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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City
Autoren: Tom Dowd
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genug, und er würde Dave nicht drängen. »Verstanden«, sagte er. »Hör mal, ich muß gehen - zu einer Besprechung. Schließlich muß ich Geld verdienen.«
    Strevich nickte und drückte eine Taste, die, wie Kyle wußte, die Datei schloß, die er sich gerade angesehen hatte. »Wie ich sehe, rufst du aus Chicago an.«
    Kyle nickte.
    »Der Truman-Junge?«
    »Hey, hey, hey«, sagte Kyle, indem er die Hand hob. »Sieh nach unten.« Strevich grinste nur.
    »Siehst du das?« fuhr Kyle fort. »Das ist dein Schuh. Mehr brauchst du nicht zu wissen.«
    »Schon begriffen.«
    Kyle streckte die Hand nach dem Mobiltelekom auf dem Tisch aus. »Halt mich auf dem laufenden, so gut es geht«, sagte er.
    Strevich sagte gerade, »An deiner Stelle würde ich nicht darauf warten«, als Kyle die Verbindung unterbrach. Er zog das Verbindungskabel aus der Datenbuchse in seiner Schläfe, dann saß er eine Weile einfach nur da, starrte auf den Wasserfall im Marriott und goß sich den letzten Kaffee aus der Warmhaltekanne in seine Tasse. Natürlich war es echter Kaffee.
    Also leiteten seine alten Kollegen der Abteilung für Paranormale Angelegenheiten des FBI die Untersuchung des Bruderschaft-Falles. Und da diese Tatsache der Öffentlichkeit unbekannt war, konnte das nur bedeuten, daß es in diesem Fall einen metaphysischen Aspekt gab, den die Regierung nicht bekannt werden lassen wollte.
    Und diese Tatsache fand Kyle Teller in der Tat äußerst interessant.

3
     
    Der Truman Tower, bei dem die beiden längeren Seiten fast zu einer Spitze zusammenliefen, ragte dreihundertzweiundfünfzig Stockwerke hoch in den stürmischen Himmel über Chicago. Jetzt, wo das IBM- Gebäude nicht mehr existierte, war er das höchste Gebäude der Stadt, doch weit davon entfernt, diesen Rekord für die Welt zu halten, trotz des diesbezüglichen Wunsches seines Besitzers. Er bestand aus blauem Glas und dunklerem Stahl und reflektierte und verzerrte das Grau des bedrohlichen Himmels und den leuchtend orangeweißen Keil des zwanzig Meter langen Transportzeppelins, der am Dachgeschoß vertäut war.
    Kyle registrierte das alles, während sein Wagen geschmeidig von der Straße abbog und auf die Hauptauffahrt zur offenen Promenade der Ostseite des Gebäudes. Die beinahe ländliche Gestaltung des riesigen Geländes hätte ihn überrascht, hätte sein Notepad ihn nicht gerade erst mit Bildern davon und anderen mit dem Tower und der Truman-Familie in Verbindung stehenden Dingen gefüttert. Während Kyle geschlafen hatte, war sein Computer emsig gewesen und hatte aus den verschiedensten Datenbanken und BTX-Systemen Informationen über die Truman-Familie und ihr Imperium zusammengetragen. Danach hatten zwei spezielle Smartframes im Computer die wichtigsten Daten analysiert, zusammengestellt und komprimiert. Und schließlich hatte der Computer die zur Ansicht bereite Datei in den winzigen Speicher von Kyles kybernetischer Headware geladen, den er sich als Magier noch leisten zu können glaubte. Dort hatten die Daten seiner Begutachtung nach dem Aufwachen geharrt.
    Kyle hatte erwogen, seine Spezialausrüstung mitzunehmen, die Idee letzten Endes jedoch verworfen. Er hatte sich im Laufe seiner Karriere eine beträchtliche Sammlung mächtiger magischer Fokusse zur Verstärkung seiner mystischen Fähigkeiten angeeignet, scheute jedoch im allgemeinen vor ihrer Benutzung zurück, da er befürchtete, sich damit eine psychologische Krücke zu schaffen. Besser, er kam ohne die Fokusse aus und griff nur in seltenen Notfällen auf sie zurück. Ein aktiver magischer Gegenstand oder Zauber - sogar der Einsatz astraler Wahrnehmung oder Projektion seitens eines Zauberkundigen - schuf eine Brücke zwischen dem normalen Raum und der Astralebene, die es einem Zauber oder Geist aus dieser Astralebene ermöglichen konnte, ihm zu schaden. Die aus der Abwesenheit magischer Gegenstände resultierende diesbezügliche Beruhigung allein war schon den Verlust potentieller Macht wert. Kyles Fokusse befanden sich gegenwärtig im Sicherheitstresor des Hotels, und zwar in einem speziellen Kasten, der durch einen Zauber geschützt war, welcher jeden in eine Starre versetzen würde, der den Kasten zu öffnen versuchte, ohne dabei eine gewisse Formel zu sprechen. Kyle hoffte aufrichtig, daß das Hotelpersonal seine Warnung beherzigen würde, nicht daran herumzupfuschen.
    Der Wagen wurde langsamer und hielt direkt vor dem dreistöckigen Glaseingang des Truman Towers. Die Flügeltür auf der Beifahrerseite hob
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