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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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Eier in ihrem Bett oder ein Kalb in ihrem Sessel. Nun, es waren schließlich Ferien, da mußte man schon ein Auge zudrücken. Und wenn Frau Evans nichts gegen das Getier in ihrer Küche einzuwenden hatte, so wollte sie den Kindern auch nicht den Spaß verderben.
    Plötzlich sank Lucy in einen großen Sessel und gähnte herzhaft. Frau Mannering blickte auf die Großvateruhr, die in der Ecke tickte. »Geht zu Bett, Kinder, es ist Zeit für euch. Gewiß, Philipp, es ist noch früh, du brauchst mir das nicht zu erzählen. Aber der Tag war lang, und die Gebirgsluft macht müde. Wir werden alle wie die Steine schlafen.«
    »Soll ich Ihnen nicht noch etwas Milch und ein paar Brötchen mit Butter und Marmelade mit hinaufgeben?« fragte Frau Evans freundlich.
    »Nein, auf keinen Fall!« wehrte Frau Mannering ab. »Wir könnten heute abend bestimmt nichts mehr essen. Vielen Dank, Frau Evans.«
    »Ach, Mutter, ich könnte ganz gut noch etwas verdrük-ken«, widersprach Dina, und die anderen nickten zustimmend. So bekam also jedes Kind noch einen Teller mit Brötchen und Himbeermarmelade und ein großes Glas Milch, und vergnügt verschwand die kleine Gesellschaft nach oben. Kaum waren sie in ihre Zimmer gegangen, da ließ sich ein Trapsen auf der Treppe vernehmen. Gleich darauf kam Schneelein in die Kammer der Knaben herein und hüpfte auf Philipps Bett zu.
    »Ach herrje, Schneelein ist die Treppe heraufgekom-men!« sagte Philipp. »Möchtest du ein Brötchen haben, Schneelein?«
    Lucy steckte den Kopf zur Tür herein. »Sagt mal, war das eben das Zicklein, das da herauftrapste? Oh, Philipp, du hast es ja in dein Bett gelassen.«
    »Was soll ich denn machen?« sagte Philipp. »Sobald ich es herunterschubse, ist es wieder oben.« Das Zicklein stieß ein paar leise flehende Töne aus und stupste Philipp mit dem Kopf.
    Nun erschien Dina im Pyjama. »Willst du das Tier die ganze Nacht hier oben behalten?« fragte sie.
    »Es wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben«, entgegnete Philipp, der sein Herz restlos an Schneelein verloren hatte. »Wenn ich es hinauswerfe, kommt es doch wieder herein. Und die Tür stößt es einfach auf. Jack hat Kiki ja schließlich auch die ganze Nacht bei sich.«
    »Na, mir ist es schon recht«, sagte Dina. »Aber was werden Mutter und Frau Evans sagen?«
    Frau Evans wird bestimmt nichts dagegen haben.«
    Philipp schob Schneelein in seinen Kniekehlen zurecht.
    »Die Frau gefällt mir. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie eine kranke Kuh und ein halbes Dutzend Hühner in ihrem Schlafzimmer hätte. Geht jetzt schlafen, Mädels!
    Ich bin müde. Ach, ich bin so glücklich, ganz voll von Butterbrötchen, Marmelade und Schlaf.«
    Kiki gab einen waschechten Schluckauf zum besten und sagte gleich darauf: »Verzeihung!« Das hatte er in Jacks Schule gelernt. Frau Mannering ärgerte sich immer, wenn er es tat.
    »Kiki muß auch bis oben voll sein«, murmelte Jack schon halb im Schlaf. »Er hat ein ganzes Brötchen ver-schlungen, und sein Schnabel trieft von Marmelade. Sei jetzt ruhig, Kiki, wir wollen schlafen.«
    »Weg ist das Wiesel, wahrhaftig!« rief Kiki und steckte den Schnabel unter das Gefieder. Kaum hatten die Mädchen das Zimmer verlassen, da schliefen die Jungens auch schon.

Der erste Morgen
    Am nächsten Morgen erwachten die beiden Mädchen fast gleichzeitig. Trotzdem es noch sehr früh war, wirt-schaftete schon jemand auf dem Hof herum. Lucy lief zum Fenster. »Es ist Stefan«, sagte sie zu Dina. »Sicher hat er schon gemolken. Komm doch nur einmal her. Die Aussicht ist märchenhaft.«
    Die Mädchen knieten sich vor das niedrige Fensterbrett und schauten hinaus. Das Sonnenlicht flutete in einem breiten Streifen zwischen zwei hohen Bergen mitten durch das Tal hindurch, während die übrigen Teile noch im Schatten lagen.
    »Wir haben richtiges Ferienwetter«, bemerkte Dina froh.
    »Vielleicht erlaubt Mutter, daß wir heute einen Ausflug machen.«
    »In diesen Ferien werden wir wenigstens keine aufregenden Abenteuer erleben«, sagte Lucy. »Tante Allie hat sich fest vorgenommen, uns auf keinen Fall allein in die Berge gehen zu lassen. Wenn sie nicht selber mitkommt, soll Bill uns immer begleiten.«
    »Na, wir haben schließlich auch genug Abenteuer gehabt.« Dina begann sich anzuziehen. »Die meisten Kinder erleben gar nicht so viel. Ich finde es auch einmal ganz schön ohne Abenteuer. Komm, Lucy, wir wollen schnell noch vor den Jungens ins Badezimmer gehen. Sei aber leise. Mutter schläft
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