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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht
Autoren: Hannah Siebern
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Kapitel 1
Heimflug
    Der Flug von Reykjavik nach Amerika schien eine Ewigkeit anzudauern. Es war nicht möglich gewesen, alle Warmblüter auf einmal im Flugzeug unterzubringen, aber das war auch nicht notwendig. Wichtig war nur, dass sie alle Island so schnell wie möglich verließen, bevor Liliana und Raika davon Wind bekamen, was sie vorhatten.
    Daher gehörte Laney zu den wenigen, die einen direkten Flug nach New York bekommen hatten, um dort nach Buffalo umzusteigen. Die anderen flogen über Washington, Las Vegas oder sogar über Europa. Auf diese Weise würden sie zwar ziemlich lange brauchen, um Buffalo zu erreichen, aber es war unwahrscheinlich, dass die Ältesten in den nächsten Tagen einen Angriff starten würden. Dazu gab es keinerlei Anlass. Marlene war immer noch nicht wach und Akima hatte Darrek bisher nicht wieder in die Finger bekommen.
    Traurig beugte Laney sich vor, um aus dem Fenster sehen zu können. Es tat immer noch weh an Darrek zu denken, und sie war einfach unendlich enttäuscht von ihm. Wie hatte er sie nur einfach so stehen lassen können? Seine Gründe, sie zu verlassen, mochten nachvollziehbar sein, aber ihr Herz weigerte sich, diese Ungerechtigkeit zu akzeptieren.
    „Ist … Ist das die Freiheitsstatue?“, fragte Swana begeistert und zeigte mit dem Finger an Laney vorbei nach draußen.
    Laney nickte. Das Flugzeug setzte gerade zur Landung an, und aus dem Fenster war es möglich, das Wahrzeichen von New York deutlich zu erkennen.
    „Ja, das ist sie“, bestätigte Laney. „Ziemlich mickrig, was? Im Gegensatz zu den ganzen Hochhäusern ist sie winzig.“
    Swana zog eine Grimasse und verlagerte Mady auf ihrem Arm, damit das Baby ebenfalls aus dem Fenster schauen konnte. Laney lehnte sich zurück, um den Beiden Platz zu lassen. Eigentlich wäre es ohnehin sinnvoller gewesen, Swana am Fenster sitzen zu lassen, damit sie hinaussehen konnte. Aber das Mädchen hatte darauf bestanden am Gang zu sitzen, um schneller aufstehen zu können, ohne Laney dabei zu stören. Sie war die Hälfte des Fluges mit Mady auf dem Gang hin und her gelaufen.
    „Sieh mal, Elska“, sagte Swana zu ihrer Tochter und zeigte nach draußen. „Das hier ist New York. Und das da ganz hinten ist die Freiheitsstatue.“
    Mady gluckste fröhlich ohne ein Wort zu verstehen und Laney musste lächeln. Die Kleine war wirklich zu niedlich und hatte bisher auch sehr zurückhaltend auf Menschen reagiert. Natürlich nahm sie den fremdartigen Geruch wahr. Aber Laney hatte den Eindruck, dass er sie hauptsächlich an George erinnerte, den Menschen, der ihr von seinem Blut gegeben und immer wieder auf sie aufgepasst hatte. Swana lehnte sich wieder zurück und drehte sich dann nach hinten um.
    „Amma, hast du die Freiheitsstatue gesehen?“, fragte sie.
    Johanna, die fast den gesamten Flug verschlafen hatte, verzog den Mund und winkte ab.
    „Habe ich“, sagte sie, ohne den Blick zum Fenster zu wenden. „Schon einige Male. Und ich wette, dass sie sich in den letzten neunzig Jahren kaum verändert hat.“
    Swana zuckte mit den Schultern und ließ sich wieder zurück auf ihren Sitz fallen.
    „Miss, würden Sie sich bitte wieder anschnallen?“, bat eine Stewardess in diesem Moment. „Wir landen jetzt.“
    Swana nickte und drückte Laney das Baby in den Arm, um den Sicherheitsgurt anzulegen. Dann nahm sie Mady wieder auf den Schoß und grinste.
    „Na, wenn das kein Abenteuer ist“, sagte sie mit einem Funkeln in den Augen.
    Ja, dachte Laney bedrückt. Ein Abenteuer. Aber eins, das ich ohne Darrek bestehen muss.
    Als hätte Swana ihre Gedanken gehört, runzelte die junge Frau die Stirn.
    „Du denkst doch nicht etwa immer noch an Darrek, oder?“
    Laney sah auf ihre verbundenen Hände und zuckte dann mit den Schultern. Sie war immer noch über sich selbst erschrocken, weil sie so heftig auf Darreks Verschwinden reagiert hatte. Sich an einem Spiegel die Hände blutig zu schlagen war völlig untypisch für sie. Normalerweise neigte sie nicht zu derartigen Gewaltausbrüchen.
    „Ich denke, das werde ich so lange weiter tun, bis ich mich mit jemand anderem verbunden habe“, erklärte sie. „Und vielleicht wird er mir selbst dann nicht aus dem Kopf gehen.“
    Swana schüttelte den Kopf.
    „So viel Pessimismus kennt man von dir sonst gar nicht“, schalt sie. „Du solltest dich freuen. Du kommst endlich wieder nach Hause.“
    „Ja“, gab Laney zu. „Aber ich weiß immer noch nicht so ganz, wie ich meinem Vater das da erklären
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