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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde
Autoren: ANNE OLIVER
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fahren. Einmal, zweimal. Dann kam ihm ein Gedanke. „Es sei denn, da ist jemand, der sich hintergangen fühlen könnte.“
    Augenblicklich versteifte sie sich. Wie ein gebranntes Kind, dachte er.
    „Ich betrüge niemanden.“
    „Gut.“ Wie sehr ihn das freute, ließ er sich nicht anmerken. „Ich auch nicht.“
    Er zog sie ein Stück weiter, an eine Stelle, die für andere nicht einsehbar war, und beugte sich vor, um ihren Duft ein weiteres Mal zu genießen. Ihr Parfüm duftete nach Frangipani und Sommer. Es umschmeichelte seine Sinne wie die Chiffontücher ihre Beine.
    Warum war so eine attraktive Frau ungebunden? Frag nicht lange, sondern genieß es einfach. Ohne weiter zu grübeln, liebkoste er ihren Hals und knabberte, ermuntert durch ihre Reaktion, an der duftenden Haut unter ihrem Ohr. Die Münzen, die ihren Rock schmückten, klimperten an seiner Hose, das perlen-besetzte Oberteil rieb sich an seinem Brustkorb, ihre weichen sinnlichen Kurven schmiegten sich an seinen Körper, der fast umgehend reagierte.
    Damon fuhr mit einem Finger an ihrem Rockbund entlang, von einer Seite zur anderen, und streifte dabei Kates straffen Bauch. Sie bekam eine Gänsehaut und zitterte heftig.
    In ihren Augen loderte dasselbe Verlangen, das in ihm brannte. Er begehrte sie so sehr, dass er höllisch aufpassen musste, um nicht alles zu verderben. Er wollte diese Haut an seiner spüren. Nackt. Wollte, dass sich ihr Körper erschauernd wand, während er sich in ihr bewegte. Und zwar sofort.
    Nur unter Aufbietung aller Selbstdisziplin gelang es ihm, sich von ihr zu lösen und einen Schritt zurückzutreten. Was ihr offensichtlich genauso wenig gefiel wie ihm. Da er nicht eine Sekunde daran zweifelte, dass sie sein Verlangen teilte, nahm er sie an der Hand und sagte: „Komm mit, wir gehen.“
    Kate fühlte sich wie im Traum und gleichzeitig hellwach. Geschickt lotste der Fremde sie einen Flur hinunter, wo sie einer Kellnerin begegneten, die, umweht von würzigen Düften, ein Tablett mit verlockenden Vorspeisen trug.
    Nur mit Mühe konnte sie seinen langen Schritten folgen. In ihren Adern pochte die Gewissheit, dass sie gleich mit diesem Mann schlafen würde. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte ein Mann sie derart in seinen Bann gezogen. Genau, Sheri-Lee, du hast recht – man lebt nur einmal.
    Nur einen Moment später blieb er vor einer Tür stehen, schloss auf und zog sie in das dunkle Zimmer, in dem es noch dunkler wurde, als er die Tür hinter sich zumachte.
    „Wo bist du denn?“, flüsterte er.
    Es dauerte nicht lange, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. „Ich bin hier.“ Kate legte ihre Hände flach auf seine Brust. Nein, falsch: Nicht sie, sondern Shakira legte ihre Hände auf seine Brust, weil Kate Fielding überhaupt nicht hier wäre. So etwas Tollkühnes hätte sie nie und nimmer gewagt. Shakira hingegen fuhr mit den Fingern langsam über sein T-Shirt und beugte sich vor, um seinen Duft ganz in sich aufzunehmen. Es war lange her, seit sie einem männlichen Körper so nah gekommen war.
    Von der Straße fiel ein schwacher silberner Lichtschein ins Zimmer. Dennoch waren nicht mehr als Schemen erkennbar. Darum ließ Kate es auch zu, dass er ihr den Schleier abnahm.
    Schweigend zeichnete er mit einem Finger die Konturen ihres Gesichts nach, Nasenrücken, Augenbrauen, Lippen. „Du bist so schön.“ Er hielt ihre Hände fest und zog sie an sich. „Sogar im Dunkeln bist du unwiderstehlich.“
    Die Bewunderung, die in seinen sanften Worten mitschwang, wirkte wie ein Aphrodisiakum. Der harte Beweis seiner Männlichkeit drückte gegen ihren Bauch, sein Herz hämmerte unter ihren Fingerspitzen, während ihr eigenes wie Donner in ihren Ohren hallte.
    Von irgendwo drang ein langes tiefes Aufstöhnen an Kates Ohr – ihr eigenes? –, dann als Antwort ein tiefes Rumpeln, das an ihren Handflächen vibrierte. Seine Lippen waren trocken und fest und sehr erfahren.
    Bereitwillig öffneten sich Kates Lippen seiner Zunge, die in ihren Mund eindrang, sich jedoch sofort wieder zurückzog – ein Versprechen auf künftige Sinnenfreuden. Er schmeckte herrlich. Nach Kaffee und Pfefferminz und etwas Dunklerem … Leidenschaft. Als er den Kopf hob und sich von ihr löste, protestierte sie, indem sie ihn wieder zu sich herunterzog. Sie war noch längst nicht bereit, ihn loszulassen.
    Allerdings lag ihm auch nichts ferner, als sich von ihr zu lösen. Seine Hände umfassten nun ihre nackte Taille. Sehr langsam wanderten sie von
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