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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City
Autoren: Tom Dowd
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handeln, der mit einem simplen Zauber versehen war, falls es sich dabei nicht um Tarnung handelte. Er sondierte gründlicher mit seinen Sinnen und erforschte das Gitter magischer Energien, das den Zauber ausmachte, mit großer Sorgfalt. Mit seinen nackten Sinnen würde er wahrscheinlich nichts Konkretes erfahren, aber vielleicht bekam er einen Hinweis hinsichtlich der Natur des...
    Sie wandte sich ihm ein wenig mehr zu, sah ihn an und bedachte ihn mit einem dünnen, verführerischen Lächeln, wobei sie den Kopf ein klein wenig zur Seite neigte. Er verspürte erneut das warme Kribbeln, aber er sah auch, wie sich die Struktur der Energie in dem Ohrring bei ihrem Blick veränderte. Da ging ihm ein Licht auf, und er erwiderte den Blick mit so viel Lüsternheit, wie er aufbringen konnte. Unter Berücksichtigung der Wirkung, die der magische Ohrring auf ihn hatte, vermutete er, daß sie sich plötzlich wie ein Leckerbissen Vorkommen mußte, der einem ausgehungerten Drachen vorgesetzt wurde.
    Sowohl Uljakens Aura als auch die des Ohrrings flackerten, als sie sich wieder abwandte, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Kyle grinste. Die Frau hatte mit Sicherheit keine Magie nötig, um ihr natürliches Charisma zu verstärken, aber wahrscheinlich dachte sie, daß ihr das in der schnellebigen Konzernwelt einen Vorteil verschaffen würde. Bei dieser Vorstellung mußte er plötzlich an Beth denken.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und Kyle folgte Hanna Uljaken in einen breiten, mit qualitativ hochwertigem Teppichboden ausgelegten Flur. »Mr. Trumans Büroräume befinden sich am Ende des Flurs«, sagte sie. Mittlerweile hatte sie ihr kühles Lächeln und ihre Fassung wiedergefunden. »Hier entlang.«
    Der Flur, der zu zwei Mahagoni-Türen führte, war mit Gemälden verschiedener Größe behängen, die weder stilistisch noch thematisch miteinander in Verbindung zu stehen schienen. Im Vorbeigehen fiel Kyle auf, daß es sich bei allen um Originale oder zumindest hervorragende Kopien zu handeln schien. Zwar kamen ihm einige bekannt vor, aber bei keinem fiel ihm ein Name ein.
    Als sie die Türen erreichten, streckte Hanna Uljaken die Hand aus und berührte die goldenen Klinken ganz leicht mit ihren makellos manikürten Fingerspitzen. Die Türen öffneten sich augenblicklich.
    Kyle trat ein, und die Türen schlossen sich hinter ihnen. Er hielt inne, als sehe er sich in dem Raum um, lauschte in Wirklichkeit jedoch auf das schwache metallische Klicken eines Mechanismus, der einrastete, als sich die Türen tatsächlich schlossen. Er hatte den Verdacht, daß sein und Uljakens Vorankommen durch das Gebäude in der Tat sorgfältig überwacht und verfolgt wurde. Er fragte sich, wie weit diese Überwachung in die Büros und Wohnungen hineinreichte.
    Der Raum, den er gerade betreten hatte, war etwa fünf Meter breit und doppelt so lang. Und er war ganz in Weiß gehalten. Fein gemaserter weißer Marmor war als Material verwendet worden, der durch eine rötlichere Abart und goldene und kupferne Verzierungen akzentuiert wurde. Direkt vor ihnen befand sich eine kurze Treppe, die zu einem Bereich führte, der mit einem dunkelroten und grauen orientalischen Teppich ausgelegt war. In jeder Ecke befand sich ein Marmorsockel, auf dem eine in den Farbtönen des Teppichs gehaltene Vase stand. Die beiden Seiten des Bereichs wurden von je einem bogenförmigen Durchgang unterbrochen. Hanna Uljaken führte Kyle die Treppe hinauf und durch den linken Durchgang. In der Feme hörte er die leisen Klänge eines Pianos.
    Während sie durch einen weiteren Flur gingen, wurde die Musik immer lauter. Kyle erkannte Chopin, aber nicht, um welches Stück es sich handelte. Der Pianist spielte für seine Ohren äußerst virtuos.
    Uljaken, die ihm ein paar Schritte voranging, führte Kyle in einen hell erleuchteten Raum. Die Wand nach Osten und zum See bestand aus massivem Glas, welches das grelle, aber diffuse Sonnenlicht durchließ. Es gab einen mit einem Kreis von Sofas möblierten Mittelbereich, die um einen mit Glas abgedeckten Teich angeordnet waren, in dem es von bunten Zierfischen wimmelte. Auf jeder Seite des Raumes befanden sich zwei hohe Säulen, die nichts stützten, aber bis zur Eingangsebene reichten, wo Kyle und Uljaken standen.
     
    Vom Eingang sah man auf den Raum hinab, der auf den ersten Blick einer Kreuzung zwischen einer mittelalterlichen Jagdhütte und einem griechisch-römischen Tempel ähnelte.
    Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich eine
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