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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock
Autoren: Jane Withcomb
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wird es vermutlich so sein, dass sie diese Ereignisse nur abgespeichert aber nie verstanden hat. Deshalb diese Träume."
       "Und du glaubst, dass es ihr helfen könnte, Rochester Castle zu sehen, das Castle, das anscheinend in ihren Träumen eine Schlüsselrolle spielt?" Die Frau kuschelte sich erneut in den Arm ihres Mannes, bemühte sich aber, ihn nicht zu mehr zu animieren.
       "Es ist unsere einzige Möglichkeit, zumindest die einzige, die mir zurzeit einfällt", antwortete ihr Mann und gähnte erneut. "Aber jetzt lass uns noch eine Weile schlafen. Wir müssen ausgeruht sein, wenn wir unsere beschwerliche Reise antreten. Bist du sicher, dass wir alles gepackt haben? Ich weiß nicht, wie gut die Stadtanbindung in Glannagan ist und ob wir dort das kaufen können, was wir brauchen."
       "Glannagan liegt nicht hinter dem Mond sondern in den Highlands. Ich bin sicher, wir haben alles eingepackt und wir werden auch dort keine Not leiden müssen. Die Menschen in den Highlands leben auch, und bestimmt nicht schlecht." Lachend drückte sie ihm einen Kuss auf die Nasenspitze.
       Zweifelnd schaute er sie an. "Ich weiß nicht, was es ist", begann er zögernd, "aber ich hab so ein komisches Gefühl im Magen, wenn ich an unsere Reise denke. Fast ist mir, als würde eine drohende Wolke über uns hängen."
       "Du siehst zu schwarz, Darling", unterbrach sie ihn. "Es wird alles gut werden. Christina ist unser einziges Kind, und wir müssen alles tun, damit sie wieder lachen kann. Diese nächtlichen Alpträume setzen ihr sehr zu. Ganz blass ist sie schon geworden und kann kaum mehr etwas essen." In ihrer Stimme schwang große Besorgnis mit.
       "Ich verstehe es ja, Charlene", beschwichtigte der Mann und streichelte seiner Frau zärtlich über das gelöste Haar, das schimmernd über ihre Schultern fiel. Doch ehe er es losließ verkrampften sich plötzlich seine Finger darin, als wollte er sie nie wieder los lassen.
       "Au, du tust mir weh", schrie Charlene erschrocken auf. "Was soll das? Du reißt mir die Haare aus." Sie versuchte, sich ihm zu entwinden. Fragend schaute sie in sein Gesicht, die Augen weit aufgerissen vor Entsetzen. "Ashton, was ist mit dir?"
       Der Mann antwortete nicht. Noch immer hielt er die Strähne ihres wundervollen Haares krampfhaft in seiner Hand, und man konnte sehen, dass seine Lippen bebten. Sie spürte, dass er am ganzen Körper zitterte, als müsse er sich gewaltsam gegen etwas in seinem Innern wehren.
       Plötzlich fiel er in sich zusammen. "Ich weiß  nicht, Darling. Es tut mir so leid", stammelte er und ließ sofort ihr Haar los. "Ich weiß nicht, was auf einmal über mich gekommen ist. Es war wie ein Drang, den ich  nicht bezwingen konnte." Ängstlich suchte er in ihrem Blick nach ihren Gedanken.
      "Wir sind beide überreizt", versuchte die Frau, eine einfache Erklärung für den Vorfall zu finden. "Wir werden noch eine Weile schlafen, damit wir wenigstens die Reise einigermaßen bei Kräften überstehen können." Sie rückte ein wenig von ihm ab, weil ihr der Schreck über sein unverständliches Verhalten noch immer in allen Gliedern saß.
       Ashton schüttelte den Kopf. "Ich verstehe es einfach nicht", murmelte er vor sich hin und legte sich ebenfalls in sein Bett zurück. Er starrte an die Decke, ohne etwas wahrnehmen zu können. Seine Gedanken wanderten viele Wege, aber zu einem Ergebnis kam er nicht. Alles lag im Dunkeln, und die Türe ins Licht war ihm verschlossen. Das machte ihm Angst.
       Am nächsten Morgen war Christina schon ziemlich zeitig aufgestanden. Sie freute sich auf die lange Reise in die Highlands. Endlich würde sie beide Eltern für viele Wochen für sich haben. Dad hatte versprochen, dass sie lange Ausflüge in die Umgebung unternehmen würden, und auch zu verschiedenen Seen und Mooren wollten sie reisen.
       "Hast du alles gepackt, Darling?", fragte Charlene ihre Tochter, als sie das Geschirr vom Frühstück abgewaschen und im Schrank verstaut hatte. Alles musste sauber sein, wenn sie das Haus verließen, denn außer einer Nachbarin, die hin und wieder hier nach dem Rechten sehen würde gab es niemanden, der sich um alles kümmerte.
       "Meine Taschen stehen schon an der Türe", verkündete Christina stolz. "Thissa will ich mit in die Kutsche nehmen. Sie soll auf meinem Schoß sitzen."
       "Die Puppe bleibt hier“, herrschte Ashton seine Tochter an. "Ich kann dieses Ding nicht ausstehen." Wie immer war er bei der Erwähnung des
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