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Nächte des Schreckens

Nächte des Schreckens

Titel: Nächte des Schreckens
Autoren: Pierre Bellemare
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Anblick!
    »Smith, ich muß Ihnen etwas sagen...«
    »Legen Sie sich wieder hin, Hauptmann. Ich rufe Hilfe herbei!«
    »Nein. Ich werde vielleicht gleich sterben. Man soll erfahren, wer...«
    Der Sergeant bleibt reglos stehen. O ja, alle Welt soll erfahren, wer diese Greueltat verübt hat, damit die Schuldigen bestraft werden...
    Mühsam bringt der Hauptmann die Worte hervor: »Es waren vier Leute... drei Männer... zwei Weiße und ein Neger... und eine Frau. Die Frau war die Anführerin...« Erschöpft hält der Verwundete inne. Smith fragt sich, ob er die Kraft aufbringen wird, weiterzusprechen. Ja, er setzt von neuem dazu an: »Die Frau war blond. Sie trug einen weißen Mantel und weiße Stiefel. Sie gab die Befehle. Sie sagte zu den anderen: >LSD ist das Gute, LSD tötet diese Schweine! Bringt all diese Schweine um!<«
    Der Hauptmann schließt die Augen und sinkt aufs Sofa zurück. Der Sergeant versucht, ihm eine letzte Frage zu stellen: »Diese Leute, waren das Hippies? Hatten sie Bärte und lange Haare? Antworten Sie doch, Hauptmann!« Doch dieser antwortet nicht. Er hat das Bewußtsein verloren. Daraufhin stürzt Sergeant Smith hinaus, um Alarm zu schlagen.
     
    Da das Verbrechen in einer Militärbasis stattgefunden hat, werden die Ermittlungen sowohl von der Militärbehörde durchgeführt, die von Kommandant Harris vertreten wird, als auch von der örtlichen Polizei, die Sheriff Nathaniel Crawley aus dem nahegelegenen Städtchen Charlotteville mit dem Fall beauftragt.
    Als Anhaltspunkte haben die beiden Männer zunächst die Aussage von Hauptmann Turner, die ihnen durch Sergeant Smith übermittelt worden ist, sowie die ersten Untersuchungsergebnisse vor Ort. Inzwischen wurden nämlich die Tatwaffen entdeckt, und zwar auf der Rasenfläche vor dem Haus: Es handelt sich um ein Küchenmesser, ein Rasiermesser und eine fünfundvierzig Zentimeter lange Axt. Daneben lagen blutgetränkte Wäschestücke, mit denen die Mörder die Waffen umwickelt hatten. Dies erklärt, weshalb sich keine Fingerabdrücke darauf fanden. Das ist im Moment alles, was an Fakten vorliegt. Hauptmann Turner befindet sich im Operationssaal noch in Lebensgefahr. Kommandant Harris und Sheriff Crawley führen im Büro der Militärbehörde eine hitzige Diskussion.
    »Sheriff«, erklärt der Kommandant, »ich habe die Absicht, die Streitkräfte nach Charlotteville zu entsenden, um das dortige Hippielager durchsuchen zu lassen.«
    Der Sheriff fährt hoch: »Sie müssen den Verstand verloren haben!«
    »Aber es gibt doch auf den Hügeln von Charlotteville ein
    Hippielager, oder? Und wie viele sind es dort? Tausend? Tausendfünfhundert? Sie haben bisher nichts unternommen, um diese Leute zu überwachen, und jetzt haben wir das Ergebnis!«
    Nathaniel Crawley ist mit seinen dreißig Jahren ein noch junger Sheriff, und er trägt seine Haare ebenfalls lang. Obwohl die meisten Bewohner von Charlotteville Vertrauen zu ihm haben, betrachten ihn manche doch als Hippie. Dies ist selbstverständlich nicht der Fall, aber Crawley hat eine weichere und tolerantere Gangart dem Ausüben von Druck stets vorgezogen.
    »Woher wollen Sie eigentlich wissen, daß die Hippies die Täter waren, Kommandant?«
    »Das können nur sie gewesen sein! In diesem Verbrechen sind Drogen mit im Spiel, schließlich hat Turner von LSD gesprochen.«
    »Ja und? Wissen Sie auch, woher die Drogen kommen? Aus Fort Weston! Und wissen Sie, wer sie verkauft? Die Soldaten, die sie aus Vietnam mitbringen! Sie sind die Dealer. Die Hippies haben sich nur deshalb in Charlotteville niedergelassen, weil es in der Nähe eine Militärbasis gibt.«
    »Aber Hauptmann Turner hat von Zivilisten gesprochen!«
    »Das hat er keineswegs. Er hat nur von drei Männern und einer Frau gesprochen. Das können ebensogut drei Soldaten gewesen sein, und Frauen gibt es in Fort Weston auch!«
    »Sie vergessen dabei, daß das Verbrechen der Mansonbande nicht im geschlossenen Bereich einer Militärbasis verübt wurde!«
    »Angenommen, es waren Hippies, dann müssen sie ja irgendwie hier hereingekommen sein. Ich meine, Kommandant, wir sollten erst einmal die Wachposten befragen, bevor Sie die Streitkräfte nach Charlotteville schicken!« Kommandant Harris ist damit einverstanden, und so beginnen die Ermittlungen. Zuerst verhören sie die beiden Wachen, die in der Nacht am Eingang Dienst hatten, und ihre Aussagen sind eindeutig: »Keiner von uns hat geschlafen. Wir haben uns die ganze Nacht miteinander unterhalten.«
    »Es
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