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Nashornjägern auf der Spur

Nashornjägern auf der Spur

Titel: Nashornjägern auf der Spur
Autoren: Ursel Scheffler
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Schwager Lucky sonst in große Schwierigkeiten geraten wäre. In unserer Familie hält man zusammen”, sagt David kleinlaut.
    „Nun, jetzt bist du in großen Schwierigkeiten”, sagt Kugelblitz.
    „Wir werden uns Schwager Lucky mal vorknöpfen!”, sagt Joop. Er ruft sofort in Skukuza an und veranlasst, dass man den Mann dort zur Sache verhört.
    „Kann ich jetzt gehen?”, erkundigt sich David kleinlaut.

    „Halt! Kommt nicht in Frage!”, sagt der Zollbeamte und hält ihn am Ärmel fest. „Der Mann hat einen falschen Pass. Und wir haben obendrein das bei ihm gefunden!”
    Der Zollbeamte zeigt Joop einen Koffer, in dem zwischen Pullovern und Unterwäsche vier Elefantenzähne liegen.
    „Und was bedeutet das?”, fragt Joop scharf.
    „Ni...ni...ni...nichts”, sagt David mit klappernden Zähnen. „Ich wollte meinem Onkel nur einen Gefallen tun. Das heißt einem Bekannten von meinem Onkel. Ich sollte das nur mitnehmen. Ich wusste nicht, was in dem Koffer war. Ich hab ja nicht mal einen Kofferschlüssel.”
    „Und das soll ich dir glauben? Für wie dumm hältst du uns?”, sagt Joop verärgert.
    „Wer ist den der geheimnisvolle Bekannte oder Unbekannte, in dessen Auftrag das Gepäckstück auf die Reise gehen sollte?”, erkundigt sich Kugelblitz freundlich.
    „Er ... er heißt Fandersox oder so ähnlich. Er sagte, der Koffer sei für seine Tante in Bangkok.”
    „Märchen!”, knurrt Joop und wendet sich voller Verachtung ab.
    „Vielleicht nicht alles”, sagt Kugelblitz und fischt eine weiße Visitenkarte aus seiner Brieftasche.
    Darauf steht:

    „Woher wi...wi...wissen sie das?”, stottert David verblüfft.
    Für ihn grenzt das, was der Kommissar aus Europa da gerade gemacht hat, an Zauberei!
    „Die Karte habe ich von meinem Kollegen, dem Kommissar Zufall”, sagt KK und zwinkert Joop zu.
    „Ich denke, wir sollten diesem ,diplomatischen’ Herrn unbedingt einen Besuch abstatten.”
    Eine halbe Stunde später stehen die beiden Detektive vor dem Haus in der Burenstraat 399. „Botschaft der Republik Dänemark” steht neben dem kunstvoll geschmiedeten Tor. Das ganze Grundstück ist, wie die meisten Häuser in Johannesburg, von einer hohen Mauer umgeben. Ein Schild warnt vor der Alarmanlage und bissigen Hunden auf dem Grundstück.
    Das ist nichts Außergewöhnliches in dieser Stadt.
    Trotzdem macht Kugelblitz eine Beobachtung, die ihn vermuten lässt, dass er gleich einem Hochstapler gegenüberstehen wird.
    Ein Diener geleitet sie in die Halle.
    „Vornehmer Laden!”, sagt KK und sieht sich aufmerksam um.
    „Eben einem Diplomaten angemessen”, sagt Joop.
    Da kommt auch schon der Hausherr.
    „Sie hatten mir freundlicherweise angeboten, dass ich mich an Sie wenden kann, wenn ich mal Hilfe brauche”, sagt Kugelblitz.
    „Kommen Sie mit in mein Büro. Da sind wir ungestört!”, erwidert Jan van der Socke.
    Die beiden folgen ihm in ein großes Zimmer mit einem riesigen Mahagoni-Schreibtisch.
    „Was kann ich für sie tun?”, sagt der Diplomat. Mit seiner Freundlichkeit überspielt er geschickt die Unruhe, die ihn überfallen hat, als er auf dem Monitor seiner Alarmanlage den kleinen dicken Mann mit seinem Freund von der Polizei vor der Tür stehen sah. Er erinnerte sich sofort an die Begegnung auf dem Flugplatz.
    Joop fällt etwas ungeschickt gleich mit der Tür ins Haus: „Es geht um einen Koffer voller Elfenbein, den ein junger Mann für Sie außer Landes schmuggeln sollte ...”
    „Was sagen Sie da?”, ruft van der Socke entrüstet. „Elfenbein? Ich? Die Ausfuhr von Elfenbein ist doch verboten. Das könnte ich mir als Diplomat nie erlauben.”
    „Tja, sie vertreten Dänemark, ein kleines, aber feines Land”, sagt Kugelblitz. „Dabei hätte ich gewettet, dass Sie Holländer sind.”
    „Nun ja, ich hatte holländische Vorfahren, wie die meisten weißen Südafrikaner”, sagt van der Socke.
    „Nun wieder zu dem Koffer: Woher haben Sie die Ware?”, hakt Joop nach.

     
    „Sie wollen mir also allen Ernstes die Elefantenzähne unterschieben?”, sagt van der Socke merklich unfreundlicher. „Nun ja, Sie müssen wissen, wem Sie mehr glauben, dem Wort eines Schwarzen oder dem Wort eines Diplomaten.”
    „Die Zeiten der Apartheid sind vorbei. Das Wort eines Schwarzen gilt genauso viel wie Ihres”, sagt Joop und sieht ihn ärgerlich an.
    „Das müssen Sie mir erst beweisen. Da könnte ja jeder kommen, der meine Adresse hat, und mich mit einer Straftat in Verbindung bringen. Ist das der Lohn
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