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Nur aus Leidenschaft

Nur aus Leidenschaft

Titel: Nur aus Leidenschaft
Autoren: Peggy Moreland
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Blick nicht von ihm losreißen können.
    Aber jetzt werde ich von ihm wegsehen, sagte sie sich, während sie beobachtete, wie Adam Honey antraben ließ. Und ich werde mich von ihm fern halten.
    Pete schlug mit dem aufgerollten Lasso gegen die ledernen Chaps, die seine Beine vor den dornigen Büschen schützten. „Komm schon", rief er einem Kalb zu, das ein wenig trödelte.
    Claytons Hund, der passenderweise Dirt - Schmutz - hieß, bellte und schnappte nach den Hinterbeinen des Kalbes. Laut muhend reihte sich das Jungtier in die Herde ein.
    Pete wischte sich mit dem Handrücken über die ausgetrockne ten Lippen und blickte zu den Ställen hinüber. Er hatte den Be reich den ganzen Tag gemieden, hatte Claytons Liste von Aufga ben abgearbeitet und sorgfältig darauf geachtet, dass er dabei nicht in die Nähe des Hauses oder des Stalls kam. Doch Clayton hatte ihm aufgeschrieben, dass am nächsten Morgen ein Viehhändler die Kälber abholen würde. So hatte er jetzt keine andere Wahl, als die Tiere zusammenzutreiben und sie auf die Koppel neben dem Stall zu bringen.
    Beim Näherkommen sah er Carols Pick-up neben dem Gebäude stehen, aber zum Glück war sie nirgends zu erblicken. Er hatte ihre Tätigkeiten ständig aus sicherer Entfernung beobachtet - das Kommen und Gehen der Autos mit den Reitschülern, die sie auf Claytons Reitplatz unterrichtete.
    Er trieb die Kälber an, mit der Absicht, sie unbemerkt in der Koppel unterzubringen, und sich danach wieder zu verziehen.
    „Verdammt", murmelte er gereizt, als er sah, dass das Gatter geschlossen war. Er hätte es vorhin offen lassen sollen.
    Pete wendete sein Pferd und wollte einen weiten Bogen um die Herde machen, das Gatter öffnen, dann ans Ende der Herde zurückkehren und sie hineintreiben.
    Gerade als er dem Pferd die Sporen geben wollte, nahm er aus den Augenwinkeln etwas Gelbes wahr. Carol kam aus dem Stall, einen Futterkübel in der Hand. Sie blickte in seine Richtung, erkannte sofort sein Problem und eilte hinüber, um das Gatter zu öffnen.
    Stirnrunzelnd machte er kehrt und ritt wieder ans Ende der Herde. Dirt schoss eifrig hin und her, bellte und brachte die Kälber auf Trab. Als das letzte Kalb in der Koppel war, machte Carol das Gatter zu und legte den Riegel vor.
    Pete murmelte widerwillig: „Danke" und ritt zum Stall. Am Sattelbalken zügelte er sein Pferd und saß ab. Doch sobald sein rechter Fuß den Boden berührte und sein volles Gewicht trug, gab sein Knie nach, und er sank zusammen. Vor Schmerz ächzend, umklammerte er das Bein und rollte sich auf die Seite.
    Er spürte eine zögernde Berührung an der Schulter und dann die Wärme von Carols Körper, als sie neben ihm niederkniete.
    „Pete? Was hast du?"
    Er hörte die Besorgnis in ihrer Stimme, musste aber die Zähne zusammenbeißen, um der Benommenheit Herr zu werden und ihr zu antworten. „Mein Knie", stieß er gepresst hervor.
    Eine Hand auf seiner Schulter, beugte sie sich über ihn und strich mit der anderen Hand über seinen Sche nkel, so sanft, dass es ihm Tränen der Rührung in die Augen trieb. Doch trotz ihrer Behutsamkeit konnte er ein Stöhnen nicht unterdrücken, als sie sein geschwollenes Knie berührte. Er ließ sein Bein los, warf sich auf den Rücken und breitete die Arme aus.
    Carol trat rasch beiseite und starrte mit schreckgeweiteten Augen auf ihn hinunter. Sein Brustkorb hob und senkte sich heftig, Pete drückte fest die Augen zu und grub die Finger in die Erde, auf der Suche nach Halt und um sich von dem Schmerz abzulenken. Am liebsten wäre er im Boden versunken, damit Carol seine Hilflosigkeit nicht sah.
    Da das jedoch nicht möglich war, öffnete er die Augen wieder und sah Carol neben sich stehen, die Hände an die bebenden Lip pen gepresst und mit Tränen in den Augen.
    Pete ve rsuchte, seine Verlegenheit mit Lässigkeit zu überspielen. „Nanu, Carol", sagte er und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dir Sorgen um mich machst."
    Sofort nahm sie die Hände herunter und sah ihn ungnädig an. „Du musst ins Haus", zischte sie. „Kannst du laufen?"
    „Ja." Mühsam setzte er sich auf. „Ich glaube." Vorsichtig zog er das gesunde Bein an und stemmte den Fuß in den Boden, um sich beim Hochkommen abzustützen. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Er atmete zitternd aus, pausierte einen Moment und streckte dann die Hand aus. „Ich brauche deine Hilfe."
    Sie zögerte kurz, bevor sie ihm die Hand hinhielt. Er schloss seine Finger
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