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Erbe: Das Experiment - Teil 1: Erwachen (German Edition)

Erbe: Das Experiment - Teil 1: Erwachen (German Edition)

Titel: Erbe: Das Experiment - Teil 1: Erwachen (German Edition)
Autoren: Max Adolph
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Prolog
    Die aufgehende Sonne fiel langsam durch die breiten Fenster in das Zimmer. Licht wanderte durch den Raum und beleuchtete den liebevoll abgelegten Revolver auf dem Tisch neben dem Bett. Ein Bündel blutrot besprenkelter Verbänden lag halb darunter. Mitten im Knäuel lagen ein paar Flaschen Alkohol, von denen zwei leer und die dritte kaum angefangen war. Das milchig gelbe Gebräu im Glaszylinder schwappte etwas hin und her, als die massige Gestalt auf dem Bett sich aufsetzte. Sein Kopf fühlte sich überraschend normal an, was sich jedoch angesichts des Bevorstehenden schnell ändern konnte.  Er hatte sich nicht einmal ausgezogen. Lediglich seine Jacke hatte er achtlos neben das Bett geschmissen. Seine Wunden waren spurlos verheilt und  das erste Mal seit einer Woche fühlte er sich wirklich ausgeruht . Wenn man bedachte, was er durchgemacht hatte war das hier eine mehr als schäbige Absteige, doch er hatte ohnehin nicht vor hier lange zu verweilen. Er setzte sich auf die Bettkante und wartete auf den Anruf, den er jeden Moment bekommen müsste. Wie auf Kommando klingelte der kleine Apparat auf dem Nachttisch neben seinem Revolver und er hob ab.
    "Ratsraum 4. Zwanzig Minuten", hieß die kurze Durchsage. Dann war die Leitung wieder tot. "Dir auch nen guten Morgen", raunte er und schmiss den Hörer wieder auf die Vorrichtung. Dann stand er auf und ging ins Bad, das sich als viel zu klein herausstellte. Nur die Dusche konnte er gerade so benutzen, was ihm jedoch auch vollkommen reichte.  Er fühlte sich wieder ein gutes Stück sauberer, als er wieder in das Schlafzimmer kam und sich anzog. Fast schon meditativ legte er die Weste an, verstaute den Revolver im Halfter und arretierte die Rai'Sen an seinen Armen. Schließlich nahm er noch einen guten Schluck aus der angefangenen Flasche am Boden. Wenn Brock Recht behielt konnte das ein verdammt langer Tag werden.  Sein kleines Appartement bildete zusammen mit drei weiteren ein kleines Haus auf dem Grundstück des Stützpunktes. Eigentlich war es kein einfacher Stützpunkt mehr. Dies war eine der Hauptbasen des Erbes. Allein die Tatsache, dass sie ihn für wichtig genug erachteten um ihn hierher zu schleifen erregte leichte Besorgnis in Raddock. Das gesamte Konstrukt war unterirdisch in einer riesigen Höhle errichtet. 
    Der Troll war noch nicht oft in der Hölle gewesen, aber es kam ihm trotzdem komisch vor, dass er hier noch nie freien Himmel gesehen hatte.  Es war nicht weiter verwunderlich. Immerhin war die Hölle in allen ihm bekannten mythischen Darstellungen eine unterirdische Welt. Er konnte sich nur einfach nicht vorstellen wie eine gesamte Dimension unterirdisch sein sollte. Zum Glück zählte Raddock nicht zu der Sorte Leute, die über derartige Kuriositäten lange nachdachten. Ein gepflasterter Weg führte geradewegs zur Wand des riesigen steinernen Saales, dessem Decke sich in mehreren hundert Metern Höhe erstreckte. Die unzähligen Tagungs- und Verhörsäle hatte man direkt in den massiven Fels gebaut, statt für sie extra derart riesige Höhlensysteme anzulegen. Die Illusion von Freiheit konnte man bei Verhören ohnehin nicht gebrauchen. Eine Flügeltür aus etwas hellerem Stein befand sich am Ende des Weges und führte direkt in die verzweigten Tunnel. Obwohl die Tür aus Stein war, ließ sie sich überraschend leicht öffnen. Ihm war das vorher nie aufgefallen, da die Tür während der normalen Arbeitszeiten quasi nie still stand. Er musste verdammt früh geweckt worden sein, wenn man bedachte wie ruhig es hier überall war. Raddock hatte sein Zeitgefühl aber ohnehin verloren. Wenn man sich ständig an den Zyklus einer anderen Dimension gewöhnen muss fällt es einem irgendwann einfach leichter, einen festen Zyklus aufzugeben und einfach zu schlafen, wenn man müde war.
    Der Gang vor ihm ging so weit in den Fels, dass Raddock das Ende gar nicht sehen konnte. Er hatte Glück, denn die Ratsräume befanden sich ganz vorne und Nummer 4 war auch bereits in der Nähe. Eine weitere Flügeltür aus weißem Stein grenzte den Gang von dem Raum ab in den man ihn bestellt hatte. Der Halbtroll öffnete sie und machte einen Schritt hinein. Er hatte eigentlich eine kleine Kammer erwartet, wie er sie aus den Verhörsälen kannte, doch das hier war eine durchaus ansehnliche Halle. Von der extrem hohen Decke hingen schlichte, aber irgendwie stilvolle Lampen und vor ihm erstreckte sich ein rot gefliester Gang der links und rechts an abgegrenzten und bestuhlten
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