Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
drauf!«, sagte sie. Er blickte sie an, lud durch und drückte die Patrone mit dem Daumen in die Kammer. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Die Vampire aus den Wurmlöchern rückten näher.
    Einer von ihnen fing an, seine Bola zu schwingen. Ein Krachen! Er sank in einem Schwall Blut zu Boden.
    Kaum einen Kilometer entfernt, zum Pass hin, verdunkelten Flugrochen den Himmel. Devetaki! Und noch immer war die Drehung der Welt nicht vollendet, noch immer heulte der Wind, und noch immer leisteten die Verteidiger gleich zweier Welten erbitterten Widerstand. War dies nun ihr Ende?
    Falls ja, weshalb stoppten die Vampire aus den Wurmlöchern dann ihren Vormarsch? Was hatte der Ausdruck auf ihren Gesichtern zu bedeuten? Was? Trask warf einen Blick hinter sich und begriff, was los war – die Toten Starsides wollten nicht zulassen, was hier geschah; ihm durfte nichts zustoßen, nicht dem Necroscopen Nathan Keogh!
    Trask blieb der Mund offen stehen. Die Vampire aus den Felsansammlungen kämpften mit Toten ... mit den vertrockneten, mumifizierten Überresten einstiger Männer! Die Toten erhoben sich, um zu verhindern, was niemals sein durfte – dass ihr einziger Fürsprecher in der Welt der Lebenden unterlag.
    Die zahllosen Toten, nicht von ihm heraufbeschworen, sondern aus freien Stücken auferstanden. All die ungezählten Szgany, die seit über tausend Jahren auf dem trostlosen Weg zu den Felstürmen der Wamphyri zusammengebrochen waren und es nicht geschafft, sondern stattdessen hier auf der öden Findlingsebene den wahren Tod erlitten hatten. All die Opfer längst vergessener Blutkriege, an die nicht einmal mehr die schiefen Menhire der Sternseite sich erinnerten. Zerlumpt und in Fetzen, zum Teil schon zu Staub zerfallen, wussten sie doch, dass sie ihre Gräber verlassen mussten, um ihrem Leben wenigstens noch im Nachhinein einen Sinn zu geben.
    Jason Lidesci führte sie an, ein schmaler Leichnam nur, aber ein wahrer Lidesci bis zum Schluss. Viele andere jedoch kannte der Necroscope überhaupt nicht, darunter Glina Berea, die Nestor ihrerzeit Rache geschworen hatte und nun für seinen Bruder eintrat. Ihre Namen waren Legion, und wie einen Schlachtruf nannten sie sie ihm, obwohl sie wussten, dass er ihnen nicht antworten konnte, weil er eine eigene Schlacht zu schlagen hatte.
    Der Staub der Toten drang den Vampiren in Augen und Ohren, blendete sie, verstopfte ihnen Mund und Nase. Ihnen war klar, dass sie unterliegen mussten, schließlich konnten Tote nicht zweimal sterben. Nur Devetaki und ihr Gefolge hatten noch keine Ahnung davon.
    Sie wusste lediglich, dass die Welt eine Kehre vollführte und die Spitzen der Grenzberge hinter ihr in goldenem Glanz erstrahlten, dass die Sonne wie ein riesiger Glutofen aufging und ihr die Augen zu verbrennen und sie bis auf ihre untoten Knochen zu versengen drohte. Weit vor den anderen stieß sie auf das gleißende Tor hinab, jagte daran vorbei durch das grelle Licht hindurch und schoss, ihre Bestie immer noch weiter antreibend, in beinahe selbstmörderischem Sturzflug geradewegs auf die Gefährten in ihrer flachen Erdmulde zu.
    Nathan sah sie kommen, und mit seinem Blick wurden auch seine Aufmerksamkeit und seine Kraft von dem leuchtenden Möbiustor abgelenkt. Prompt sank es in sich zusammen! Er konnte nichts daran ändern; er vermochte sich nicht auf zwei Probleme gleichzeitig zu konzentrieren, und im Moment stellte Devetaki die wohl größere Bedrohung dar. Er ging in die Hocke, bereit, seinen bösen Blick einzusetzen, und schleuderte der Lady mitsamt ihrem Flugrochen und dem russischen Lokalisierer Alexei Yefros, der sich hinter ihr festklammerte, Tod und Verderben entgegen.
    Doch es war nur ein schwacher, kraftloser Abklatsch seiner bisherigen Macht. Das Tor aufrechtzuerhalten hatte ihn vollkommen ausgelaugt. Dennoch blieb sein geistiger Schlag nicht ganz ohne Wirkung. Devetaki gab einen unterdrückten Schrei von sich, zerrte an den Zügeln, um den Kopf ihrer Bestie herumzureißen, und stieg höher und höher hinauf in den Himmel, der nun merklich heller geworden und an dem die Sterne nur mehr als flimmernde Punkte zu erkennen waren ...
    Für Devetaki jedoch herrschte schwärzeste Nacht; denn sie war blind! Geblendet. Er hatte ihr das Augenlicht genommen ... und doch sah sie mit einem Mal alles ganz deutlich. Sie begriff, dass dies das Ende war. Sie spürte es, konnte es regelrecht fühlen, während ihre immer höher strebende, gleichfalls geblendete Bestie sie mitten hinein in das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher