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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante
Autoren: Linda Francis Lee
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Gejammers über ihre extravagante Dramatik - sie hatte mir geholfen, so zu sein, wie ich sein wollte, und mich nie gedrängt, Rüschenkleider zu tragen oder wie Savannah die Tanzschule zu besuchen. Als ich nach Boston floh, zwang sie mich nicht zur Rückkehr. Sie erlaubte mir, meinen eigenen
Weg zu suchen und zu finden. Dieses Geschenk hatte sie ihrer Tochter gemacht, ohne dass es mir bewusst geworden war.
    »Aber du vergisst etwas sehr Wichtiges«, wandte ich ein. »Jack liebt mich nicht, das hat er mir deutlich zu verstehen gegeben.« Vielleicht begehrte er mich - oder nicht einmal das, und es war nur der Kick der Herrentoilette gewesen, der ihn gereizt hatte. Auf so was sind laut Janice alle Männer scharf …
    Gleichmütig zuckte Ridgely die Achseln. »Mag sein.«
    Autsch.
    »Wenn du nicht zu ihm gehst und das herausfindest, wirst du’s niemals wissen, Carlisle. Willst du dir nicht Gewissheit verschaffen?«
    Nicht unbedingt, denn ich fürchtete, die Wahrheit würde nicht zu meinen Gunsten sprechen …
    Eindringlich schaute sie in meine Augen. »Carlisle!«
    »Ja, du hast recht - es wäre besser, das festzustellen.«
    Ich stand auf und ging zur Treppe, mit hängenden Schultern, wie auf dem Weg zur Guillotine.
    »Um Himmels willen, Carlisle, wo ist denn das rote Cape?«
    Da musste ich lachen. Freudige Erregung verdrängte die Angst vor einer Abfuhr. »Wieso wusstest du, dass ich den Ring von Jack bekommen habe?«
    Ungeduldig winkte sie ab. »Wie oft soll ich’s noch sagen? Ich weiß immer, was unter meinem Dach geschieht.«
    So wie India es getan hätte, rannte ich zurück und umarmte sie. Dann stürmte ich die Treppe hinab und aus
dem Haus, stieg in den Volvo und raste durch die Stadt zu Jacks Haus. Schmerzhaft hämmerte mein Herz gegen die Rippen. Als er die Tür öffnete und mich schweigend ansah, wurde mein Mund trocken - und schien sich mit Sägespänen zu füllen, sobald ich die Koffer hinter ihm stehen sah. Hatte er schon alle seine Sachen gepackt?
    Schließlich lehnte er sich an den Türrahmen. »Hey.«
    Einfach so.
    »Hey.«
    Sicher ahnen Sie, wie ich mich bei seinem Anblick fühlte. 501-Jeans, ein T-Shirt, eng genug, um die Sehnsucht nach seinen breiten Schultern zu wecken … Aber das half mir nicht bei der Suche nach den richtigen Worten.
    »Hör mal«, begann ich, »die Notwendigkeit, Willow Creek zu verlassen, wird überschätzt. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber wenn irgendjemand versteht, wie verlockend es ist, woanders neu anzufangen - dann bin ich das. In irgendeiner Stadt, wo niemand das Wainwright-Mädchen kennt, das beim Texas-Knicks auf die Nase gefallen ist - oder den Blair-Jungen, der in die Fußstapfen seines großen Bruders treten musste …«
    Noch immer keine Reaktion.
    »Trotzdem - willst du auf Hummerschwänze und deinen Mesquiteholzgrill verzichten? Oder auf diesen weiten Himmel und die Leute, die dich schätzen? So was kannst du dir in einer neuen Stadt nicht kaufen.« Erfolglos versuchte ich ihn zum Lachen zu bringen. Also holte ich tief Luft und ging aufs Ganze, bekämpfte die Angst vor einer Ablehnung und sagte, was ich sagen musste. Ohne
Rücksicht auf Verluste. »Ich würde es hassen, wenn du weggehst.«
    Bis er antwortete, dauerte es ziemlich lange. »Warum?«
    Kein Lächeln. Nur diese ernste Miene, die auf seine tiefere Gefühlswelt hinwies.
    »Erinnerst du dich daran?«, fragte ich und nahm den Plastikring aus meiner Jackentasche.
    Verwirrt runzelte er die Stirn.
    »In der Highschool. Diesen Ring hast du aus einem Kaugummiautomaten gezogen. Um mir zu danken, weil ich dir bei einer Rechenaufgabe geholfen habe.«
    Da erschien ein seltsamer Glanz in seinen dunklen Augen. »Den hast du behalten?«
    »Ein paar Jahre lang. Dann hat meine Mutter ihn gefunden und für mich aufgehoben.«
    »Was bedeutet das?«
    Jetzt lächelte ich. »Dass ich dich liebe, seit du dich in Mr. Hawkins’ Mathematikstunde neben mich gesetzt hast. Und dass es nach fünfzehn Jahren an der Zeit wäre, das in Ordnung zu bringen.«
    Nennen Sie’s doch melodramatisch. Wer weiß, vielleicht hatte meine Mutter recht mit ihrer Furcht, ich würde ein ähnliches Schicksal erleiden wie sie selbst, wäre ich damals bei Jack geblieben. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn ich anders gehandelt hätte?
    Darauf kam es jetzt nicht mehr an. Ich zuckte die Achseln und fühlte mich wie eine Dreizehnjährige. Vielleicht war das gar nicht so schlecht.
    »Jack Blair, ich liebe dich. Und ich dachte, wir sollten
noch
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