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Nimm mich, wie ich bin

Nimm mich, wie ich bin

Titel: Nimm mich, wie ich bin
Autoren: Jill Shalvis
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Stiefel geben, bevor Sie sich noch umbringen. Und du auch”, fuhr er Brian an, der lächerliche schwarze Kunststoffstiefel trug. “Und beeil dich, okay?”
    “Sie haben eine herzergreifende Art mit Kindern”, bemerkte Ally trocken, nachdem Brian gegangen war.
    “Er ist kein Kind. War wahrscheinlich nie eins.”
    “Seltsam, das Gleiche würde ich von Ihnen behaupten.” Sie schirmte die Augen gegen die Sonne ab, blickte zum Berg hinauf und nagte an ihrer Unterlippe.
    Plötzlich hatte Chance den Wunsch, sie zu küssen. Wortlos wandte er sich ab und ging davon.
    “He!”, rief sie ihm nach. “Wohin gehen Sie?”
    “Auf den Berg.”
    “Warten Sie auf mich.”
    “Nein.” Aber er machte den Fehler, stehen zu bleiben und sie anzuschauen. Sie sah aus wie ein Kind, dem man den Lolli weggenommen hat. So süß und unschuldig und so hoffnungsvoll. Chance stöhnte auf.
    “Ich bin hart im Nehmen, auch wenn ich nicht so aussehe”, erklärte sie.
    “Das ist gut. Aber ich will Sie trotzdem nicht auf dem Berg haben, Ally. Ich habe schon genug am Hals mit unserem zähen Burschen hier.”
    Sie war überrascht, als er sie beim Vornamen nannte, denn bisher hatte er es sorgfältig vermieden. “Brian hat wahrscheinlich gute Gründe, um so zäh zu werden.”
    “Ja.” Er hatte nicht erwartet, dass sie so scharfsinnig sein würde, und sie sah ihn aufmerksam an, als ob sie ihn ebenso leicht durchschaute wie Brian. Aber ihm konnte es ja egal sein, was sie von ihm hielt. Er wählte auf seinem Handy die Nummer eines Assistenten namens Jo und wies ihn an, Ally abzuholen.
    Sollte doch jemand anders das Babysitten übernehmen. Er war fertig mit ihr.
    “Ich wette, Sie sind sich sehr ähnlich”, bemerkte Ally. “Sie und Brian, meine ich.”
    “Das ist lächerlich.” Und eine Beleidigung. “Er ist nur ein Junge.”
    “Er vergöttert Sie und will tun, was Sie tun. Das bedeutet eine große Verantwortung für Sie. Und es ist gefährlich, nehme ich an, wenn man Ihren Lebensstil in Betracht zieht.”
    “Ich will nicht, dass er so zu sein versucht wie ich.”
    “Das sehe ich.” Ally zog seine Jacke aus, reichte sie ihm und stand in ihrer dünnen Bluse da. Ihre Brustknospen drängten sich gegen den weichen Stoff, und Chance reagierte prompt darauf, was seine Stimmung nicht gerade verbesserte.
    Obwohl Ally ihm gerade mal bis zu den Schultern reichte, hielt sie seinem wütenden Blick stolz Stand. “Nehmen Sie sie schon.”
    Er nahm die Jacke.
    Er hätte am liebsten auch Ally genommen.
    Chance hatte keine Ahnung, woher dieser alberne Gedanke gekommen war. Vor seinem inneren Auge sah er Ally vor sich, die verlangend die Lippen teilte, um seine Küsse zu erwidern, und genüsslich die Augen schloss, als er die Hände um ihre Hüften legte und …
    Er schüttelte langsam den Kopf und griff nach seiner Jacke. Schon hatte sie Allys Duft angenommen, einen leicht blumigen Hauch, der ihre natürliche Sinnlichkeit unterstrich. Und wieder zog sich ihm schmerzhaft das Herz zusammen wie beim ersten Mal, als er ihr in die Augen gesehen hatte.
    Zum Teufel mit dir, Lucy!, dachte er. Was versuchst du mir eigentlich anzutun?

4. KAPITEL
    Ally hatte erwartet, dass Chances Assistent Jo genauso ein Macho sein würde wie Chance.
    Aber wie sich herausstellte, war Jo die Abkürzung für Josephine, und sie war mindestens so hart und zäh wie ein Mann. Sie war knapp über einsfünfzig groß, und ihr lockiges rotes Haar wippte bei jedem Schritt, denn Jo bewegte sich so schnell wie der Blitz und sprach mit Lichtgeschwindigkeit.
    “Wir werden Sie mit der nötigen Ausrüstung versehen, aber zuerst ein paar Erklärungen”, sprudelte Jo sofort los, nachdem Chance sie kurz einander vorgestellt hatte und sich gleich danach aus dem Staub gemacht hatte.
    Ally hatte das Gefühl, von ihm im Stich gelassen worden zu sein, aber sie war ehrlich genug zuzugeben, dass ihre schlechte Laune vielleicht daher kam, dass Jo ihn so begeistert umarmt hatte. Wie ein Saugnapf hatte sie sich an ihn gepresst. Und ihm schien es nicht das Geringste auszumachen.
    Ally sagte sich, dass ihr das egal sein konnte, aber sie hatte nicht vor, im Hotel zu bleiben, während er auf den Berg stieg. Sie würde mitgehen. Basta!
    Jo redete wie ein Wasserfall. “Ich habe Ihre Termine für diese Woche zusammengestellt und alle Anrufe notiert, die Sie erwidern müssen.”
    Sie ging die Treppe zum Hotel hinauf, ohne ihren Redefluss zu unterbrechen, sodass Ally keine andere Wahl blieb, als hinter ihr
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