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Nicht so stuermisch Hannah

Nicht so stuermisch Hannah

Titel: Nicht so stuermisch Hannah
Autoren: Donna Clayton
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besessen, so darauf konzentriert, ihr Umfeld auszunutzen, dass sie nicht sahen, was um sie herum wirklich vor sich ging.
    Hannah Cavanaugh hatte ihm anvertraut, sie müsste nach New York zurück, wo sie eine wichtige Karriere anstrebte. Er zweifelte, dass sie einen Ehemann hatte. Oder Kinder.
    Nein, niemals. Dafür war sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    In Ordnung. Adam hatte Neuigkeiten für die bezaubernde Hannah, das schwor er sich.
    Auf irgendeine Weise würde es ihm gelingen, ihr die Sache, die sie „Plan" nannte, zu verderben.
    Einen Plan? Habe ich Adam Roth gegenüber tatsächlich von einem vernünftigen Plan gesprochen, überlegte Hannah?
    Nun, bevor sie nach Little Haven kam, hatte sie sich eine ge wisse Strategie zurechtgelegt. Sie wollte Haus und Mobiliar verkaufen und Tammy eine langfristige Unterkunft besorgen. Als ihr jedoch klar wurde, dass ihre Schwester nicht in einem Heim wohnte, sondern dieses Haus selbst bewohnte, müsste sie ihre Pläne ändern.
    Während Hannah auf Tammy wartete, wanderte sie in der Küche auf dem abgetretenen Linoleum hin und her. An der Flie gentür hatte ein Zettel geklebt, den ihre Schwester offensicht lich zur Information irgendwelcher Besucher geschrieben hatte. Sie sei „Angeln gegangen" und würde „bald zurück" sein. Signiert hatte sie mit ihrem vollen Namen.
    Ein Lächeln umspielte Hannahs Mund, als sie die sorgfältig, in Druckbuchstaben geschriebenen Worte las. Sie freute sich, weil sie dieser Information entnahm, dass Tammy schreiben ge lernt hatte. Und wenn sie schreiben konnte, konnte sie sicherlich auch lesen. Zumindest das Notwendigste.
    Dieser Zettel war es, der Hannah zeigte, wie wenig sie über ihre Schwester wusste. Sie besaß nur gewisse Vorstellungen, die sie sich aus kleinsten Informationen gebildet hatte. Das eine
    Mal, als sie ihre Mutter gezwungen hatte, über Tammy zu reden, war Hannah verwirrt von dem, was sie erfuhr. Und was sie erfuhr, war wenig genug, bevor der furchtbare Streit zwischen ihr und ihrer Mutter ausbrach.
    Also war Tammy eine Fremde für sie. Und Hannah hatte nur eine Woche Zeit, höchstens zwei, um das Vertrauen ihrer Schwester zu gewinnen.
    Der Gedanke erschreckte Hannah.
    „Gehen Sie vorsichtig vor, Sie versetzen das Kind sonst in Panik." Adam Roths Worte hallten in ihrem Kopf wider.
    Was wusste denn dieser Mann? Gar nichts. Hannah war gekommen, um Tammy zu helfen.
    Und sie würde es nicht zulassen, dass Adam Roth oder irgendjemand sonst sie von diesem Vorhaben abbrachte.
    Die Nachmittagssonne schien durch das schmutzige Fenster. Staubkörner tanzten in der heißen trockenen Luft. Die vergilbten Vorhänge starrten vor Dreck.
    Dieses Haus bedurfte dringend der Reinigung, und da Hannah ohnehin gezwungen war, über einen neuen Plan nachzudenken, machte sie sich gleich an die Arbeit. Sie begann mit dem Abwaschen einiger Teller und Tassen und säuberte anschließend die Arbeitsflächen.
    Eine volle halbe Stunde benötigte sie für den Herd. Das Gerät war ein uraltes Mons ter.
    Hannah vermutete, dass er zu den allerersten Gasherden gehörte, die jemals hergestellt wurden.
    Während sie ihn von den Fettresten befreite, dachte sie darüber nach, wie sie mit der neuen Situation fertig werden sollte. Sie wollte Tammy mit dem Verkauf des Hauses nicht beunruhigen. Aber sie sah auch keinen Weg, dies zu umgehen. Sie konnte ihre Schwester doch nicht gut allein hier in Little Haven zurücklassen.
    Zu erfahren, dass Tammy seit Bobby Rays Tod allein in diesem Haus lebte, verursachte Hannah schreckliche Schuldgefühle. Nicht zu fassen, dass ihre Mutter tatsächlich drei Briefe mit der Nachricht vom Tod ihres Exmannes erhalten hatte und erst auf den letzten reagierte. Hannah schüttelte den Kopf. Aber sie wusste zumindest, dass ihre Mutter glaubte, Tammy sei in einer staatlichen Einrichtung untergebracht.
    Auf der rückwärtigen Veranda schüttelte Hannah die Vorhänge aus, putzte die Fenster und hing die Vorhänge wieder auf. Und während sie den Fußboden schrubbte, überle gte sie weiter,
    was sie wegen des Hauses ihres Vaters und der Unterbringung ihrer Schwester unternehmen sollte. Vielleicht konnte ihre Mut ter ihr einen Rat geben.
    Nein, antwortete eine klare innere Stimme, das bekommst du selbstverständlich allein in den Griff. Außerdem hast du es jedes Mal bereut, wenn du sie um ihre Hilfe gebeten hast.
    Die Sonne warf lange Strahlen über den Fußboden. Das Linoleum war zwar zu alt, um zu glänzen, >aber Hannah wusste,
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