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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht
Autoren: Hannah Siebern
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nun? Gehen wir zurück zum Haus? Ich kann euch sagen, ich brauche dringend etwas zu trinken und muss aus diesen Klamotten raus. Ich verstehe gar nicht, wie die Diener es immer schaffen, in solchen Säcken herumzulaufen. Die sind doch nun wirklich nicht bequem und viel zu unvorteilhaft. Vielleicht habt ihr ja noch ein paar von Laneys alten Kleidern für mich. Wie ich gehört habe, ist sie ja inzwischen fast genauso groß wie Greg, aber vor ein paar Jahren irgendwann muss sie doch mal meine Größe gehabt haben.“
    Greg hörte Leonie schon gar nicht mehr wirklich zu, sondern blieb einfach ein paar Schritte hinter ihr. Er zog Cynthia zu sich heran und warf ihr einen bösen Blick zu.
    „Was sollte das, Cyn? Ich weiß doch noch gar nicht, was jetzt mit Laney werden soll. Vielleicht hat sie ja doch beschlossen, sich mit mir zu verbinden. Und was soll ich dann Leonie sagen?“
    „Die Wahrheit“, gab Cynthia leise zurück. „Wenn du Leonie nicht willst, dann musst du ihr das mitteilen. Aber es ist auch nicht richtig, dass du dich mit Laney verbindest, nur um sie vor Marlene zu schützen. Ich will, dass du dich aus Liebe verbindest, Greg, nicht aus Pflichtgefühl. Vertrau mir. Leonie könnte genau der Anstoß sein, den du brauchst, um dir deiner Gefühle wirklich bewusst zu werden.“

Kapitel 3
Die Heimkehr
    Endlich wieder daheim. Laneys Herz machte einen Satz, als sie das Herrenhaus zwischen den Bäumen auftauchen sah, und ihr Herz begann automatisch schneller zu schlagen. Sie war zu Hause, kaum zu fassen. Nach über einem Jahr in der Fremde war sie endlich wieder zurückgekehrt.
    „Wow“, bemerkte Swana. „Das ist ja ein richtiger Palast.“
    Sie saßen zusammen ganz vorne in einem der vier großen Bullys, die Jason gechartert hatte. In jedem davon hatten fünfzehn Personen Platz, was bedeutete, dass sie noch viele Male hin und her fahren mussten, um alle Outlaws zum Herrenhaus zu bringen. Aber darüber sollte Jason sich den Kopf zerbrechen. Laney wollte einfach nur das Gefühl genießen, endlich wieder nach Hause zu kommen.
    „Sicher, dass du uns nicht auf direktem Wege zu den Ältesten gebracht hast?“, fragte Swana und betrachtete das Gebäude skeptisch. Laney lächelte sie an.
    „Keine Sorge“, sagte sie. „Diese Herrenhäuser gibt es fast überall in Amerika. Sie sind groß, ja. Aber sie mussten auch viele Diener beherbergen. Inzwischen hat sich das alles geändert, aber die Häuser stehen trotzdem und niemand würde auf die Idee kommen, jetzt umzuziehen.“
    Swana nickte. Sie war niemals zuvor aus Island herausgekommen und bisher auch nur selten in Reykjavik gewesen. Sie konnte den Geruch von Menschenblut zwar schon seit einigen Jahren gut aushalten, aber Madys Geburt hatte sie unumstößlich an das Dorf gefesselt.
    „Ich muss jedoch gestehen, dass ich nicht wusste, dass das Gelände sich so sehr verändert hat“, räumte Laney ein und musste schlucken.
    Abgesehen von dem großen Herrenhaus war so gut wie nichts mehr so, wie sie es in Erinnerung hatte. Das Gebäude war, solange Laney sich zurückerinnern konnte, von vielen Bäumen umrandet gewesen. Inzwischen, hatte man die Hälfte davon gerodet, um mehr Platz zu schaffen. Auch die großzügige Gartenanlage vor dem Herrenhaus war verschwunden, stattdessen hatte man den Hof ausgeweitet. So weit das Auge reichte standen Zelte. Lauter unterschiedlich große Behausungen, in denen Kaltblüter ein und aus gingen, als hätten sie schon immer hier gewohnt. Es fiel Laney schwer, sich mit diesen neuen Begebenheiten anzufreunden. Sie hatte zwar gewusst, dass ihre Großeltern den Kaltblütern Haus und Hof geöffnet hatten. Aber mit einer solchen Menge hatte sie nicht gerechnet.
    „Es ist so schade, dass Einar das jetzt nicht sehen kann“, bemerkte Swana und betrachtete alles voller Faszination.
    „Das wird er noch“, gab Laney zurück und riss sich von dem Anblick los. Der Ort ihrer Kindheit war jetzt ein Lagerplatz für das Heer der Kaltblüter. An diesen Gedanken würde sie sich wohl oder übel gewöhnen müssen. Aber Swana konnte von all dem ja nichts wissen. „Einar war einfach noch zu schwach, aber er hat versprochen, in ein paar Tagen nachzukommen.“
    Laney war eigentlich ganz froh, dass Einar nicht direkt mitgekommen war. Seitdem Darrek fort war, rechnete Einar sich offenbar wieder bessere Chancen bei ihr aus, und Laney wollte sich wirklich nicht damit herumschlagen. Sie hatte von Männern erst einmal die Nase voll und brauchte Zeit zum Nachdenken.
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