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Nie zuvor so geliebt

Nie zuvor so geliebt

Titel: Nie zuvor so geliebt
Autoren: Annette Broadrick
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verbrannt.
    „Ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich habe dich vermisst.”
    Bewusst nahm er ihre Hand und hielt sie fest. „Ich habe dich auch vermisst.”
    Augenblicklich erwachte die Spannung erneut.
    Nervös redete sie weiter: „Weißt du, die jüngste Schwester zu sein war nicht immer leicht für mich. Ist dir klar, dass Megan und Mollie in meinem Alter schon verheiratet waren und Kinder hatten?” Sie senkte den Blick auf seine große gebräunte Hand, die ihre umschloss. Ihre Haut prickelte, als wäre sie elektrisiert. „Hast du dir je Geschwister gewünscht, Chris?” fragte Maribeth unvermittelt und spürte förmlich seinen Rückzieher, obwohl er sich nicht rührte.
    „Eigentlich nicht. Bei meiner Familie war es schon schwer genug, Einzelkind zu sein.
    Obwohl ich rückblickend sagen muss, dass es vielleicht ganz nett gewesen wäre.”
    „Auch wenn ich oft schimpfe, weil Megan mich immer so bemuttert, bin ich eigentlich froh, sie zu haben. Genau wie Mollie. Es ist komisch. Mollie ist nur zwei Jahre älter als ich, aber sie ist schon seit acht Jahren verheiratet und hat drei Kinder. Es ist sagenhaft, wie schnell die Zeit vergangen ist.”
    „Sie wirkt aber recht glücklich.”
    „O ja. Deke ist verrückt nach ihr, und sie liebt ihn ganz offensichtlich.” In Erinnerungen versunken, fügte sie hinzu: „Als sie geheiratet haben, hätte ich nie gedacht, dass ich so viele Jahre später immer noch ledig sein würde.”
    Chris musterte sie verstohlen. Es war verdammt schön, sie zu sehen, wieder bei ihr zu sein.
    So lange hatte er seine Gefühle für sie verdrängt, dass er sich beinahe eingeredet hatte, sie wären nicht mehr vorhanden. Doch das hatte sich als Trugschluss erwiesen.
    Beinahe eine Stunde saßen sie nun schon auf dem Hügel, und er hatte ihr immer noch nicht gesagt, was er ihr sagen musste. Er hasste es.
    Sie starrte hinab auf den Fluss. Er hielt noch immer ihre Hand. Sie wirkte entspannt, aber er spürte ein leichtes Zittern in ihren Fingern.
    „Maribeth?”
    Langsam drehte sie den Kopf zu ihm um. „Hm?”
    „Bobby hat mich gestern abend angerufen.” Himmel, er fand, dass seine Stimme viel zu barsch klang.
    Er spürte ihre Hand in seiner erstarren. Dann entzog sie ihm ihre Finger, und er gab sie widerstrebend frei. Sie musterte ihn argwöhnisch, und er ahnte, dass sie eine schlechte Nachricht erwartete. Doch das erleichterte ihm die Aufgabe nicht.
    „Aus Las Vegas”, fügte er hinzu, als sie schwieg.
    Sie war auf irgend etwas vorbereitet, obwohl sie nicht genau wusste, was es war. Alle möglichen Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Dass Bobby sich womöglich verletzt hatte. Dass er die Hochzeit verschieben wollte. Dass er … Was? Warum hatte er Chris und nicht sie angerufen? Warum …?
    „Las Vegas? Was, in aller Welt, will er denn da? Er hat gesagt, dass er die ganze Woche in Oklahoma ist und dort erst morgen fertig wird.”
    „Er hat mich gebeten, dich aufzusuchen.”
    Sie bemühte sich um Beherrschung. „Warum? Was ist denn, Chris? Sag es mir einfach.”

    Er griff nach ihren Händen, spürte die Kälte, die sie durchströmt hatte. „Er wollte, dass ich herfahre, damit du nicht allein bist, wenn du die Nachricht bekommst.”
    „Welche Nachricht?” flüsterte sie.
    „Bobby hat gestern abend geheiratet.”

2. KAPITEL
    Das Schweigen schien sich eine Ewigkeit lang auszudehnen. „Geheiratet?” flüsterte Maribeth schließlich, so als wäre es ein Fremdwort, das sie noch nie gehört hatte.
    Chris wartete. Er wusste nichts zu sagen. Es gab keine Möglichkeit, es ihr zu erleichtern.
    Er sah förmlich den Schmerz in ihr Bewusstsein vordringen.
    Sie holte tief Luft. „Das verstehe nicht”, sagte sie schließlich mit zitternden Lippen. So als suchte sie nach Worten, die einen Sinn ergeben könnten, fragte sie: „Warum sollte Bobby dich anrufen und so etwas sagen? Er würde niemals …”
    Ihr stockte der Atem. Sie hielt inne, presste eine Hand an die Kehle, und ihr Blick war eine flehentliche Bitte, ihr zu sagen, dass alles nur ein Scherz war.
    Chris spürte ihren Schmerz, als wäre es sein eigener. In gewisser Hinsicht war es auch so.
    Er hätte alles getan, was in seiner Macht stand, um ihr den Kummer zu ersparen.
    „Chris, er hat bestimmt nur gescherzt. Ganz bestimmt hat er nicht im Ernst gemeint, dass er …” Ihr Atem kam stoßweise, so als wäre sie schnell gelaufen.
    „Er hat gesagt, dass er mit einigen Leuten gefeiert hat. Es war eine feuchtfröhliche Runde.
    Las
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