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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf!
Autoren: Carter Brown
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mir,
Kindchen«, kicherte sie.
    Ich machte ein paar Schritte
auf die Couch zu, zwang mich dann jedoch zum erstenmal seit meinem Eintritt,
einen Blick auf die übrigen Anwesenden zu werfen — und erstarrte!
    Der verhaßte Casey Jones thronte hinter Adlers Schreibtisch, als sei das von jeher sein
angestammter Platz — was, wenn man es recht bedachte, eigentlich auch stimmte.
Aber es waren die beiden anderen — sie saßen gemütlich in den Sesseln vor dem
Schreibtisch —, die mich so außer Fassung brachten. Die attraktive Brünette mit
der unglaublichen Oberweite war niemand anders als Irma der Busen persönlich.
Und der Mann neben ihr, der gemächlich eine dicke Zigarre schmauchte, war für
mich sogar eine noch größere Überraschung. Diese Kombination von Spitzmausgesicht
und mächtiger Hornbrille gab es nur einmal! Ich starrte unverwandt auf Mr.
Stuart Hatchik den Dritten, bis Adler mir einen so schmerzhaften Stoß in den
Rücken versetzte, daß ich neben Sadie auf der Couch landete.
    »Nach dieser unwesentlichen
Unterbrechung«, sagte Mr. Hatchik im Plauderton, »können wir uns wohl wieder
dem geschäftlichen Teil widmen ?«
     
     
     

9
     
    Casey steckte sich langsam eine
Zigarette an, wobei er so umständlich zu Werk ging, als handle es sich um eine
Operation von höchster Bedeutung. Dann lehnte er sich im Stuhl zurück und
grinste Mr. Hatchik niederträchtig an.
    »Lassen Sie uns
rekapitulieren«, sagte Casey beiläufig. »Wenn ich mich recht erinnere, war Ihre
letzte Bemerkung so zu verstehen, daß Sie Ihre Meinung keineswegs geändert
haben. Entweder zahlen wir für den Stoff höhere Preise, oder Sie stellen die
Lieferung ein, stimmt’s ?«
    »So ist es«, erwiderte Mr.
Hatchik, und seine Stimme klang völlig verändert — kalt, verächtlich und sehr
selbstbewußt. Ich überlegte, ob er vielleicht heimlich an einem Fernkursus für
Persönlichkeitsentfaltung teilgenommen hatte.
    »Ich glaube aber doch, daß Sie
in diesem Punkt Ihre Meinung revidieren werden«, sagte Casey vergnügt.
    »Das ist bereits geschehen«,
stieß Hatchik hervor. »Während Sie uns hier mit dieser kleinen Unterbrechung
unterhielten, hatte ich ausreichend Zeit, die Situation zu überdenken .« Er drückte Irma seine Zigarre in die Hand, worauf diese
gehorsam die Asche in einem Aschenbecher auf dem Schreibtisch abstreifte und
ihm den Glimmstengel mit dem Ausdruck
ehrfurchtsvoller Ergebenheit auf dem Gesicht wieder zurückreichte.
    »Ich hatte Zeit, zu einem
endgültigen Entschluß zu kommen«, fuhr Hatchik fort. »Sie sind nicht
vertrauenswürdig genug, um mit Ihnen Geschäfte zu machen, Jones! Die Art und
Weise, wie Sie die augenblickliche Situation fortwährend falsch gehandhabt
haben, ist der letzte Beweis dafür. Wir haben nichts mehr zu besprechen .«
    Er stand auf und wandte sich an
Irma. »Komm, Irma. Wir haben schon zuviel Zeit vergeudet .«
    »Setz dich, du Trottel !« herrschte ihn Casey an. »Du hast noch nicht alles gehört .«
    »Nun...«, Hatchik überlegte
einen Augenblick, zuckte dann die schmächtigen Schultern und ließ sich nieder.
    »Du denkst, dieser Laden hier
läuft viel zu gut, um nicht mitabzusahnen«, knurrte Casey. »Ich weiß, wie Typen
deines Schlages kalkulieren. Du bist zwar der Großlieferant, und der Stamm ist
kein schlechter Abnehmer, aber der Klub macht mit seinen kleinen Kunden das
bessere Geschäft. Daher hast du deine Preise erhöht. Wenn ich darauf einginge, würden
deine Preise von Woche zu Woche weiterklettern, bis ich über kurz oder lang
nicht mehr mithalten könnte. Natürlich würdest du auch dafür sorgen, daß mich
kein anderer Händler beliefert. Und am Ende dürfte ich noch froh sein, wenn du
den ganzen Klub übernimmst !«
    Mr. Hatchik gähnte diskret
hinter der vorgehaltenen Hand. »Ist das alles, was Sie mir zu sagen haben, Mr.
Jones ?«
    »Nein, das ist nur der Anfang«,
entgegnete Casey. »Ich habe dir gesagt, daß ich den neuen Preis nicht zahle,
und dir eine Woche Zeit gegeben zu liefern, sonst würde etwas Unangenehmes
passieren! Ich weiß, du hast einen verwundbaren Punkt«, er deutete mit einem
Kopfnicken auf Irma, »dein Mädchen arbeitet hier im Klub. Natürlich hättest du
sie wegholen können, aber dann hättest du nicht mehr genau gewußt, was hier vor
sich geht, nicht wahr? Ob ich zum Beispiel eine neue Bezugsquelle aufgetan
habe. Du brauchtest sie hier im Klub, aber du wolltest auch nicht, daß ihr
etwas zustößt .«
    »Daher habe ich
Vorsichtsmaßnahmen
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