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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten
Autoren: Joy Fielding
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jemand, den wir nicht kennen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Vielleicht ist es dieselbe Person, die Liana getötet hat.«
    »Was? Wovon redest du?« Delilah begann, in dem kleinen Raum im Kreis zu laufen wie ein Tiger in einem Käfig. »Cal Hamilton hat Liana umgebracht, genauso seine Frau und wahrscheinlich auch dieses andere Mädchen.«
    »Und wenn er sie nicht getötet hat?«
    »Natürlich hat er sie getötet. Man hat Lianas Kette in seinem Haus gefunden«, erinnerte Delilah sie. »Und das Armband von diesem anderen Mädchen.«
    »Die könnte doch auch jemand dort deponiert haben.«
    Delilah wurde kalkweiß vor Entsetzen. »Aber das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Warum nicht?«
    »Darum eben.«
    »Wenn Cal sie nicht umgebracht hat, heißt das, dass der wahre Täter noch da draußen rumläuft«, beharrte Megan. »Und vielleicht hat er bloß abgewartet, bis alle wieder sorglos geworden waren, um dann erneut zuzuschlagen, und als er mich allein auf der Straße gesehen hat, hat er seine Chance ergriffen. Und dann hat er mich irgendwie betäubt und hierhergebracht. Und dann hast du angefangen rumzuschnüffeln, sodass er keine andere Wahl hatte, als dich auch hierherzuschaffen.«
    Delilah wirkte nicht überzeugt. »Mich wirft man nicht einfach so über die Schulter. Wer immer es war, müsste ziemlich kräftig sein. Und ziemlich entschlossen.«
    »Es muss jemand aus unserem Bekanntenkreis sein«, sagte Megan. »Denn er kannte unsere Namen.«
    »Es muss Joey sein«, beharrte Delilah, obwohl sie alles andere als überzeugt klang. »Und wahrscheinlich auch Greg. Zu zweit wären sie stark genug, mich zu tragen.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass Greg so etwas tun würde.«

    »Würdest du lieber glauben, dass wir uns in der Gewalt eines kaltblütigen Serienmörders befinden?«
    »Oh Gott. Oh Gott.«
    »Okay, entspann dich«, sagte Delilah. »Nicht vergessen, wir sind jetzt immerhin zu zweit. Und wenn es ein verrückter Psychopath ist, sind wir zwei gegen einen.«
    »Aber warum sollte er uns diese Chance geben?«, fragte Megan leise, als hätten die Wörter selbst Angst, in ihr Bewusstsein zu dringen.
    »Wie meinst du das?«
    »Das ergibt doch keinen Sinn. Warum hat er die Tür zwischen unseren beiden Räumen nicht abgeschlossen? Warum hat er uns zusammengelassen?«
    Delilah wandte den Kopf hektisch hin und her, als sie ihre Blicke über die Wand wandern ließ. »Er beobachtet uns, oder?« Sie rannte zu einer Wand und strich mit den Fingern darüber. »Er belauscht uns. Er zieht irgendeinen perversen Kick daraus, uns zusammen zu sehen. Warum? Was will er? Glaubst du, er will uns, du weißt schon, zusammen sehen?«
    Der Gedanke ließ Megan erschaudern, und dann erinnerte sie sich an die grausamen Beschreibungen von Lianas zerstörtem Gesicht, die sie gelesen hatte, und brach in Tränen aus.
    Sofort nahm Delilah sie in eine erdrückende Umarmung. »Pass auf«, flüsterte sie Megan ins Ohr. »Wein einfach weiter und zeig keine Reaktion.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Ich habe eine Pistole.«
    Megan versuchte instinktiv, sich aus der Umarmung zu lösen, aber Delilah hielt sie fest.
    »Sie steckt unter meiner Bluse im Hosenbund meiner Jeans. Wer immer mich hierhergebracht hat, hat sie offensichtlich nicht bemerkt.« Sie küsste Megan auf die Wange. »Siehst du. Alles wird gut«, sagte sie laut, um einen möglichen Lauscher zu beruhigen.
    »Aber -«
    »Sie gehört meiner Großmutter«, sagte Delilah in einem
Atemzug, der Megans Wange wärmte. »Lass uns jetzt nicht darüber reden.« Sie schob Megan auf Armeslänge von sich. »Alles okay?«
    Megan nickte, zu benommen, um irgendetwas zu sagen. Delilah hatte eine Pistole. Sie hatte doch eine Chance, hier lebend rauszukommen.
    »Wir können uns genauso gut hinsetzen. Es uns bequem machen «, rief Delilah sarkastisch gegen eine Wand. Sie legte einen Arm um Megan, und sie setzten sich mit Blick auf die geschlossene Tür gemeinsam auf den Boden.
    Megans Magen knurrte laut. »Ich kann nicht glauben, dass ich Hunger habe.«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich keinen Hunger habe«, gab Delilah zurück.
    Megan hörte sich lachen. »Ich kann nicht glauben, dass du mich zum Lachen gebracht hast.«
    »Ich bin eigentlich ziemlich komisch, wenn man mich näher kennen lernt.«
    Megan senkte beschämt den Kopf. »Tut mir leid, dass ich das nicht versucht habe.«
    »Soll das ein Witz sein? Du bist meine beste Freundin.«
    »Sag das nicht.«
    »Es stimmt aber.«
    »Ich war nicht
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