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Nur aus Leidenschaft

Nur aus Leidenschaft

Titel: Nur aus Leidenschaft
Autoren: Peggy Moreland
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sagst mir, was morgen zu tun ist."
    „Würdest du mir bitte erst meine Schmerztabletten reichen?" Er wies auf seine Reisetasche. „Sie sind in der Außentasche."
    Sie holte die Tabletten und aus dem Bad ein Glas Wasser. Während sie beides auf den Nachttisch stellte, blieb sie auf Dis tanz. Im Hinausgehen sagte sie: „Es dauert ungefähr eine Stunde."
    „Sieh bitte nach, ob die Kälber Wasser haben, ja? Und, Carol", rief er ihr nach, „vielleicht solltest du ihnen ein paar Ballen Heu hinwerfen."
    Carol erledigte gewissenhaft ihre Arbeiten, gab ihren Pferden Heu und Hafer und füllte die Wasserkübel.
    Aber sie war nicht bei der Sache.
    Sie dachte an Pete.
    Wie sollte sie ihm aus dem Weg gehen, wenn sie sich täglich Anweisungen bei ihm abholen musste?
    In Gedanken versunken kletterte sie auf den Heuboden. Sie hatte ihm Unterstützung angeboten, jetzt konnte sie ihn nicht mehr meiden. Stirnrunzelnd zerrte sie einen Heuballen zu der Luke, die auf die Koppel führte.
    „Ich bin aber auch zu dumm", murmelte sie und nahm eine Drahtschere zur Hand. „Warum konnte ich nicht den Mund halten?" Sie knipste den Draht auf.
    Mein Hilfsangebot beruht nicht auf irgendwelchen tieferen Gefühlen, sagte sie sich, während sie den Ballen hinabwarf. Sie hatte es für Rena getan. Rena war ihre Freundin, und deren Ehe war ihr wichtig.
    Seufzend richtete Carol sich auf und schaute über das Land in die untergehende Sonne.
    Rena und Clayton hatten schwierige Zeiten hinter sich. Eine ungewollte Schwangerschaft hatte sie zur Heirat bewogen, obwohl sie es eigentlich noch zu früh gefunden hatten. Dann waren die Zwillinge gekommen. Doch trotz allem liebte Rena Clayton. Aber galt das auch umgekehrt? Würde Clayton seine Familie über seine Karriere als Rodeocowboy stellen?
    Könnte er der Ehemann und Vater sein, den seine Familie sich wünschte?
    Carol schaute zum Haus hinüber und dachte an ihre Beziehung zu Pete, die ganz ähnlich war. Sie stellte sich vor, wie er in seinen Boxershorts auf dem Bett lag. Es würde nicht einfach sein, seine Nähe auszuhalten. Aber sie wollte Rena und Clayton Gelegenheit geben, ihre Probleme zu lösen.
    Sie reckte die Schultern und stieg vom Heuboden herunter. Bis Pete wieder auf den Beinen war, würde sie die Ranch versorgen. Und danach ... nun, sie würde sich einfach rar machen.
    An der Hintertür streifte sie die schmutzigen Stiefel ab und schlich auf Zehenspitzen zum Schlafzimmer, um Pete nicht zu wecken, falls er schlief. Doch sie fand das Bett leer.
    „Pete?" rief sie leise und sah sich suchend um. Als keine Ant wort kam, rief sie lauter:
    „Pete?" Ahnungsvoll lief sie ins Bad.
    Dort lag er auf dem Boden wie ein Häufchen Elend.
    „Oh Himmel!" Sie kniete sich neben ihn und drehte seinen Kopf zu sich. An der Schläfe hatte er eine dicke Beule. „Pete?" flüsterte sie. Die Angst schnürte ihr fast die Kehle zu.
    Er rührte sich nicht, und sie stand schnell auf, um einen Waschlappen zu befeuchten.
    „Pete", wiederholte sie in Panik, während sie sein Gesicht betupfte. „Bitte, Pete, sag doch was."
    Seine Wimpern zuckten, und sie nahm den Lappen weg. Ihr stockte der Atem, als er langsam die Augen öffnete.
    Pete begegnete ihrem Blick und blinzelte verwirrt. „Carol?" Er versuchte, sich aufzusetzen, doch er sank stöhnend wieder zurück.
    „Bist du ohnmächtig geworden?" Sie beugte sich über ihn.
    „Ich ... ich weiß nicht", sagte er mit schwacher Stimme.
    „Wieso bist du nicht im Bett?"
    „Ich musste mal. Ich ..." Er ächzte und strich sich mit zitternder Hand über die Stirn. „Ich habe eine Tablette genommen. Die hat mich wohl benommen gemacht."
    „Du hättest auf mich warten sollen", schalt sie. „Ich hätte dir geholfen."
    „Ich brauche keine Hilfe beim Pinkeln", knurrte er.
    Carol warf den Waschlappen ins Becken und beugte sich hinunter, um Pete einen Arm unter die Schulter zu schieben. „Du musst wieder ins Bett. Kannst du laufen?"
    „Ich glaube, ja." Er stützte den Ellbogen auf den Boden und kam mit ihrer Hilfe zum Sitzen. So verharrte er eine Weile, schwer atmend, mit hängenden Schultern, die Hände kraftlos zwischen den Knien baumelnd.
    „Okay?" fragte sie besorgt.
    „Eine Minute noch." Er holte tief Luft und stemmte sich dann am Waschbecken hoch, das verletzte Bein von sich gestreckt.
    Carol legte ihm den Arm um die Taille und unterstütze ihn, so gut sie konnte. Mit zusammengepressten Lippen hüpfte er ein paar Schritte. Er war kreidebleich, Schweiß glänzte auf seiner
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