Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nele und der Neue in der Klasse

Nele und der Neue in der Klasse

Titel: Nele und der Neue in der Klasse
Autoren: Usch Luhn
Vom Netzwerk:
Sammy, wenn man ihm einen zerkauten Schuh wegnahm.
    »Na klar!«, sagte Nele mit überkippender Stimme. »Ich habe Onkel Edward doch genauso lieb.«
    Robert Winter lächelte verschmitzt. »Onkel Edward bleibt noch eine Weile in Schottland. Er muss seiner Mutter erst noch beim Aufräumen helfen. In ihrem Rosenteich schwimmen jede Menge Luftballons von der Geburtstagsfeier.« Er machte eine kleine Kunstpause. »Dafür reist sie mit ihrem Patenkind Henry an. Die Lords von Loch und Ness sind seit Urzeiten Freunde der Familie. Henry wird mit seinem Vater für ein Jahr ganz in die Nähe von Kuckuckstein ziehen und Adelheid bringt Henry einfach schon mal mit. Sie hat heute früh bereits mit Direktor Zucker telefoniert, und der hat nichts dagegen, dass Henry solange mit euch in den Unterricht kommt. Henrys Mama stammt aus München. Deshalb spricht der begabte Junge fließend deutsch. Na, was sagt ihr?« Er guckte erwartungsvoll in die verblüfften Gesichter.
    Barbara Winter fing sich als Erste. »Ich hab nichts dagegen«, sagte sie. »Von mir aus kann Adelheid hier eine ganze Schulklasse einquartieren. Hauptsache, ich muss nicht mehr kochen und kann in Ruhe meine Fotos machen.« Sie grinste spitzbübisch.
    »Und wie findest du das, Nele?«, fragte Robert Winter gespannt. »Ich hoffe, du bist nicht zu sehr überrumpelt.«
    Neles bleiche Wangen färbten sich schlagartig rosarot. »Quatsch, Papi. Ein echter Lord! Wie cool ist das denn? Lord Henry von Loch und Ness. Ob der mit Nessie irgendwie verwandt ist? Sicher weiß er alles über Seeungeheuer. Wenn er will, kann er so lange mein Zimmer haben und in der Schule neben mir sitzen. Ich muss mich sofort anziehen, damit wir nicht zu spät kommen.«
    Sie hüpfte so gut gelaunt davon, als ob ihr niemals irgendein lächerliches Gespenst über die Leber gelaufen wäre. »Tante Adelheid kommt zurück, juhu!!!«, hörten Lukas und Tanne sie aus der Ferne jubeln.
    »Verrückt! Verrückt! Verrückt!«, protestierte Plemplem. Dann steckte er sein Köpfchen unter sein Federkleid und schlief erst einmal für eine Weile.

Das fünfte Kapitel
    beginnt mit einem verspäteten Zuglässt Nele vor Aufregung hüpfen wie ein Flummibeweist, dass man Eierwärmer auch auf dem Kopf tragen kannund endet wieder einmal mit einem weisen Spruch vom Burgherrn Plemplem
    Du bist verrückt, mein Kind!

    Der Zug hatte eine halbe Stunde Verspätung. »Ist der denn nie pünktlich?«, beschwerte sich Nele und hüpfte ungeduldig von einem Bein auf das andere.
    »Na, mein Fräulein, da kommt wohl wieder deine Freundin zu Besuch, was?«
    Der Fahrdienstleiter Herr Berner, der Nele diese neugierige Frage stellte, war ein guter Bekannter von Großtante Adelheid. Anscheinend erinnerte er sich daran, dass Nele schon einmal genauso aufgeregt auf ihre Freundin Klara gewartet hatte.
    Nele schüttelte heftig den Kopf. »Nee, Klara muss doch in die Schule. Wir holen Tante Adelheid ab. Und sie bringt einen Jungen aus Schottland mit, der ist ein echter Lord und mit Nessie verwandt.«
    Der Fahrdienstleiter stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Donnerwetter, du erlebst ja immer was. Na, dann viel Spaß.« Er legte den Finger an die Mütze und wanderte weiter, um die ungeduldigen Reisenden auf dem Bahnsteig zu besänftigen.
    »Du weißt doch gar nicht, ob dieser Junge wirklich mit Nessie verwandt ist«, berichtigte Tanne sie. In solchen Dingen war sie sehr genau. »Außerdem finde ich das gar nicht so toll. Ich möchte jedenfalls kein Monster als Urgroßmutter haben«, fügte sie hinzu.
    »Nessie ist gar kein echtes Monster«, mischte sich Lukas ein. »Aber ich weiß gar nicht, was die Aufregung soll. Gegen Graf Kuckuck kann so ein albernes Seeungeheuer gar nicht anstinken.«
    Vielleicht hätten sich die drei Freunde wegen Nessie und diesem Lord noch richtig in die Haare gekriegt, aber zum Glück fuhr in diesem Augenblick der Zug in den Bahnhof ein.
    »Tante Adelheid!«, kreischte Nele glücklich, als die Waggontür aufging.

    »Kinder!«, rief Großtante Adelheid euphorisch. »Meine Güte, habe ich euch vermisst.« Sie riss Nele stürmisch an sich. »Ich hoffe, du mich auch, Süße.«
    Nele nickte eifrig. »Ganz doll. Und ich bin noch kein einziges Mal mit dem neuen Fahrrad gefahren«, klagte sie. »Total doof.«
    »… aber nur weil das Wetter so mies war«, korrigierte Barbara Winter. Sie lächelte ihre Tante erleichtert an. »Willkommen zu Hause, Adelheid. Bin ich froh, dass du wieder da bist.«
    Großtante Adelheid seufzte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher