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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht
Autoren: Hannah Siebern
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wenn er glaubte, ein Auto zu hören, sprang er auf, um es besser sehen zu können. Sobald ihm dann klar wurde, dass er sich geirrt hatte, ließ er sich wieder zurück auf die Treppe sinken.
    „Du siehst angespannt aus“, bemerkte Cynthia, und Greg fuhr erschrocken herum.
    Als er seine Schwester erkannte, zuckte er mit den Schultern.
    „Wundert dich das? Ich habe sie ewig nicht gesehen. Und um ehrlich zu sein habe ich immer noch das Gefühl, dass sie wegen mir gegangen ist.“
    „Das ist doch Unsinn“, schalt Cynthia. „Laney wäre so oder so gegangen. Sie hatte gar keine andere Wahl, wenn sie ihre Selbstbestimmung nicht verlieren wollte.“
    Greg machte ein gequältes Gesicht.
    „Ich weiß einfach nicht, wie ich ihr begegnen soll“, gab er zu.
    „Bist du deswegen nicht mit zum Flughafen gefahren?“
    Greg zögerte einen Augenblick und nickte dann. Er hatte Angst vor der Begegnung mit Laney. Er wusste nicht, was er sagen oder wie er sich verhalten sollte. Er und Laney waren zwar nie ein Paar gewesen, aber nach allem was vorgefallen war, hatte er das Gefühl, dass sie auch nicht mehr einfach nur Freunde sein konnten.
    „Was, wenn Laney wieder davonläuft, sobald ich mit ihr reden will?“, fragte Greg betrübt und senkte den Kopf.
    „Und was, wenn sie es sich anders überlegt hat und sich doch mit dir verbinden will?“, fragte Cynthia zurück.
    Sofort sah Greg auf und schüttelte den Kopf.
    „Das ist doch vollkommen abwegig.“
    „Ja. Und was du gesagt hast ist ebenso abwegig, Greg. Hör auf, dich in Selbstvorwürfen zu suhlen und stell dich der Gegenwart. Laney kommt nach Hause. Das ist doch die Hauptsache, oder?“
    „Ja. Aber ich will Laney nicht sofort wieder mit unserer Vergangenheit konfrontieren.“
    „Vergangenheit?“ Cynthia sah ihren Bruder ungläubig an. „Was für eine Vergangenheit denn? Ihr habt was? Ein paar Küsschen ausgetauscht? Du kannst mir doch wohl nicht ernsthaft weismachen wollen, dass das deine gesamte Welt auf den Kopf gestellt hat.“
    Greg wusste nicht, ob er lachen oder seine Schwester wütend anfahren sollte. Natürlich war das alles sehr viel komplizierter, als sie es jetzt darstellte. Andererseits machte er sich wohl wirklich zu viele Sorgen.
    „Greg“, sagte Cynthia und setzte sich neben ihn.
    Voller Mitgefühl legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und seufzte.
    „Ich muss dir eine Frage stellen, Brüderchen. Und es ist wirklich wichtig, dass du mir die Wahrheit sagst. Okay?“
    Greg sah seine Schwester an.
    „Aber natürlich. Was …?“
    „Frag bitte nicht, warum ich das wissen muss, aber … Bist du in Laney verliebt?“
    Gregs Augen weiteten sich vor Überraschung.
    „Ich …“
    „Bevor du antwortest … Ich meine nicht, ob du sie lieb hast, oder ob sie dir wichtig ist. Das weiß ich schon. Aber ich will wissen, ob du wirklich in sie verliebt bist.“
    Greg errötete leicht und schüttelte dann den Kopf.
    „Ich weiß es nicht, Cyn. Wirklich nicht. Ich weiß doch noch nicht mal genau, wie sich Liebe anfühlt. Wenn du wissen willst, ob ich häufig an sie denke oder der Meinung bin, dass sie eine wunderschöne und tolle Frau ist, dann ist die Antwort „Ja“. Genauso ist es. Aber ich will sie nicht besitzen und bin auch nicht besessen von ihr. Ich glaube immer noch, dass ich einen ganz passablen Ehemann für sie abgeben würde. Aber andererseits würde ich mich auch für sie freuen, falls sie ihr Glück inzwischen bei jemand anderem gefunden hätte. Ich will eigentlich nur, dass sie glücklich ist.“
    Cynthia lächelte und stand dann auf.
    „Das hast du schön gesagt“, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. „Das war genau, was ich hören wollte. Es gibt da nämlich jemanden, den du von früher kennst und der es kaum erwarten kann, dich endlich wiederzusehen.“
    Das erste, was Greg sah, als er in Alexanders Zelt kam, war kurzes, honigblondes Haar, das zu einer jungen Frau von sehr kleiner Statur gehörte. Sie trug die blaue Festkleidung der Diener und unterhielt sich offenbar angeregt mit Alexander und Gadha. Greg entspannte sich ein wenig. Das hier musste ein Irrtum sein. Er kannte keine Frau mit honigblondem Haar. Um genau zu sein hatte er gar nicht gewusst, dass es überhaupt Vampire mit dieser Haarfarbe gab. Die Kaltblüter waren für gewöhnlich weißblond und bei den Warmblütern kamen blonde Haare, soweit er wusste, überhaupt nicht vor.
    Doch als die junge Frau sich zu ihm umdrehte, erschien sofort ein Strahlen auf ihrem Gesicht,
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