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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock
Autoren: Jane Withcomb
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Es fiel genau vor Serenas Füße.
       Starr schaute Peter Barrymore das Säckchen aus grobem Stoff an. "Was ist das?" Er bückte sich und hob es auf. Dabei griff er mit der anderen Hand gleichzeitig nach dem dicken Prügel, der neben dem Herd stand und zum Feuern gedacht war. Stöhnend richtete er sich wieder auf.
       "Was ist das?", wiederholte er mit gefährlich leiser Stimme. Er schwankte noch immer etwas, denn der Alkohol, den er vermutlich in größerer Menge getrunken hatte, lähmte seinen Körper.
       "Rede endlich."
       "Laird Andrew hat es mir gegeben." Serena begann zu schluchzen. "Bitte tu mir nicht weh", bettelte sie und wich ängstlich zurück.
       "Mum, was ist denn?" Thissa klammerte sich weinend an Serenas langen Rock. "Er soll weggehen. Der Mann soll weggehen", schluchzte das Kind. Thissa nannte ihren Vater immer nur –den Mann-, wenn er betrunken und böse war. So konnte sie besser mit der Furcht umgehen, die sie inzwischen vor ihm empfand.
       "Verschwinde", herrschte Peter das Mädchen an. "Deine Mum und ich haben etwas zu bereden. Geh nach draußen und spiel dort. Wehe, du kommst herein, ehe ich es dir erlaube." Er hob die Hand, als ob er Thissa schlagen wollte.
       "Geh bitte", flüsterte Serena ihrer Tochter zu. Sie beugte sich zu ihr hinunter, nahm ihr kleines Gesichtchen in beide Hände und küsste sie so innig, dass man glauben konnte, sie wollte sich für alle Zeit von ihr verabschieden. "Ich werde schon auf mich aufpassen. Geh jetzt." Entschlossen schob sie das Kind zur Tür und wartete, bis Thissa draußen war.
       "Und jetzt?" Peter grinste seine Frau hämisch an. "Was hast du jetzt vor? Willst du mir erklären, wofür du so viel bekommen hast? Oder willst du mir endlich wieder einmal beweisen, dass ich eine richtige Frau geheiratet habe."
       „Du sagst es“, antwortete Serena und wich seinem Blick aus. Vergeblich hatte sie in seinem vergrämten Gesicht nach dem Mann gesucht, in den sie sich einst unsterblich verliebt hatte. Es war kaum mehr eine Ähnlichkeit mit ihm zu entdecken, so sehr sie sich auch bemühte.
       "Ich sage es? Oh, was für eine Ehre", spöttelte er. „Dann sag mir noch einmal, woher das Geld ist. Und wehe dir, du lügst mich an.“
       "Von Laird Andrew."
       Peter schüttete die Geldstücke auf seine flache Hand, dann nickte er anerkennend. "Du musst ja sehr fleißig gewesen sein in der Küche der McGregors", fuhr er sie an und sein Grinsen gefror in seinem Gesicht.
       "Es ist für mehrere Male", wagte Serena zu erklären, merkte aber gleich, dass er ihr nicht glaubte. Er kannte seinen Onkel nur zu gut um zu wissen, dass Geiz eine seiner auffallendsten Charaktereigenschaften war.
       "Du hast dich verkauft, für diesen Schandlohn", sagte Peter leise, ohne sie aus den Augen zu lassen. "Andrew bekommt immer alles, was er will. Aber du warst für mich etwas Besonderes, eine Frau, an der sogar mein Onkel sich die Zähne ausbeißt." In seinen Augen schimmerten plötzlich Tränen.
       "Peter, bitte glaub mir, ich…"
       "Schweig!", herrschte er sie an. "Ich weiß, was ich weiß. Den Verdacht hab ich schon seit einiger Zeit", fuhr er fort. "Du fragst nicht mehr dauernd nach Geld, und wenn ich schlafe, dann gehst du weg. Thissa lässt mich schlafen und ich bin sicher, du tust mir etwas in den Tee, damit ich nicht vorzeitig aufwache. Deshalb habe ich dieses Gebräu heute auch nicht getrunken", fügte er stolz hinzu.
      "Dafür hast du dich wieder an der Whiskeyflasche festgehalten", wagte Serena zu sagen. Doch das bekam ihr schlecht. Ehe sie überhaupt wusste, wie ihr geschah klatschte seine flache Hand in ihr Gesicht.
       Sie stürzte zu Boden.
       "Steh auf, du Hure!", schrie er sie an. "Ich will in dein Gesicht sehen können, wenn ich mit dir rede. Ist mein Onkel wenigstens zufrieden mit dir? Zahlt er dich gut? Ich bin nur ein armer Seemann, kann meine Familie nicht so versorgen wie ich es tun sollte. Deshalb muss meine Frau mit meinem Onkel schlafen, damit wir nicht verhungern müssen. Ich bin ja selbst schuld daran."
       "Würdest du nicht alles verspielen und den Rest vertrinken, dann könnten wir mit dem auskommen, was du verdienst", sagte Serena leise und unterdrückte ein Schluchzen, weil sie wusste, dass ihn das noch zorniger machte.
       "Ich sage doch, dass alles meine Schuld ist." Sein Mund war ein wenig geöffnet, als würde er gleich in heftiges Gelächter oder in Schluchzen ausbrechen.
       Die junge Frau zog
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