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Noch Viel Mehr Von Sie Und Er

Titel: Noch Viel Mehr Von Sie Und Er
Autoren: Juergen von der Lippe
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davon.« Wie bitte? Beulen im Auto? Offensichtlich verschweigt sie, dass der unglückliche Autobesitzer sie nackt in der Idylle hat sitzen lassen und bitterlich fluchend davongebraust ist, eine Reparaturwerkstatt suchen. Eine andere gab zu Protokoll:
    »Wir kamen auf Gran Canaria morgens um 5 von einer Fete, sind in den Garten einer Hotelanlage gegangen und liebten uns. Es war sehr schön, bis die Bewässerungsanlage anging.« Das ist unter Comedy-Gesichtspunkten tadellos, aber für den Mann, der, wenn er oben lag, natürlich das ganze Wasser abbekommen hat, nicht so lustig. Und eine dritte Freiluftturnerin schrieb: »In einer Düne am Strand breiteten wir unsere Badetücher aus und fielen übereinander her. Erst als wir fertig waren, bemerkten wir die etwa zwanzig Schaulustigen auf der Promenade.« Das ist o. k. Rhythmische Anfeuerungsrufe sind sicher hilfreich, aber Strand? Eine Sandpanade im Intimbereich hat den gegenteiligen Effekt von Gleitcreme.
    Sollten Sie mal Sex im Meer haben und von einem Hai angegriffen und ins – sagen wir – Bein gebissen werden, hier ein brandheißer Tipp: das Bein mit dem Haikopf über Wasser heben, sobald die Kiemen Luft atmen, lässt er los. Aber es bleibt festzuhalten: Frauen sind offenbar freizügiger als Männer. Sie haben auch die schöneren Kosenamen für ihr Allerheiligstes. Im Orient wird die Vagina oft als Höhle des weißen Tigers bezeichnet, in Arabien nennt man sie Leckermaul, im englischsprachigen Raum senkrechtes Lächeln (vertical smile).
    Noch Fragen, ihr, die ihr euch originell dünktet, wenn ihr ihn Prügel, Dödel, Riemen oder Ziesemann nanntet? Was Männer allerdings manchmal tun, ist mit ihm sprechen, auch ich hatte so eine Phase. Ich war in der Pubertät, im Stimmbruch, krächzte so rum, während er, ich habe ihn damals übrigens Winnetou genannt, in meiner Fantasie über eine angenehm tiefe, sonore Stimme verfügte. Er sprach viel schöner als ich. Und er kommandierte mich pausenlos herum, in Liebesdingen: »Los, sprich sie jetzt an!« »Ich kann nicht.« »Du musst dich zwingen!« »Was soll ich denn sagen?« »Egal, bring sie zum Lachen!« »Wie denn?« »Zeig mich.«
    Frauen sind ehrlicher. Angeblich reizt nur sieben Prozent der Männer ein Bordellbesuch, bei den übergewichtigen sollen es sogar nur vier Prozent sein, aber laut einer Umfrage würden 55 Prozent aller Frauen für 8000 Euro im Schnitt ein unmoralisches Angebot annehmen. Das heißt, 55 Prozent aller Frauen sind grundsätzlich zur Prostitution bereit, wenn die Kohle stimmt. Mich würde natürlich interessieren, wo die finanzielle Untergrenze lag, aber das sagte der Artikel nicht. Das ist so eine Meldung, die man mit gemischten Gefühlen liest. Auf der einen Seite ist man froh, dass dieser altehrwürdige Beruf nicht vom Aussterben bedroht ist, auf der anderen Seite muss man fest daran glauben, dass die eigene Frau natürlich zu den 45 Prozent Tugendboldinnen des Landes zählt.
    Sollten Sie als Frau nun mit dem Gedanken spielen, sich ein Zubrot zu verdienen, hier noch ein Sicherheitshinweis: Für den Fall, dass mal ein Typ auf ungeschütztem Sex besteht, womöglich mit Gewalt, hat eine Südafrikanerin ein Antivergewaltigungskondom entwickelt, das die Frau sich vorsorglich einsetzt, dann schützt es sie nicht nur vor allem Unerwünschten, sondern bleibt dank zahlreicher Widerhaken am Eindringling haften, kann von dort nur chirurgisch entfernt werden und der Chirurg ruft dann auch gleich die Polizei. Da tun sich einige Fragen auf: Ist der Unhold so mit sich und seinem Schmerz beschäftigt, dass er nicht anschließend seiner Verstimmung Luft machen und handgreiflich werden kann? Und zweitens: Kann frau das Ding auch kurz vorher unbemerkt in den Mund nehmen? Ich denke auch, es muss doch ziemlich lästig sein, ständig mit so einem Einsatz herumzulaufen und praktisch auf einen Vergewaltiger zu warten. Wenn es aber total unauffällig ist, praktisch nicht spürbar, ist die Gefahr natürlich groß, dass die Falle auch bei einem willkommenen Verkehrsteilnehmer zuschnappt, eine intime Variante von ›friendly fire‹ sozusagen. Mein Vorschlag, die Mädels lassen sich erst mal T-Shirts drucken mit »Ich trage ein Antivergewaltigungskondom«, darunter ist das Prinzip beschrieben, da hat man in der Disco auch gleich Gesprächsstoff und jeder ist gewarnt, der Text wird sofort Kolophobie auslösen, Angst vor weiblichen Geschlechtsorganen, in schweren Fällen sogar Ithyphallophobie, Angst vor Erektion, und für
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