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Nimm mich, wie ich bin

Nimm mich, wie ich bin

Titel: Nimm mich, wie ich bin
Autoren: Jill Shalvis
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gewollt hatte und sich viel zu sehr von ihren Gefühlen hatte leiten lassen.
    “Ich schwöre, Liebes, Chance hat nicht das Geringste damit zu tun.”
    “Ich brauche Luft.” Hastig eilte Ally auf die Tür zu.
    “Verdammt …” Lucy kämpfte mit ihren Laken in ihrem Versuch, aus dem Bett zu klettern. Sie hob resigniert die Hände. “Wenn du gehen willst, dann hilf mir wenigstens auf, damit ich dir folgen kann. Wir sind noch nicht miteinander fertig!”
    Ally zögerte. Sie sollte wirklich gehen, aber sie konnte nicht. Unglücklich starrte sie auf die weiß gekalkte Wand, aber vor ihrem inneren Auge sah sie Chance, glücklich und erschöpft nach dem Liebesspiel. Die Erinnerung schnürte ihr die Kehle zu. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    “Ach, Ally, es tut mir so leid.”
    “Ja. Mir auch”, flüsterte Ally.
    Wieder hörte sie ein leises Rascheln und einen saftigen Fluch. “Dann komm her, damit ich mit dir schimpfen kann!”
    Ally lachte ein wenig, wischte sich die albernen Tränen fort und drehte sich langsam zu Lucy um. “Tu dir nicht weh. Bleib liegen.”
    “Erst wenn du verstehst …”
    “Das tu ich doch. Ich verstehe …”
    “Ich liebe dich, Ally. Und ich liebe Chance. Wenn es je zwei Menschen gegeben hat, die es verdient haben, miteinander glücklich zu werden, seid ihr es. Ich dachte nur …”
    “Du hast dich geirrt.” Mit einem Seufzer trat Ally ans Bett. Sie würde Lucy nicht für ihr Unglück verantwortlich machen. “Du hast dich leider ganz umsonst eingemischt. Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich gehe. Und da du entlassen wirst, ist das Timing perfekt.”
    “Sag mir nicht, er hat eine andere gefunden. Ich kenne den Jungen zu gut.”
    “Nein, das ist es nicht.”
    “Gut. Und jetzt sag mir noch mal, dass du ihn liebst.”
    “Lucy …”
    “Sag’s schon!”
    Ally schluckte mühsam. “Na schön, du hast gewonnen. Ich habe mich in ihn verliebt. Aber …”
    “Kein Aber.” Lucys Augen blitzten triumphierend auf.
    “Aber Chance erwidert meine Liebe nicht, und deswegen muss ich gehen. Bitte versteh mich. Wenn ich bleibe, werde ich wieder schwach werden und mich mit jedem Krümel Liebe zufrieden geben, den er mir zuwirft, weil ich ihm einfach nicht widerstehen kann.”
    Lucys Augen wurden feucht. “Oh, Liebes.”
    “Es ist vorbei, Lucy”, flüsterte Ally. “Ich muss gehen. Tut mir leid.”
    Lucy umarmte sie liebevoll, und Ally wehrte sich nicht.
    “Ich möchte nicht, dass du gehst”, sagte Lucy. “Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich möchte nicht mehr sieben Tage in der Woche arbeiten.” Sie sah Ally in die Augen. “Ich möchte mir endlich etwas mehr Ruhe gönnen.”
    Ally schüttelte den Kopf. “Versuch nicht, mir aus Mitleid einen Job anzubieten.”
    “Glaub mir, das würde ich nie im Leben tun. Ich möchte einfach nur weniger arbeiten. Und ich war wirklich davon überzeugt, dass du für Wyoming geschaffen bist. Du hast Ausdauer, Willenskraft und ein Herz aus Gold.” Sie drückte Ally noch einmal an sich. “Also denk darüber nach, ja? Überleg dir, ob du nicht trotz allem bleiben solltest.”
    Ally kämpfte wieder mit den Tränen. “Was für eine Ironie des Schicksals. Du ahnst ja nicht, wie gern ich bleiben möchte und wie sehr ich die Landschaft lieben gelernt habe. Die Bäume, die Stille, der inneren Frieden, den man hier finden kann – das alles möchte ich nicht verlieren.”
    “Dann bleib doch, Kind.”
    Ally schloss die Augen. “Ich kann nicht. Außerdem muss ich meine Wohnung räumen. Das Gebäude ist verkauft worden, noch bevor ich nach Wyoming kam.”
    “Ich weiß”, erwiderte Lucy. “Wer, glaubst du, hat es gekauft?”
    Ally lachte ungläubig. “Nein!”
    “Doch.”
    “Aber hattest du denn so viel Geld?”
    “Ach, Geld habe ich genug. Und bevor du fragst, ich habe seit Jahren versucht, deinen Eltern zu helfen, aber sie sind zu stolz, um etwas von mir anzunehmen. Sie sind wundervolle Menschen.”
    Ally lächelte liebevoll. “Ich weiß.”
    “Und du bist auch wundervoll. Ich wollte dich so gern für alles, was du für deine Familie getan hast, entschädigen.”
    “Das hast du schon.”
    “Nein, das könnte ich nie, weil du so viel gegeben hast. Geh jetzt, mein Liebes. Ich weiß, du glaubst, jede Hoffnung ist verloren. Aber ich möchte eine kleine Wette mit dir eingehen. Du wirst bald wieder hier sein.”
    “Rechne nicht damit.”
    “Doch, das werde ich. Aber geh ruhig zurück, damit du einsiehst, wie wenig dir das Leben in
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