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Nimm mich, wie ich bin

Nimm mich, wie ich bin

Titel: Nimm mich, wie ich bin
Autoren: Jill Shalvis
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der Stadt bedeutet. Dann wirst du hierherkommen, wo du hingehörst.”
    “Nein.” Ally könnte es nicht ertragen, Chance jeden Tag sehen zu müssen. “Es tut mir leid, Lucy.”
    Lucy weigerte sich, auf sie zu hören. “Mach aber schnell. Ich denke daran, Drachenfliegen zu lernen.”
    Als Ally sie fassungslos anstarrte, drückte Lucy sie noch einmal an sich und lachte. “Ich mache nur Spaß.”
    Da war Ally sich nicht so sicher.
    Zwei unerträglich lange Tage später war Ally fast fertig mit dem Zusammenpacken ihrer Sachen, und es blieben ihr noch einige Tage, bevor sie die Wohnung verlassen musste.
    Jetzt war das zwar nicht mehr wichtig, da Lucy sie sicher nicht vor die Tür setzen würde, und sie konnte mit größerer Ruhe nach einer neuen Wohnung suchen. Sie schüttelte den Kopf, wenn sie überlegte, wie weit Lucy gegangen war, um sie nach Wyoming zu holen.
    Erschöpft, aber zufrieden mit ihren Fortschritten, saß sie auf dem Boden, umgeben von einer Unmenge Kartons – und sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach Chance.
    Außen vor ihrem kleinen Fenster hupten Autos, ein Flugzeug flog vorbei, Sirenen heulten – die typischen Geräusche einer Stadt. Sie hatte nicht gut geschlafen wegen des Lärms, so sehr hatte sie sich an die Ruhe und den Frieden in den Bergen von Wyoming gewöhnt.
    Wie sehr wünschte sie sich, sie wäre noch immer dort! Doch auch wenn sie sich sehr viel mehr als das wünschte, sie musste endlich aufhören, daran zu denken. Chance gehörte nun einmal nicht zu den Männern, die für immer mit einer Frau zusammenbleiben konnten.
    Sie hatte kaum geschlafen, seit sie ihn verlassen hatte, und das nicht nur wegen des Lärms, sondern weil sie ihn vermisste. Sein Lachen fehlte ihr und seine Art, sie zum Lachen zu bringen. Und vor allem fehlten ihr seine Liebkosungen. Nur in seinen Armen fühlte sie sich wie eine Frau, die ihren Mann mit einem Kuss in die Knie zwingen konnte. Diese Macht hatte sie genossen.
    Das Klopfen an ihrer Tür ließ sie zusammenfahren, aber als sie die vertraute männliche Stimme hörte, wurde sie blass.
    “Ally.”
    Es waren Tage vergangen, seit sie seine Stimme das letzte Mal gehört hatte. Ally zitterte am ganzen Körper.
    Er klingelte noch einmal, diesmal weniger höflich. “Ally, mach auf.”
    Bevor sie aufstehen konnte, ließ er sich selbst ein, denn die Tür war nur angelehnt. So kam er herein und stand im nächsten Moment vor ihr. Sein Haar war windzerzaust wie immer, seine nackten Arme und sein Gesicht sonnengebräunt. Er trug Jeans und ein T-Shirt, seine übliche Kleidung, und sein Anblick machte Ally nur noch klarer, wie einsam sie sich fühlte.
    Als er sie auf dem Boden sitzen sah, ließ er seine kleine Reisetasche fallen und ging auf Ally zu. Jeder Schritt, den er tat, ließ sie innerlich erbeben.
    Die Kartons, die ihm im Weg waren, schob er achtlos beiseite, und keinen Moment nahm er den Blick von ihrem Gesicht. “Ich habe ein paar Fragen an dich”, sagte er.
    Es war schwer, gleichmütig zu erscheinen, wenn sie kaum atmen konnte. “Ich dachte, Lucy hätte dir alles erklärt.”
    Er sah sie erschrocken an, oder war er verletzt? “Du denkst, ich rede vom Hotel?” Aber bevor sie antworten konnte, hatte er sie an den Schultern gepackt. “Du glaubst, ich bin den ganzen Weg hierhergekommen, um dich etwas wegen deines Jobs zu fragen?”
    “Na ja, ich …”
    “Du bist verschwunden, ohne ein Wort zu hinterlassen”, stieß er hervor. Er schien fassungslos zu sein. “Du lagst in meinen Armen, so glücklich und zufrieden nach der wundervollsten Nacht meines Lebens. Jedenfalls glaubte ich das.”
    “Das war es auch für mich”, sagte Ally, und seine Wut verschwand, als sie zärtlich die Hände an seine Wangen legte. “Die wundervollste Nacht meines Lebens.”
    Chance widerstand dem Wunsch, sie an sich zu drücken und sie anzuflehen, zu ihm zurückzukommen, weil er wusste, was er falsch gemacht hatte. Und er musste es wiedergutmachen, obwohl es sich wahrscheinlich als das größte und gefährlichste Abenteuer seines Lebens herausstellen würde. “Du bist einfach verschwunden”, flüsterte er. “Du hast einfach deine Sachen genommen und bist gegangen. Lucy war mir keine Hilfe. Sie meinte nur, ich sei ein Idiot und müsse schon selbst darauf kommen, was los sei. Verdammt, warum hast du mir nicht gesagt, dass du gehst?” Aber er konnte es nicht ertragen, Vorwürfe von ihr zu hören, und so küsste er sie mit all der Leidenschaft und Sehnsucht, die ihn
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