachdenken. »Warme Truthahn-Sandwiches.«
    »Das ist nicht dein Ernst. Diese aufgeklappten Dinger mit warmer Bratensoße?«
    »Vergiss die Pommes nicht.«
    »Wie kannst du so was essen und dabei so dünn bleiben? Ich muss die Dinger nur angucken und nehme schon fünf Kilo zu.«
    »Ich gehöre einfach zu diesen Leuten, die alles essen können. Ich bin sicher, eines Tages holt es mich ein, und ich wache so fett auf wie -«
    »Ich?«, fragte Delilah, obwohl es weniger eine Frage als vielmehr eine Feststellung war.
    »Nein, natürlich nicht. Du bist nicht -«
    »Doch, bin ich. Ich meine, es ist nicht okay. Ich weiß, dass ich abnehmen muss.«
    »Na ja, vier, fünf Kilo vielleicht«, räumte Megan ein, weil es schlicht unhöflich gewesen wäre, Delilah für dumm zu verkaufen.
    »Vielleicht eher zwanzig bis dreißig.«
    »Es muss ja nicht jeder aussehen wie Jennifer Aniston.«
    »Und ob das jeder muss.«
    »Was isst du denn gerne?«, fragte Megan.
    »Ich?« Delilah klang über Megans Frage beinahe überrascht. »Ich mag so ziemlich alles, aber vor allem Rippchen, rosa gebraten, eine Folienkartoffel mit jeder Menge Sour Cream und dazu einen Caesar-Salat. Oh, und zum Nachtisch einen Eisbecher mit Karamellsauce.«
    »Auf Eisbecher mit Karamellsauce stehe ich auch.«
    »Wirklich? Dann habe ich eine Idee«, sagte Delilah beinahe ausgelassen. »Sobald wir hier rauskommen, gehen wir zu Chester’s und teilen uns einen.«
    »Sobald wir hier rauskommen«, stimmte Megan ihr zu. »Weiter reden«, drängte sie, um ihre Panik in Schach zu halten. »Wer ist dein Lieblingsfilmstar?«

    »Brad Pitt«, sagte Delilah achselzuckend. »Wie bei allen anderen auch.«
    »Ich finde Matt Damon irgendwie gut.«
    »Ja. Er ist auch süß. Er sieht ein bisschen aus wie Greg.«
    »Findest du?«
    »Du nicht?«
    Megan stellte sich Gregs kräftiges Kinn, seine braunen Augen und seine kurz geschorenen Haare vor. »Schon irgendwie.«
    »Du magst ihn wirklich, oder?«
    »Ich mochte ihn.«
    »Warum habt ihr euch denn gestritten? Ich meine, falls ich das fragen darf.«
    Megan zupfte nervös an ihren Haaren. »Das Übliche.«
    »Sex, meinst du?«
    Megan blickte sich verstohlen um und fragte sich, ob tatsächlich jemand ihr Gespräch belauschte und ob dieser Jemand Greg sein könnte. »Ja«, gab sie zu.
    »Hat er versucht, dich zu zwingen?«
    »Nein. Nein. Er wollte bloß... ich war noch...«
    »Du warst noch nicht so weit«, beendete Delilah den Satz für sie.
    »Genau.«
    »Hast du schon einmal mit einem Jungen geschlafen? Ich weiß, das geht mich nichts an...«
    »Ich bin noch Jungfrau«, gestand Megan. Was soll’s, dachte sie. Warum sollte sie jetzt noch etwas für sich behalten?
    »Ich auch. Nicht, dass irgendjemand es bisher auch nur versucht hätte...«
    »Das kommt noch.«
    »Vielleicht, wenn ich abgenommen habe.«
    »Jungen sind so blöd«, sagte Megan.
    »Dein Bruder ist nett.«
    »Ja. Er ist süß.«
    »Was hältst du von ihm und Amber?«

    »Ich finde die beiden irgendwie niedlich zusammen.«
    »Ja, ich auch.« Nach einer kurzen Pause fuhr Delilah fort: »Darf ich dich etwas anderes fragen?«
    »Warum nicht?«
    »Ich möchte nicht, dass du sauer wirst.«
    Megan hätte beinahe gelacht. »Glaubst du, ich bin jetzt noch durch irgendwas zu schocken?«
    »Es geht um meine Mom und deinen Dad.«
    »Was ist mit ihnen?«
    »Wie findest du es, dass sie zusammen sind?«
    »Nicht toll. Das ist nicht persönlich gemeint«, fügte sie hastig zu.
    »Das verstehe ich. Ich mag deine Mom wirklich gern.«
    »Ich auch.« Megan kreuzte ihre Finger im Schoß. Bitte, lieber Gott, dachte sie, bitte mach, dass ich meine Mutter wiedersehe. Ich verspreche, dass ich die beste Tochter sein werde, die sich eine Mutter nur wünschen kann.
    »Sie ist, na ja, wie eine richtige Mom. Kerri strengt sich an, aber -«
    »Wie kommt es, dass du deine
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