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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City
Autoren: Tom Dowd
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Truman lächelte huldvoll. »Nach allem, was ich gehört habe, beherrschen Sie dafür eine andere Kunst, auf die Sie stolz sein können.«
    Interessante Redewendung, dachte Kyle. »Ich würde sagen, daß es sich dabei eher um ein Handwerk als eine Kunst handelt, Mrs. Truman.«
    Daniel Truman legte Kyle die Hand auf die Schulter. »Und genau deswegen sind Sie hier, Mr. Teller«, sagte er, indem er Kyle zu den Sofas in der Mitte des Raumes führte. Truman bedeutete ihm, neben seiner Tochter Platz zu nehmen, während er und seine Frau sich gegenüber niederließen.
    Kyle setzte sich und strich seine Jacke glatt, wobei er sich überdeutlich der Tatsache bewußt war, daß er für die offenbar ziemlich legeren Trumans zu förmlich gekleidet war. Er zog sein Sony-Aufzeichnungsgerät aus der Tasche und stellte es auf die Sofalehne. Das blinkende grüne Licht verriet ihm, daß es aufzeichnete. Kyle wollte sofort zum Geschäft kommen. »Die Informationen, die ich von Ihnen bekommen habe, deuten darauf hin, daß Sie in einer Angelegenheit Hilfe benötigen, die sich auf Ihren Sohn Mitchell bezieht.«
    Truman nickte, wobei er von einem kleinen Beistelltischchen neben seinem Sofa etwas nahm, das wie ein Glas mit echtem Scotch aussah. Er schwenkte das Glas, so daß das Eis in der Flüssigkeit herumwirbelte, während er nachdenklich sagte: »Ja... Mitchell.«
    »Unser Sohn ist, um es auf einen einfachen Nenner zu bringen, ausgerissen«, sagte Elaine Truman.
    »Allein oder mit jemand anders?«
    Truman sah wieder auf. »Mit jemand anders... Einem Mädchen namens Linda Hayward, glaube ich.«
    Kyle nickte. »Ein romantisches Interesse?«
    »So scheint es.«
    »Er hat sie in irgendeinem Club kennengelernt«, fügte seine Frau hinzu. »Vor ungefähr drei Monaten.«
    »Ich nehme an, Sie sind gegen diese Beziehung?«
    Beide Trumans antworteten mit ihren Augen und der Art, wie sie das Gesicht verzogen, doch Melissa lachte schallend. Kyle wandte sich an sie. »Und ich nehme an, Sie sind nicht dagegen.«
    Melissa zuckte die Achseln. »Ich glaube, sie übertreiben.«
    »Bitte mach das hier nicht noch schwerer, Melissa«, sagte Truman.
    Kyle wandte sich wieder an ihn. »Was bringt Sie zu der Annahme, daß Ihr Sohn mit dieser Frau durchgebrannt ist?«
    »Er hat gesagt, daß er das tun würde.«
    »Wie lange ist er schon verschwunden?«
     
    »Eine knappe Woche«, sagte Mrs. Truman.
    »Und wann ist Ihnen zum erstenmal bewußt geworden, daß er verschwunden ist?«
    »Vor drei Tagen, als er nicht zur Geburtstagsfeier seines Vaters erschienen ist.«
    »Und da haben Sie dann auch zum erstenmal versucht, sich mit ihm in Verbindung zu setzen?«
    Elaine Truman nickte. »Ich habe ihn zu Hause angerufen. Es ist niemand an den Apparat gegangen.«
    »Und am nächsten Morgen haben Sie jemand zu seiner Wohnung geschickt?«
    Sie blinzelte, und Kyle sah ein Lächeln über Trumans Lippen huschen. »Ja ... aber er war nicht da. Und in seinem E-Mail-System hatten sich ziemlich viele Botschaften für ihn angesammelt.«
    Kyle wandte sich wieder an Daniel Truman. »Gestern morgen hat ein Mr. Davress mit mir Kontakt aufgenommen.«
    »Er gehört zu meinem persönlichen Stab und kümmert sich um meine privaten Geschäftskontakte.«
    »Er hat mich gebeten, sofort hierher nach Chicago zu fliegen, aber als ich in meinem Hotel ankam, erwartete mich dort eine Nachricht, die besagte, daß ich warten sollte, bis man sich mit mir in Verbindung setzen würde. Ist in der Zwischenzeit etwas geschehen, das Sie auf den Gedanken gebracht hat, Ihr Sohn sei gar nicht verschwunden?«
    Elaine Trumans Augen flogen zu ihrem Mann, doch dieser wandte den Blick nicht von Kyle ab. »Mein Sicherheitsberater hat sich einige Zeit ausbedungen, um Sie zu überprüfen.«
    »Selbstverständlich.« Kyle wußte, daß es einigen Leuten bei Knight Errant sauer aufgestoßen sein mußte, als sie herausfanden, daß Truman Senior sich an jemanden außerhalb ihrer Organisation um Hilfe gewandt hatte. Was eine andere Frage aufwarf. »War irgend jemand von Knight Errant dazu abgestellt, Ihren Sohn zu beobachten oder zu beschützen?«
    »Nein.«
    »Dann glaubten Sie also nicht, daß er in irgendeiner Gefahr schwebte?«
    »Gefahr?« fragte Mrs. Truman beunruhigt.
    »Ich kümmere mich um die Sicherheit aller meiner Kinder, Mr. Teller«, sagte Truman fest, während sein Blick zu Melissa huschte. »Aber Mitchell wollte meinen Schutz nicht. Nur meine Tochter Madelaine steht unter ständigem Schutz.«
    »Die
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