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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings
Autoren: Matt Dickson
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3
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Das Kaninchen war ein junges Weibchen, erst zwanzig Tage alt und noch kaum entwöhnt. Als stärkstes seines Wurfs war es das erste, das die Reise durch die dunklen Gänge des Kaninchenbaus wagte, auf dem Weg zu den grünen Wundern der Außenwelt. Vorsichtig kroch es aus dem Loch, wobei es zwinkerte, um seine Augen an das Morgenlicht zu gewöhnen. Dann begann seine rosafarbene Nase vor Aufregung zu zucken, denn es hatte Artgenossen entdeckt.
    Das Tier vollführte einen Sprung auf sie zu, dann verließ es der Mut, und es flüchtete in das Loch zurück. Aber das Aroma des frischen Gemüses war zu verlockend, und schon bald war es wieder zurück, um an den saftig sprießenden Gräsern zu knabbern.
    Und dann schlug binnen einer Sekunde die Stimmung in ihrer Umgebung um. Die Kaninchen hörten auf zu grasen, sobald das Geräusch eines donnernden Schlages die Morgenluft erfüllte. Der Boden selbst erzitterte unter den Trommelschlägen, und das pulsierende Dröhnen hallte im Körper des jungen Kaninchens wider. Bumm. Ein Rammler schlug mit seinen Hinterläufen Alarm, während die Kaninchen in alle Richtungen flohen.
    Sein Herz pochte in wilden Sätzen, als das junge Kaninchen erst den einen und dann einen anderen Weg einschlug, während die Erwachsenen um das Tier herum in Deckung eilten.
    Es hätte sich zusammenreißen können, tatsächlich stand es gerade im Begriff, die Flucht ins nächste Loch anzutreten, als eine dunkle, flatternde Kreatur aus dem Himmel niedersank und anfing, um das Kaninchen herumzufliegen. Es tat einen kleinen Hüpfer, in der Hoffnung, den Peiniger loszuwerden. Der Schmetterling aber folgte ihm, er sprang und tanzte durch die morgendliche Luft.
    Das Kaninchen floh mit ein paar schnellen Sätzen ins höhere Gras, aber wiederum folgte ihm der Schmetterling und flatterte unvorhersehbar um es herum. Dann streifte der schwarze Schmetterling den Rücken des Kaninchens, und in diesem Augenblick verlor das junge Tier jeglichen Orientierungssinn und jagte los.

4
    Moorend-Rennstrecke, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Mazarine Town und Beaumont Boy jagten Seite an Seite den schnellsten Abschnitt der Galoppstrecke entlang, als das Kaninchen aus dem Wald an ihre Flanke schoss.
    Es geschah so schnell, dass Keiron überhaupt keine Chance hatte, zu begreifen, was vor sich ging. Alles, was er sah, war das Aufblitzen von Fell, als das kleine Geschöpf in Höchstgeschwindigkeit unter die Hufe der Pferde schoss. Eine Schrecksekunde lang geriet Mazarine Town aus dem Tritt, senkte den Kopf und warf Keiron in hohem Bogen aus dem Sattel, ehe sie selbst stürzte.
    Keiron krümmte sich zu einem Ball zusammen, schützte seinen Kopf und Hals mit den Händen und betete, dass Mazarine Town nicht auf ihm landen würde, wenn sie auf dem Boden aufprallte. Er hatte mächtiges Glück, dass das Pferd ihn verfehlte. Ihre aluminiumbeschlagenen Hufe schossen knapp an seinem Kopf vorbei, als sie seitwärts an ihm vorbeiglitt und   – schaumbefleckt und mit aufgerissenen Augen   – zum Stillstand kam. Augenblicklich sprang Keiron auf die Füße, griff nach MazarineTowns Zügeln und sprach beruhigend auf sie ein: »Ist ja gut, Mädchen, ganz ruhig, ganz ruhig jetzt.«
    Gary hatte Beaumont Boy zum Stehen gebracht. Jetzt ritt er im Trab zurück und sprang neben Keiron ab, während Mazarine Town sich leicht zitternd wieder auf die Füße rappelte.
    »Was zum Teufel war denn das?«
    »Ich glaube, ein Kaninchen hat sie erschreckt.«
    »Bist du in Ordnung?«
    Keiron rieb sich die Brust und betastete seine Rippen, die von dem Sturz schmerzten. Es war ihm schon viel schlimmer ergangen.
    »Ja, ich habe Glück gehabt.«
    »Und das Kaninchen?« Gary blickte sich um, konnte aber keine Spur von dem Tier entdecken.
    »Vergiss den Hoppelhasen, Kumpel. Was ist mit dem Pferd? Der Boss kriegt einen Mordsanfall, wenn sie lahmt.«
    »Führ sie herum.«
    Keiron gab Mazarine Town Zeit, sich ein wenig zu sammeln, dann führte er sie am Nasenriemen, ließ sie im Schritt beginnen und dann in einen sanften Galopp fallen, wobei er neben ihr herrannte.

5
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Das Kaninchen rannte noch immer um sein Leben, es floh am anderen Ende der Galoppstrecke tiefer in den Wald und versuchte instinktiv, so viel Abstand wie nur möglich zwischen sich und diese donnernden, blitzenden Hufe zu bringen, die ihm um ein Haar die Seele aus dem Leib gequetscht hätten.
    Eine akute
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