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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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Es geht in die Ferien
    In einem Auto, das eine steile Bergstraße hinauffuhr, saßen vier Kinder und sangen aus voller Kehle. Auch ein Papagei beteiligte sich an dem lustigen Chor. Er sang zwar nicht richtig, aber mit großem Eifer, und seine Kammfedern sträubten sich unternehmungslustig.
    Der Mann am Steuer drehte sich lachend nach den Sängern um. »Was ist denn in euch gefahren? Bei dem Lärm kann ich ja unsere eigene Hupe nicht hören.«
    Dina, Lucy, Jack und Philipp brachen ihren Gesang ab und begannen alle gleichzeitig, auf Bill einzureden.
    »Heute ist doch der erste Ferientag!«
    »Wir werden jeder einen Esel haben und über die Berge reiten.«
    »Acht wundervolle Wochen liegen vor uns.«
    »Du bist bei uns, Bill, und Mutter auch. Freust du dich nicht schrecklich, Mutter?«
    Frau Mannering lächelte Philipp zu. »Natürlich freue ich mich. Ihr werdet ja hoffentlich nicht die ganze Zeit über solch einen Lärm machen. Bill, Sie müssen mich ein wenig vor dieser Rasselbande schützen.«
    »Wird gemacht.« Bill steuerte den Wagen um eine Wegbiegung. »Ich werde schon mit ihnen fertig werden.
    Und falls Lucy allzu kühn werden sollte...«
    »Oh, Bill!« rief Lucy, die jüngste und zarteste der kleinen Schar. »Jack sagt immer, ich sei nicht kühn genug. Nach den vielen Abenteuern, die wir erlebt haben, sollte ich eigentlich mutig und kühn geworden sein.«
    »Kühn, kühn, kühn«, sang Kiki, dem das Wort ausneh-mend gut gefiel. »Kühn, kühn . . .«
    »Oh, hör auf damit!« stöhnte Frau Mannering, die von der langen Autofahrt ermüdet war. Ein wenig seufzend, dachte sie an die bevorstehenden Wochen mit den Kindern, die es für ihr gutes Recht hielten, sich in den Ferien nach Herzenslust auszutoben. Für sie selbst würde das keine reine Erholung sein. Philipp und Dina waren ihre eigenen Kinder, während Jack und Lucy, die ebenfalls Geschwister waren, keine Eltern mehr hatten. Sie ver-lebten die Ferien regelmäßig bei Frau Mannering und liebten sie wie ihre eigene Mutter.
    Bill Cunningham war ein guter Freund der Familie. Er hatte ein paar aufregende Abenteuer zusammen mit den Kindern erlebt. Aber diesmal war er mitgekommen, um sie vor allen weiteren Abenteuern zu bewahren. Das war wenigstens seine Absicht, und er hatte es Frau Mannering auch versprochen.
    Frau Mannering war fest entschlossen, die Kinder in den kommenden Wochen nicht aus den Augen zu lassen.
    Natürlich, wenn Bill bei ihnen war, konnte ihnen nichts passieren. Er würde schon aufpassen, daß sie nicht wieder in Gefahr gerieten. Mit seiner Hufe sollte es ihr doch wohl gelingen, die kleine Bande vor neuen schrecklichen Abenteuern zu behüten, zumal sie die Einsamkeit der Waliser Berge als Ferienaufenthalt gewählt hatte. Frau Mannerings Mann war seit vielen Jahren tot, und es wurde ihr oft recht schwer, allein mit den vier lebhaften Kindern fertig zu werden.
    Philipp war ein großer Tierliebhaber. Dina dagegen konnte Tiere, besonders Insekten, gar nicht leiden. Und wenn sie auch im Laufe der Jahre etwas vernünftiger geworden war, so fürchtete sie sich doch jetzt noch oft vor ganz harmlosen Geschöpfen. Sie brauste leicht auf und war ebenso schnell bereit, ihre Fäuste zu gebrauchen wie Philipp, mit dem sie manchen Ringkampf ausfocht. Die zarte Lucy war jedesmal außer sich vor Entsetzen, wenn so etwas vorkam.
    Der Papagei Kiki gehörte Jack und saß gewöhnlich auf der rechten Schulter seines geliebten Herrn. Jacks Pull-over, Jacken und Mäntel gingen immer zuerst an der Stelle kaputt, auf der sich Kiki mit seinen Klauen festzu-klammern pflegte. Frau Mannering hatte schon ernsthaft erwogen, ob sie seine Sachen nicht mit kleinen Lederflik-ken versehen sollte, um sie zu schonen.
    Jack interessierte sich sehr für Vögel. Er und Philipp verbrachten viele Stunden damit, Vögel zu beobachten und zu fotografieren. Sie besaßen bereits eine umfang-reiche Bildersammlung, die Bill für sehr wertvoll hielt.
    Natürlich hatten sie auch diesmal außer den Kameras ihre Ferngläser mitgenommen, um die Tiere auch aus der Ferne beobachten zu können.
    »Vielleicht sehen wir Bussarde oder Adler«, sagte Jack mit glänzenden Augen. »Weißt du noch, wie wir damals in der alten Burg das Adlernest fanden?«
    »Vielleicht erleben wir auch wieder ein Abenteuer«, meinte Philipp lachend. »Wenn Mutter und Bill sich auch geschworen haben, uns diesmal vor dem allerkleinsten Abenteuer zu bewahren.«
    Ach, das würden bestimmt herrliche Ferien für die Kinder werden!
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