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Nichts

Nichts

Titel: Nichts
Autoren: Ben Louis
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Teilchenphysiker eben gehört – um Annäherung.
       »Seit wann seid ihr hier ?« , frage ich.
       »Die halbe Stunde Kontrolle durch eure arroganten Cops nicht mit eingerechnet meinst du? Seit halb fünf!«  
       »Nein, nicht schon wieder! Das tut mir leid, Kleine. Ich hab jetzt bestimmt schon zwanzigmal versucht dem Revier zu erklären, dass sie dich durchlassen sollen. Keine Idee warum sie sich den Wagen nicht merken können«, dabei werfe ich einen schrägen Blick auf ihre alte Rostkarre.
       Ich wundere mich wirklich. Die Kiste sticht problemlos unter tausenden heraus.
       »Ich kümmere mich gleich darum .«
       »Nein, ist schon gut. Wir sind ja nun in Sicherheit !« , spottet sie.
       »Alles Gute zum Geburtstag!«
       Ich wende mich wieder dem Jungen zu.
      »Komm Süßer. Wir schauen mal was es zum Essen gibt. Opa hat einen Bärenhunger !«
       Kurz noch gebe ich Julie sowie dem kleinen Wesen in ihren Armen jeweils einen Begrüßungskuss. »Na, ihr zwei Hübschen«, und dackle mit Stephan an der Hand ins Haus.
      
    Es ist sieben. Die Sonne wird bald untergehen und dann wird’s kühl. Somit allerhöchste Zeit, den Grill endlich anzuschmeißen.
       Der Junge ist meiner Meinung!
       »Komm, wollen wir den beiden mal unter die Arme greifen .« , höre ich Leann ihre Mutter motivieren.
       »Wie lang wollt ihr bleiben? Weißt du das schon ?«
       »Auf jeden Fall bis Montag. Bin mir noch nicht ganz sicher .«
       »Prima. Dann haben wir ja noch ‘ne Menge Zeit zum Reden .«
     
    Obwohl unser ergrautes Häuschen nicht sehr groß, so bietet es doch genug Platz, um jedem der drei Gäste sein eigenes Zimmer bieten zu können. Natürlich werden wir diesen Luxus heute nicht brauchen. Die kleine Charlize schläft bei ihrer Mama in einem der beiden Gästezimmer und Stephan - darauf bestand er bislang noch immer - natürlich bei Oma und Opa. Sämtliche Schlafzimmer im Haus sind, obwohl Julie und ich hier von Anfang an nur zu zweit wohnen, liebevoll eingerichtet und immer betriebsfertig. Da Julie seit einigen Jahren nicht mehr arbeitet – auch ihre Firma fiel ökonomischen Nöten zum Opfer - konzentriert sie sich darauf, uns beiden so gut es geht eine eigene, heile Welt zu schaffen.
       Stephan stürmt begeistert an der Küche vorbei, quer durch das Wohnzimmer,  zielbewusst hinaus auf die Terrasse. Feuer machen fasziniert ihn ebenso wie den Opa. Kann ihm kaum folgen.
       »Die Steaks sind im Kühlschrank .« , meint Julie.
       Barbecue ist Männersache, dass weiß sie. Allerdings beschränkt sich das Ganze bei mir auf:  Grill anwerfen - was ich mit einem Druck auf den Schalter 'ON' sehr gut beherrsche – und Fleisch drauflegen . Bei den Steaks die Julie immer besorgt, ist allerdings auch nicht viel mehr von Nöten. Es handelt sich nämlich um punktgenau gealtertes Fleisch. Das Verfahren nennt sich Dry Aged und bedeutet, dass Prime Beef für exakt einundzwanzig Tage bei  2,2 Grad Celsius langsam getrocknet wird - hab mich da genauestens informiert. Dadurch wird es bemerkenswert zart und saftig. Doch das wichtigste beim Grillen ist und bleibt die Temperatur. Der Bratrost muss vor Hitze glühen. Glühen!
       Und genau darum werde ich mich jetzt kümmern.
       Während mich der Gedanke streift, ob wir uns Prime Beef noch lange werden leisten können, unterbricht mein Handy unsere Vorbereitungen. Ich krame es aus der Tasche und werf einen kurzen Blick aufs Display. 
       George!
       »Na, Alter…«, empfange ich ihn.
       »Hab’ ich bei der ganzen Aufregung doch glatt deinen Geburtstag vergessen .« , entschuldigt er sich. »Mann, du alter Sack !« frotzelt er.
       »Siebenundvierzig!«
       »Reif für die Rente, wie’s  aussieht .«
       »Komm! Hör auf .« , versucht er mich einzulullen. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Beurlaubung lange währt. In ein paar Tagen ist alles vorbei .«
       »Du hast gut reden .«
       Währenddessen trabe ich weiter in den Garten, um den Inhalt des Gesprächs nicht auch noch an die große Glocke zu hängen. Muss ja nicht sein. Noch nicht.
       »Stephan, pass gut auf den Grill auf, okay? !« , rufe ich kurz dem Jungen zu, nachdem ich mich vergewissert hab’ das sich Leann in seiner unmittelbarer Nähe aufhält.
       »Immerhin ist deine Abteilung nicht betroffen !«
       »Gerade deshalb. Wir werden alles geben, damit ihr so schnell wie möglich back into business kommt .«
       »Du hast es nicht verstanden,
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