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Nicht so stuermisch Hannah

Nicht so stuermisch Hannah

Titel: Nicht so stuermisch Hannah
Autoren: Donna Clayton
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„Forellen sind meine einzige Schwäche."
    Hannah konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Ich weiß", erwiderte sie leise, „das hast du mir schon verraten."
    Nachdem sie Mehl, Salz und Pfeffer für den Fisch sowie einen Büchsenö ffner gefunden hatte, machte Hannah sich an die Arbeit. Doch nun kreisten ihre Überlegungen wieder um die Frage, wie sie Tammy ihre Identität und den Grund ihres Kommens erklären sollte.
    Schließlich hielt sie es für die beste Lösung, ohne langes Herumreden zur Sache zu kommen.
    „Weißt du, Tammy, ich bin aus New York gekommen, um dich wieder zu sehen."
    „Ich war noch nie in der Stadt New York. Wo liegt die überhaupt? Weit weg von hier?"
    „Oh ja, ziemlich weit", erklärte Hannah. „Mit dem Auto braucht man schon ein paar Stunden."
    „Oh."
    Während die Eisenpfanne heiß wurde, wälzte Hannah die Filets in Mehl und würzte sie mit Salz und Pfeffer. Sobald die Butter zu sieden begann, legte Hannah den Fisch in die Pfanne.
    „Ich bin Hannah", verkündete sie schließlich, „deine große Schwester. Wusstest du, dass du eine Schwester hast?"
    Sie versuchte, ihr Kleid nicht mit den Mehlbestäubten Fingern zu berühren, und schaute zu Tammy hinüber. Sie war gespannt, wie diese auf die Neuigkeit reagieren würde.
    Aber Tammy schien gar nicht auf Hannahs Worte geachtet zu haben. Sie konzentrierte sich ganz auf Hannahs Arbeit.
    „Willst du die Bohnen nicht noch ein bisschen verbessern?" fragte Tammy zögernd.
    Hannah sah, wie ihre Schwester besorgt die Stirn runzelte.
    „Verbessern?" Hannah verstand nicht ganz.
    „Mit etwas braunem Zucker und einen Löffel gelbem Senf", schlug Tammy vor. „Ein bisschen mit Mehl anschwitzen würde auch nicht schaden."
    „Das lässt sich machen." Hannah säuberte ihre Finger und schaute erneut in den Schrank, um die erforderlichen Zutaten herauszuholen.
    Offensichtlich war Tammy jetzt ein wenig beruhigt, was die Zubereitung des Essens betraf, denn plötzlich stellte sie mit kesser Stimme fest: „Du kannst nicht Hannah sein.
    Meine Schwester ist noch ein kleines Mädchen. Sie ist sechs."
    „Nun ..." Einen Moment verschlug es Hannah die Sprache. „Ich bin inzwischen erwachsen", erklärte sie dann. „Ich bin dreißig Jahre alt."
    Tammys Ausdruck verriet, dass sie meinte, genau das sei der Beweis für ihr eigenes Argument.
    „Ich habe Hannah. Ich kann sie dir zeigen."
    „Was heißt das, du hast Han..."
    Doch bevor Hannah ihre Frage beenden konnte, rannte Tammy bereits ins Wohnzimmer.
    Und gleich darauf waren ihre Schritte auf der Treppe zu hören.
    Wie soll ich es ihr nur erklären, überlegte Hannah. Wie beschreibt man jemandem, der über das Denkvermögen eines kleinen Kindes verfügt, den Vorgang des Erwachsenwerdens?
    Sie ging zum Kühlschrank und suchte in den Vorräten nach einem Glas Senf.
    „Oh. Oh. Oh."
    Die Panik in Tammys Stimme ließ Hannah vor dem Kühlschrank herumwirbeln. Dichte schwarze Rauchschwaden stiegen aus der Pfanne auf dem Gasherd.
    „Ach du meine Güte", rief Hannah aus, nahm einen Topflappen vom Haken neben dem Herd, ergriff die heiße Pfanne und stellte sie im Spülbecken ab. Dann drehte sie den Wasserhahn weit auf. Explosionsartig verdampfte das Wasser, als es auf das glühend heiße Metall traf. Schäumend brodelte es in der Pfanne. Der scharfe Rauch trieb Hannah die Tränen in die Augen, und es stank entsetzlich nach verbranntem Fisch.
    „O weh. Hat hier jemand das Dinner verdorben?"
    Hannah versuchte, durch den Rauch etwas zu sehen, und musste feststellen, dass der verwirrende Adam Roth zurückgekehrt war.

3. KAPITEL
    „Hallo, Adam", antwortete Tammy. Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Hannah hat den Fisch verbrannt", platzte sie in bekümmertem Ton heraus.
    Hannahs Wangen glühten. Sie war verlegen und fühlte sich schuldig.
    „Das konnte man schon\ riechen." Hannah sah Adam an, dass er Tammys Kummer teilte. Aber dann grinste er spitzbübisch. „Sie sind wohl keine besonders gute Köchin, was?"
    Hannah warf Adam einen wütenden Blick zu. Innerlich kochte sie.
    Obwohl die meisten Küchenfenster offen standen, ging Adam von einem Fenster zum anderen und öffnete auch noch die Klappen.
    „Hilf mir, Tammy", bat er. „Wir müssen auch die Eingangstür und die Hintertür aufmachen, damit der Rauch ganz abziehen kann."
    Tammy lachte und freute sich, he lfen zu können. Sie eilte ins Wohnzimmer und öffnete die Fenster auf der Frontseite des Hauses. Der Schmerz über den verbrannten Fisch schien
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