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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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sich mitten im Lager des Feindes. Ihre dunklen Augen wurden blutrot! Mit einem Mal riss sie den Mund auf, ihre Kiefer klafften auseinander, und dolchartige Zähne schossen daraus hervor!
    Kirk Lisescu drückte ab, als sie sich umwandte und losrannte, dreimal, und jeder Schuss traf. Dennoch hatte sie den Hang bereits zur Hälfte erklommen, ehe die Sonne sie einholte. Aye, und dann ging das Theater erst richtig los! Denn sie war ... nun, bereits seit sehr langer Zeit ein Vampir.
    Nachdem sich der Aufruhr wieder weitgehend gelegt hatte, warfen sie Zweige über das, was von ihr übrig war, und setzten alles in Brand ...
    *
    Paxton erging es nicht anders, als ihn auf halbem Weg zurück zur Sternseite, auf einem breiten Teilstück des Großen Passes, auf das sonst nie ein Sonnenstrahl fiel, das Tageslicht überraschte. Nicht wesentlich anders, aber es hätte auch schlimmer kommen können. Denn obwohl Paxtons Verwandlung noch nicht lange zurücklag, ging es bei ihm vergleichsweise schnell.
    Zunächst spürte er nur die Gluthitze in seinem Rücken und wie sein Haar immer heißer wurde. Dann spannte ihm plötzlich die Haut, die er sich bereits zerschunden hatte, als er sich seinen Weg aus der eingestürzten Höhle grub, und platzte auf. Mit einem Mal waren sein Hals und seine Ohren von Blasen übersät. Ohne zu überlegen, was er da tat – als genügte ihm das über den Grund des Passes kriechende sengende, gleißende Licht noch nicht als Beweis –, wandte er sich um, um nachzusehen, was los war.
    Im nächsten Moment ... war er blind, und von seinen Augäpfeln schälte sich die Haut! Schreiend wankte er weiter, sein Körper mittlerweile so heiß, dass er bei lebendigem Leibe gegrillt wurde. Blindlings taumelte er hin und her, in den Schatten und wieder hinaus, und es wäre wohl noch stundenlang so weitergegangen, hätte er sich nicht den Knöchel gebrochen, als sich sein Fuß zwischen zwei Felsen verfing. Dem prallen Sonnenlicht preisgegeben, hing er hilflos zappelnd fest. Darum währte es nicht allzu lange.
    Bald hatten seine unerträglichen Qualen ein Ende. Als die Sonne sich weiterbewegte, blieben seine mit schwarzem Teer verklebten Kleider auf den Felsen zurück. Nur seine Handknochen ragten, von einer zähflüssigen Masse umgeben, aus den zerfetzten Ärmeln seines Kampfanzugs ...
    In der Wrathhöhe sah Wratha die Sonne mit einer solchen Geschwindigkeit aufgehen, dass ihr klar wurde, dass sie den Verstand verloren hatte – was ja auch den Tatsachen entsprach. Aber ihr irres Kichern verstummte. Hoch oben schwang ihr Käfig hin und her, nahezu leer nun. Durch das silberne Gitterwerk seines Bodens tropfte eine stinkende, schmierige Flüssigkeit in den Abgrund.
    An der Südwand des Turmes zeugten nur noch Brandspuren und ein paar Rauchfahnen von der Belagerung, während die letzten Brocken von etwas Blasenwerfendem, vor sich hin Schwelendem, sich Auflösendem sich in Spiralen auf die blutgetränkten Geröll- und Trümmerhalden am Fuß des Horstes hinabsenkten. Doch ... solange die Sonne ihren Aufstieg noch nicht zur Gänze vollendet hatte, immer höher stieg und ihre sengenden Strahlen immer weiter hinab in die Tiefe sandte, bis diese schließlich den letzten Felsenturm in seiner gesamten Höhe bestrichen, dauerte das Knochenlied aus der dem Licht abgewandten Seite der Wrathhöhe an. Denn der Hunde-Lord Canker Canisohn war Zeuge eines Wunders geworden, das ganz allein er, wie ihm nun klar wurde, herbeigeführt hatte! Die Mondpriester hatten so große Angst vor ihm, dass sogar der Himmelskörper selbst vor Furcht erblasste!
    Canker war bereits heiser, doch sein Lied war ohnehin zu Ende. Nun konnte er zum Mond fliegen, um ihn für sich zu beanspruchen. Taub und aus den Ohren blutend, suchte Canker stolpernd nach der Lady Siggi, um sich zärtlich von ihr zu verabschieden und ihr mitzuteilen, dass er bald mit all ihren silbernen Schwestern zurückkehren werde. Er wusste, wo er sie finden würde. In der Höhle der Spinnen leistete sie den Jungen Geburtshilfe.
    Unter normalen Umständen hätten ihn Tzonovs Schreie zu Siggi geführt, die mit Turkur ihren Spaß hatte. Doch er vermochte sie nicht mehr zu hören. Stöhnend wankte er vorwärts und vernahm nichts als seine Knochenmelodie, obwohl er das Lied gar nicht mehr spielte! Und Siggi, das arme Ding ... würde sie ihn überhaupt erkennen? Dies schien nicht sehr wahrscheinlich. Sie hatte zu lange in seinem Glanz geschwelgt und war für nichts Irdisches mehr empfänglich. Canker
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