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Nie zuvor so geliebt

Nie zuvor so geliebt

Titel: Nie zuvor so geliebt
Autoren: Annette Broadrick
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nicht?” Maribeth sprang aus dem Wagen und blickte sich um. „Ich war seit Jahren nicht mehr hier. Als Kinder sind wir oft hergekommen. Weißt du noch?”
    „Natürlich. Ich erinnere mich an alles, was wir zusammen getan haben.”
    Er breitete die Decke auf der Erde aus, und sie setzten sich nebeneinander und blickten zu den Bergen am Horizont.
    Als Maribeth nichts sagte, räusperte Chris sich und bemerkte schroff: „Ich weiß, dass es mich nichts angeht, aber ich hatte einfach angenommen, dass du und Bobby intim gewesen wäret. Ich meine, keiner von euch beiden ist je mit jemand anderem gegangen, weder in der Schulzeit noch während des Studiums. Ich dachte einfach, diese Bindung läge an … Na ja, du weißt, was ich meine. Deswegen hat es mich so überrascht, dass er so lange unterwegs sein kann, während du hier auf ihn wartest.”
    „Das haben wahrscheinlich viele Leute angenommen.” Sie wandte ihm das Gesicht zu.
    „Ich glaube nicht, dass jemand anderer als du es verstehen könnte …”
    Chris schluckte schwer. Ihm schwirrte noch immer der Kopf von der unerwarteten Enthüllung, dass sie nie mit seinem Freund geschlafen hatte. Das erleichterte es ihm beträchtlich, Bobby sein rücksichtsloses Verhalten zu verzeihen.
    Sie lehnte sich zurück auf die Ellbogen und blickte in die Ferne. „Du weißt doch, wie es immer war. Bobby und ich waren praktisch nie allein. Wir waren immer in der Gruppe oder zumindest mit dir zusammen.”
    „Das schien dich nie zu stören.”
    Flüchtig begegnete sie seinem Blick. „Oh, ich wollte damit nicht andeuten, dass du im Weg warst. Die Situation war einfach so, wie du weißt.”
    Er nickte und entspannte sich ein wenig.
    „Es ist irgendwie komisch, darüber zu reden. Vielleicht ist unsere Beziehung ein wenig seltsam. Ich weiß von anderen Pärchen aus der High School, die recht offen in ihren Beziehungen waren. Aber Bobby und ich … wir haben einfach keine Dummheiten gemacht.
    Natürlich haben wir herumgeschmust, aber ich hatte irgendwie Angst vor der ganzen Sache.
    Und mit wem hätte ich darüber reden sollen? Kannst du dir vorstellen, was Megan getan hätte, wenn ich sie danach gefragt hätte? Außerdem hätten Travis und Deke Hackfleisch aus Bobby gemacht, wenn sie Anlass zu der Annahme gehabt hätten, dass wir Dummheiten machten, solange wir noch zur Schule gingen. Allein die Vorstellung, dass ich schwanger werden könnte, hat mir angst gemacht. Das hätte ich Megan niemals antun können.”
    Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu und schmunzelte. „Ich hatte wahrscheinlich Glück, dass Bobby mich nie richtig bedrängt hat. Ich weiß nicht, warum nicht. Wir haben eigentlich nie darüber gesprochen.”
    Sie setzte sich auf und stützte die Ellbogen auf die Knie. „Aus der damaligen Zeit erinnere ich mich hauptsächlich an den Spaß, den wir alle zusammen hatten. Weißt du noch, was wir in der Gruppe alles unternommen haben?” Sie schien laut zu denken, als sie hinzufügte.
    „Wenn man wie wir auf einer Ranch aufwächst, weiß man natürlich, worum es geht, aber trotzdem … Es zu wissen ist nicht dasselbe, wie es zu tun, oder?”
    „Ich persönlich finde, dass du sehr klug warst”, erwiderte Chris aufrichtig.
    Maribeth verspürte eine Art Genugtuung, so als hätte sie seine Anerkennung gesucht, was lächerlich war. Was war überhaupt in sie gefahren? Nie zuvor hatte sie so offen mit ihm geredet. Um den Spieß umzudrehen, fragte sie unvermittelt: „Und was ist mit dir?”
    „Mit mir? Was soll mit mir sein?”
    „Du weißt genau, was ich meine. Wenn ich dir alles über mein nicht existierendes Liebesleben gestehe, bist du mir als Gegenleistung ein paar Storys schuldig, damit es nicht so einseitig ist.”
    Er musterte sie argwöhnisch. „Wie zum Beispiel?”

    „Wie zum Beispiel deine Aktivitäten während des Studiums. Ich weiß noch, dass du damals mit mehreren Kommilitoninnen ausgegangen bist.”
    Er räusperte sich und lächelte dann. Es war das verführerischste Lächeln, das Maribeth je erlebt hatte. Ihr Herz begann zu pochen. Er besaß einen betörenden Charme, mit dem sie in ihrer Unerfahrenheit nicht umzugehen vermochte.
    „Meine Mutter hat mir immer gepredigt, dass ein Gentleman genießt und schweigt.”
    „Aha. Und du bist immer ein Gentleman, wie?”
    „Ich gebe mir die größte Mühe, ganz ehrlich.”
    Sie lachten beide, und die Spannung zwischen ihnen verflog.
    Impulsiv berührte Maribeth seine Hand und zuckte zurück, so als hätte sie sich
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