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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht
Autoren: Hannah Siebern
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Nachteil der Verbindung war, dass es fast unmöglich war, etwas vor seinem Partner zu verheimlichen. Und Jason war sich darüber bewusst, dass es sehr viel mehr Dinge gab, die er am liebsten vor Kathleen verheimlichen würde, als umgekehrt.
    „Tut mir leid“, brachte Jason hervor, ohne Kathleen loszulassen.
    Er brauchte den Körperkontakt. Er brauchte ihre Nähe, und er würde es wirklich nicht ertragen, wenn sie jetzt wütend auf ihn wurde. Kathleen stieß einen Seufzer aus und lehnte ihren Kopf wieder an seine Brust.
    „Es ist okay“, versicherte sie ihm und versuchte, ihre Gefühle nicht auf ihn überschwappen zu lassen.
    Doch Jason hatte längst gespürt, dass es ganz und gar nicht okay für sie war. Er hatte sie verletzt. Wieder einmal. Dabei war das wirklich nicht seine Absicht gewesen.
    „Hör mal, Kath …“, begann er und wandte sich ihr zu.
    Ihm war klar, dass er ihr viel zu selten zeigte, wie viel sie ihm bedeutete. Natürlich lag es in der Natur der Sache, dass sie während den Kriegsvorbereitungen wenig Zeit füreinander hatten, dennoch sollte er ihr seine Gefühle häufiger zeigen.
    Jason wollte gerade zum Sprechen ansetzen, aber er wurde abgelenkt, denn genau in diesem Moment kam eine Gestalt zwischen den Menschen her gestürmt und hielt genau auf sie beide zu.
    „Mum, Dad!“, ertönte eine bekannte Stimme und alles, was Jason hatte sagen wollen, war sofort vergessen.
    „Laney?“, rief Jason überrascht und erhob sich zeitgleich mit Kathleen.
    Laney, die ein buntes Haartuch um den Kopf geschlungen hatte, bahnte sich einen Weg zwischen all den Menschen in der Wartehalle und fiel beiden gleichzeitig um den Hals.
    „Ich bin so froh, euch zu sehen“, schluchzte Laney und versuchte gar nicht erst, die Freudentränen zurückzuhalten.
    „Und wir erst“, sagte Kathleen, die ebenfalls mit den Tränen kämpfte. „Wir dachten, dein Flug hätte Verspätung.“
    „Hatte er auch“, bestätigte Laney und ließ ihre Eltern los, um sich die Tränen abzuwischen. „Aber wir sind umgebucht worden und haben einen anderen genommen. War ja sowieso alles Last Minute.“
    Jason drückte seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und runzelte dann die Stirn.
    „Meine Güte, Laney. Du bist so erwachsen geworden. Ich habe das Gefühl, als wärst du mindestens drei Jahre gealtert. Und seit wann trägst du Kopftücher?“, fragte er irritiert.
    Laney hatte ihr wunderschönes Haar offensichtlich im Nacken zu einem Knoten gebunden und komplett unter dem modischen Haartuch verborgen, das sie trug. Es sah gut aus. Aber Jason hatte Laney noch nie mit einem solchen Tuch gesehen, und es kam ihm eigenartig vor, dass sie ihre gesamte Haarpracht versteckte. Laney begann sichtlich nervös zu werden. Sie schenkte ihrem Vater ein schwaches Lächeln und winkte dann eine junge Frau mit einem Baby heran. Jetzt erst fiel Jason auf, dass sie kein Mensch, sondern eine Warmblüterin war.
    „Ich hab’s dir ja gesagt“, sagte Laney leise zu der jungen Frau und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Mum, Dad. Das hier ist Swana, eine gute Freundin von mir.“
    „Nett, Sie kennenzulernen“, sagte Swana und lehnte sich vor, um Jason die Hand entgegenzustrecken. „Ich habe schon so viel von Ihnen beiden gehört.“
    „Ich wünschte, ich könnte dasselbe behaupten“, sagte Jason misstrauisch, ohne die Hand zu nehmen.
    Aber Kathleen schob ihn leicht zur Seite und nahm Swanas Hand an seiner statt.
    „Wir freuen uns ebenfalls, dich kennenzulernen, Swana“, sagte sie freundlich.
    Swana lächelte breit.
    „Sie sind nicht annähernd so kalt, wie ich es mir vorgestellt habe, Mrs. Kathleen“, stellte sie fest. „Ich dachte immer, Kaltblüter hätten eine sehr viel niedrigere Körpertemperatur.“
    „Oh, das liegt nur an der Verbindung, Swana. Ohne Jason wäre ich sehr viel unterkühlter. Aber nun erzähl mir mal lieber, wer denn dieses wundervolle Kind ist.“
    Kathleen streckte die Arme nach Mady aus, und Swana überließ sie ihr ohne zu zögern.
    „Ihr Name ist Mady“, erklärte Swana. „Sie ist meine Tochter.“
    Erstaunt riss Kathleen die Augen auf.
    „Nun … Sie ist wirklich niedlich.“
    „Aber ich bin ein wenig jung, um schon Mutter zu sein. Ich weiß. Dort, wo ich herkomme, ist es aber nichts Außergewöhnliches.“
    „Um noch mal auf dein Kopftuch zurückzukommen …“, schaltete sich Jason dazwischen.
    „Es ist hübsch, nicht wahr?“, fragte Laney. „Hab’s in New York am Flughafen gekauft. Aber jetzt muss ich
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