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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock
Autoren: Jane Withcomb
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    Jane Withcomb
     
     
     
     
    Die weiße Frau von Devils Rock
     
     
    Romantic Thriller
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Impressum:
    Copyright 2012   Jane Withcomb
    Titelbild  diverse
     
     
     
     
     
    1. Kapitel
     
       Ihr Herz klopfte so sc hnell wie der Schnabel eines Spechts im Frühling. Sie atmete stoßweise. Ihr langer Rock schlang sich um ihre Beine. Bei jedem Schritt hatte sie Angst zu straucheln und hinzufallen.
       Nach dem heftigen Regen der letzten Tage wäre das ein Unglück für sie gewesen, denn wenn sie mit schmutziger Kleidung nach Hause kam bedeutete das wieder endlose Fragen ihres Mannes, der so eifersüchtig war, dass sie manchmal das Gefühl hatte, das Gefängnis ihres Elternhauses war nichts gewesen im Vergleich zu dem, was sie sich mit ihrer Heirat eingehandelt hatte.
       Dabei liebte sie Peter von Herzen, und sie wusste, dass auch er sie aus Liebe zu seiner Frau gemacht hatte. Sein Lächeln hatte sie vom ersten Augenblick an fasziniert, und der tiefe und doch samtweiche Klang seiner Stimme war wie das beruhigende Rollen der Meereswellen bei völliger Windstille.
       Inzwischen jedoch wusste sie, dass die Stimmung ihres Mannes sehr schnell ins Gegenteil umschlagen konnte. Dann war nur noch Angst in ihr. Genau wie jetzt, da sie wusste, dass sie sich verspäten würde.
       Der Himmel hatte sich wieder verdüstert. War das ein schlechtes Omen?
       Serena deutete es als solches, und die Furcht wurde, wenn überhaupt möglich, noch größer in ihr. Würde Peter seinen Zorn wieder an Thissa auslassen?
       Dieser Gedanke war das Furchtbarste für Serena, die ihr siebenjähriges Töchterchen über alles liebte.
       Leichter Nieselregen setzte ein, der ihr erhitztes Gesicht ein wenig abkühlte. Wie kostbare Diamanten glänzten die Wassertropfen in ihren kastanienbraunen Haaren, die in weichen Locken bis weit über ihre schmalen Schultern fielen. Sie hatte sie im Nacken mit einem breiten roten Band zusammengefasst. Vor wenigen Augenblicken noch hatten raue Männerhände leidenschaftlich darin gewühlt, wulstige Lippen eines viel zu breiten Mundes hatten sie geküsst, und sie hatte all ihre Kraft aufwenden müssen, um sich nicht, einem heftigen Impuls folgend, mit Grausen abzuwenden.
       Um die nächste Wegbiegung konnte sie es schon sehen… Dragonhouse. Das für diese Gegend untypische, auffallend große Haus wirkte verlassen und bei dem trüben Wetter fast unheimlich und drohend.
       Serena blieb stehen und starrte vor sich hin. In ihrem Kopf war ein Durcheinander, das keinen klaren Gedanken erlaubte. Sie wusste, dass sie in ihrem Leben gefangen war, und suchte doch gleichzeitig verzweifelt nach einem Ausweg. So wurde sie hin und her gerissen von ihren Gefühlen, unfähig, eine Entscheidung zu treffen.
       Dann sah sie ihn – Peter.
       Er kam aus der Tür, und ihm folgte ein kleines Mädchen, das sich jetzt ängstlich an sein Beinkleid klammerte. Es schien ihm etwas zuzurufen, denn es hob sein Gesichtchen ihm entgegen. Doch er reagierte zunächst gar nicht, bis das Kind ein wenig heftiger an ihm herum riss.
       Mit einer zornigen Handbewegung wischte er das Kind beiseite, so heftig, dass es zu Boden stürzte. Dann schrie er es an, vergrub die Hände in den tiefen Taschen seiner Jacke aus ungebleichter Schafwolle und stapfte davon, ohne sich um das weinende Mädchen am Boden zu kümmern.
       Serena spürte, wie sich ihr Magen vor Schreck zusammenkrampfte. Peter hatte üble Laune. Wusste er etwas? Hatte er durch irgendeinen dummen Zufall erfahren, wohin sie immer dann ging, wenn er todmüde von einer Reise zurückkam und, nach einem besonderen Kräutertee in Tiefschlaf fiel?
       Die Kräuter hatte der Laird ihr gegeben für Peter, ebenso wie das Geld, das er ihr regelmäßig zusteckte und das sie dringend zum Leben brauchten. Seit Peter an falsche Freunde geraten war, die ihn immer wieder zum Trinken und zum Spielen animierten, verbrauchte er das Wenige, das er verdiente, zum größten Teil für sich selbst.
       Dabei hatte alles so wundervoll angefangen. Peter Barrymore war ein gut aussehender junger Mann gewesen, ernsthaft und darum bemüht, genügend Geld auf See zu verdienen, damit er sich in einigen Jahren an Land eine gute Zukunft mit seiner kleinen Familie aufbauen konnte.
       Doch dann hatte das schnelle Geld beim Spiel gewinkt. Nur ein einziges Mal war er mit einigen anderen Seeleuten zum Spielen gegangen, und seitdem
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