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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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Dienstausweis gebrauchte, um die Fahrstuhltüren zu öffnen. Im Aufzug brannte die Deckenbeleuchtung. Aber die Düsternis wich nicht von ihm, denn sie umfing seinen Geist, und vielleicht würde sie nie mehr weichen, denn er wusste, dass es daran lag, dass Zek nicht mehr war.
    Mit einem Rucken kam der Aufzug zum Stehen, zischend öffneten sich die Türen, und Trask stolperte hinaus in den Hauptkorridor.
    Er war ... überflutet?
    Das Wasser schoss in den Aufzug und bedeckte den Boden gleich mehrere Zentimeter hoch. Nun, was zum ...?
    Auf dem Gang befanden sich mehrere ESPer. Trask erkannte die Gesichter, übersah jedoch das Erstaunen – die Erleichterung, die ... nun ... Freude, die sich auf ihnen abzeichnete. Es roch nach Ozean, Seetang und Salzwasser, genau wie Trask es schon zuvor in seiner Vision wahrgenommen hatte. Und abermals fragte er sich: Was zum Teufel ...?
    Die hoch gewachsene spindeldürre Gestalt des Hellsehers Ian Goodly ragte mit einem Mal vor ihm auf. Für gewöhnlich blickte er trübsinnig, doch im Moment strahlten seine Augen vor Freude. Er ergriff Trask am Arm und flüsterte leise: »Ben – er hat es getan! Nathan hat es geschafft! «
    »Es geschafft?« Trask fiel es schwer, seine Gedanken beisammenzuhalten und sich zu konzentrieren. Goodlys Kleidung war feucht, und er roch nach Meerwasser, nicht anders als der gesamte Korridor. Von den Knien abwärts waren seine Hosen völlig durchnässt und klebten ihm an den dünnen Waden. Und nun erschien auch David Chung, der Lokalisierer des E-Dezernats, auf der Bildfläche. Auch er war nass bis auf die Haut und grinste von einem Ohr bis zum anderen.
    »Was denn?«, wollte Trask wissen. Er blickte vom einen zum andern. »Was hat Nathan geschafft? Und überhaupt, er ist doch irgendwo im Ionischen Meer mit ... mit Zek.« Schließlich verlor er die Geduld: »Warum, zum Teufel, sagt mir niemand, was – hier – eigentlich – los – ist!?«
    »Sie waren auf den griechischen Inseln, Ben.« Plötzlich wurde Goodly klar, wie dicht Trask davorstand, die Nerven zu verlieren. Zugleich wusste er jedoch, wie schwierig es sein musste, einen Mann zu schockieren, der stets die Wahrheit kannte, einen menschlichen Lügendetektor wie den gegenwärtigen Chef des E-Dezernats. Und während er ihn so ansah, dachte Goodly: Er hat sich ziemlich gesteigert und ist mit der Zeit ganz schön hart geworden. Oh, er hat auch seine sanften, menschlichen Seiten, aber tief im Innern – sein Geist, seine Seele, seine Persönlichkeit, das, was ihn im Grunde ausmacht – ist er hart wie Stahl.
    Trask war gut einen Meter achtzig groß, hatte mausgraues Haar, grüne Augen und lediglich ein, zwei Pfund Übergewicht. Er hatte breite, leicht hängende Schultern, etwas zu lange, schlaksige Arme, und sein Gesichtsausdruck war – nun, irgendwie wehmütig. Möglicherweise rührte dies auch von seinem Talent her; denn in einer Welt, in der es immer schwieriger wurde, der simplen Wahrheit zu begegnen, war es nicht leicht, über einen Verstand zu verfügen, der eine Lüge nicht akzeptieren konnte. In diesem Jahr standen die Wahlen vor der Tür, und im Moment gingen ihm vor allem die Politiker auf die Nerven. Wenn er sie im Fernsehen sah, platzte es mitunter aus ihm heraus: »Das Dumme an diesen Leuten ist, dass sie niemals lügen! Andererseits sagen sie aber auch niemals die Wahrheit!«
    Und nun blickte er Goodly eindringlich an. »Was hast du da gesagt?«, wollte er wissen. »Sie waren am Ionischen Meer? Was zur Hölle meinst du damit?«
    Goodly war klar, dass er es ihm nur auf eine Art sagen konnte. Darum antwortete er: »Sie waren dort, Ben, ja! Aber Nathan hat sie vor ein paar Minuten zurückgebracht!«
    Trask blieb der Mund offen stehen. Mühsam schloss er ihn wieder. »Er hat sie ...?«
    »... hierher zurückgebracht, ganz recht«, nickte Goodly. »Durch das Möbiuskontinuum.«
    Abermals klappte Trask der Kiefer nach unten. »Durchs Möbius-Kontinuum?«, stieß er hervor. Endlich dämmerte es ihm, wenn schon nicht in Bezug auf Nathan, dann wenigstens, was Zek anging. Sie lebte! Natürlich war ihm klar gewesen, dass es die Wahrheit war, sobald Goodly es ausgesprochen hatte, doch es war so jenseits seiner kühnsten Träume und Hoffnungen, dass selbst Trask zögerte, es sich einzugestehen. Noch vor einem Augenblick war er davon überzeugt gewesen, dass Zek Föener tot war – er hatte im wahrsten Sinnen des Wortes gehört und auch gespürt, dass sie tot war. Doch nun ...
    Kaum war Trask wieder auf
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