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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf!
Autoren: Carter Brown
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den
Schrankkoffer zurückgebracht haben, steht jetzt übrigens vor der Tür«, entgegnete Hatchik schnell. »Jordan!«
    Die Tür flog auf, und ein
finster aussehender Bursche trat mit gezücktem Revolver ins Büro. »Da bin ich,
Mr. Hatchik«, sagte er beiläufig.
    »Sehen Sie ?« Die kleine Spitzmaus wedelte wieder mit der Zigarre durch die Luft. »Es ist
wirklich für alles gesorgt, Mr. Jones .«
    »Nicht ganz«, ließ sich Max
Stenner vernehmen, und im nächsten Moment schien die Welt aus den Fugen zu
gehen.
    Während er sprach, schleuderte
Stenner seinen Vordermann Adler kräftig gegen den soeben eingetretenen
Revolverhelden, der dadurch die Balance verlor. Dann zog er die Pistole, und im
selben Augenblick brachte auch Casey eine Waffe zum Vorschein. Irma stieß einen
schrillen Schrei aus und stürzte auf Stenner los, offenbar in der Annahme, er
wolle Hatchik erschießen, und wild entschlossen, die kleine Spitzmaus zu
verteidigen.
    »Das ist für dich, du
Mickerling«, sagte Casey und drückte zweimal ab.
    Ich sah den Ausdruck äußerster
Verblüffung, der sich kurz auf dem Antlitz Mr. Stuart Hatchik des Dritten
zeigte — vielleicht, als ihm plötzlich klar wurde, daß es niemals einen Stuart
Hatchik den Vierten geben würde —, dann rutschte er vornüber aus dem Sessel,
und seine Zigarre fiel auf den Teppich.
    »Mavis !« rief Stenner verzweifelt. »Halten Sie mir diese Bestie vom Hals !«
    Er wehrte sich verbissen gegen
Irma, die ihm sein Ziel verdeckte, so daß er nicht schießen konnte, es sei denn
durch Irma hindurch. Zur gleichen Zeit stieß der Revolverheld Marcus Adler beiseite
und hatte bereits fast wieder seine Balance gefunden. Es war offensichtlich
keine Zeit zu verlieren, daher sprang ich von der Couch empor und raste durchs
Büro. Sekundenlang schien es unmöglich zu sein, Irma von Stenner loszubekommen
— sie war ein kräftiges Mädchen und biß und kratzte wie eine Tigerin. Da kam
mir plötzlich die Erleuchtung. Ich legte beide Hände fest um ihre Taille, hob
sie etwa dreißig Zentimeter in die Höhe, riß sie von Stenner weg und ließ sie
fallen.
    Es wiederholt sich eben alles
im Leben. Irma knallte dumpf mit den Absätzen auf und wollte sich mit
mordlüsternem Blick auf mich stürzen. Aber ich war unbesorgt. Ich beobachtete
nur ihren Oberbau, der wie erwartet in Bewegung geriet. Irma verhielt plötzlich
den Schritt, und in ihrem Blick dämmerte Entsetzen auf, während sich ihr Busen
majestätisch zu seiner vollen Höhe aufschwang, einen Augenblick zitternd
verharrte und dann seinen unerbittlichen Abstieg begann.
    »O nein«, jammerte sie
fassungslos, und von diesem Augenblick an war Irma definitiv außer Gefecht.
    Inzwischen — Stenner berichtete
mir später davon — hatte Casey seine Waffe auf Sadie gerichtet und wollte
gerade abdrücken, als der Revolverheld wieder auf den Beinen stand und Casey
genau zwischen die Augen schoß. Dieser Treffer beeindruckte Stenner so sehr,
daß er nicht länger zögerte, dem Revolverhelden ins Bein schoß und ihm die
Waffe aus der Hand schlug.
    Das war dann der richtige
Zeitpunkt für Johnny Rio und die Polizei, hereinzupreschen und Hilfe zu
bringen. Einen Augenblick ging es zu wie in einem Tollhaus, alles schrie aus
Leibeskräften, und Sadie lieferte uns den geräuschvollsten hysterischen Anfall,
den ich je erlebt habe. So kann mir wohl niemand verdenken, daß ich in all dem
Durcheinander Irma völlig vergaß — bis ich plötzlich ihren schrillen
Entsetzensschrei hörte. Ich drängte mich durch die Polizisten zu ihr durch,
aber es war bereits zu spät. Sie wimmerte mitleiderregend, als ihr Busen immer
höher schnellte und nicht mehr zum Halten kam. Irmas Kopf und Schultern wurden so weit zurückgerissen, daß sie mit einem letzten
Verzweiflungsschrei einen halben Überschlag vollführte und mit einem schweren
Plumps auf dem Rücken landete!
     
    Sie war ein ziemlich üppiges
Mädchen, silberblond, mit einladendem Lächeln und entsprechenden Kurven, und
bewegte sich nach dem abgehackten Striptease-Rhythmus der Kapelle. Ich konnte
nicht umhin, sie zu bewundern, auch wenn ich ihr am liebsten die Augen
ausgekratzt hätte. Schließlich ist es schon schlimm genug, wenn zwei
gutaussehende Männer darauf bestehen, eine Dame in ein Striptease-Lokal zu
führen. Wenn aber die beiden offenkundig auch noch fasziniert von den
Darbietungen sind, fühlt man sich versucht, in der Handtasche nach einem
spitzen Gegenstand zu suchen!
    Die Silberblonde schaukelte auf
unseren
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