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Nele und die Geburtstagsparty - Nele ; [3]

Nele und die Geburtstagsparty - Nele ; [3]

Titel: Nele und die Geburtstagsparty - Nele ; [3]
Autoren: Random House
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tischlern. Sein Schaukelstuhl war gerade ein echter Renner. Außerdem gab es immer etwas in der alten Burg, das kaputtging und dringend von ihm repariert werden musste. Der Kasten , wie Großtante Adelheid die Burg respektlos nannte, war eben schon ziemlich baufällig.
    David, Neles großer Bruder, ging in eine Gesamtschule und fuhr jeden Morgen mit dem Schulbus in die Kreisstadt. Meistens aß er dort auch zu Mittag, denn seit einiger Zeit fand der Unterricht auch am Nachmittag statt. Wenn alle Winters beschäftigt waren, aßen Adelheid und Nele mittags also auch mal ganz alleine. Dann quatschten sie gemütlich, und Adelheid erzählte ausführlich, was sie auf ihren abenteuerlichen Reisen so alles erlebt hatte.
    Vielleicht, schoss Nele durch den Sinn, war Großtante Adelheid ja bei Mama.
    »Ist Großtante Adelheid bei dir?« Nele stürmte in Mamas Zimmer hinein, ohne anzuklopfen.
    Frau Winter kniete auf dem Fußboden und war gerade dabei, Fotos aneinanderzulegen, um herauszufinden, wie sie am besten zueinanderpassten. Als Nele die Tür aufriss, wirbelten die Fotos alle durcheinander.
    »Nele!«, rief Barbara Winter empört. »Hast du noch alle Tassen im Schrank?«
    Wenn jemand sie unvermittelt bei ihrer Arbeit störte, konnte sie ziemlich sauer werden. Deshalb hing an ihrer Zimmertür ein riesiges Schild, das ihr David und Nele zusammen gebastelt hatten und auf dem stand:
    Vorsicht, bissiger Mamahund.
    Eintreten auf eigene Gefahr.

    Jetzt gerade war Frau Winter stinksauer. »Wo soll sie schon sein? In der Küche natürlich«, antwortete sie. »Und nun sieh zu, dass du hier verschwindest. Ich habe um drei eine wichtige Besprechung, bis dahin muss ich fertig sein.« Sie begann hastig, die Bilder erneut zu ordnen.
    »Aber in der Küche ist sie nicht«, rief Nele verzweifelt. Ihre Stimme zitterte ein wenig dabei. Als ob sie jeden Moment losheulen wollte. »Und sonst auch nirgends. Sie ist einfach weg.«
    Frau Winter hob erstaunt den Kopf. »Nele, was soll dieses Gejammer? Sie ist ja wohl kaum wie die Goldmarie in den Hofbrunnen gefallen oder nach Schottland abgereist. Hast du schon in der Werkstatt bei Papa nachgeguckt? Wenn du so einen schrecklichen Hunger hast, dann schmier dir solange ein Butterbrot. Sie taucht bestimmt gleich wieder auf.«
    Zornig stampfte Nele mit dem Fuß auf. »Aber ich habe doch gar keinen Hunger«, brüllte sie. »Es geht um meine Geburtstagsparty. Ich muss sofort darüber reden.«
    Jetzt riss Frau Winter endgültig der Geduldsfaden.
    »Also, das ist ja wirklich ein dickes Ei. Wegen einer Party in fünf Wochen bringst du meine wichtige Terminarbeit durcheinander? Mein liebes Fräulein, wenn du dich nicht augenblicklich verziehst, gibt es gar keine Geburtstagsfeier mehr zu besprechen, ist das klar?« Sie zeigte mit ausgestecktem Arm Richtung Tür.
    Total unter Dampf raste Nele davon, in den Hof.
    Sie bezweifelte, dass Papa mehr Verständnis hatte. Der nahm immer alles locker, aber vielleicht wusste er wenigstens, wo Großtante Adelheid war.
    Robert Winter war gerade am Holzschleifen und in eine gigantische Staubwolke eingenebelt. Er trug einen Schutzhelm und war ganz offensichtlich nicht ansprechbar.
    Hustend flüchtete sich Nele davon. Ihre Augen brannten von dem feinen Staub und ihre Nase lief schon wieder. Halbblind rannte sie geradewegs in die Arme von Großtante Adelheid, die gerade mit beschwingten Schritten durch das Burgtor marschiert kam.
    »Wo warst du denn so lange?«, rief Nele empört. Komischerweise freute sie sich gar nicht, ihre Großtante gefunden zu haben, sondern sie war fast noch stinkiger als eben. »Ich hab dich überall gesucht, sogar bei Mama!«
    Großtante Adelheid schien gar nicht zu bemerken, wie schlecht gelaunt Nele war. Sie strahlte zufrieden und steuerte schnurstracks in die Küche zu ihrem Kochtopf.
    »Ich war den ganzen Morgen in Sachen Geburtstag unterwegs, und du glaubst nicht, was ich für nette Leute kennengelernt habe. Herrlich, endlich wieder eine echte Aufgabe zu haben.« Sie schaute überrascht auf die Kuckucksuhr, die soeben eins schlug. »Hoppla, da habe ich mich wohl ein wenig verquatscht unterwegs. Aber egal, heute gibt es ohnehin nur Eintopf. Man muss Prioritäten setzen.« Sie kippte eine Kelle Erbsensuppe in einen tiefen Teller und stellte ihn vor Nele auf den Tisch. »Mein armer Schatz, du bist sicher schon ganz ausgehungert«, sagte sie mitfühlend.
    Schuldbewusst rührte Nele in ihrer Suppe herum. »Geht so«, antwortete sie. »Irgendwie habe ich
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