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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister
Autoren: Kelley Armstrong
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von der Wand nahm.
    »Runter von ihr«, sagte er.
    Die Augen der Nixe weiteten sich. »Aber Lucas? Was meinst du «
    »Ich weiß, dass du nicht Savannah bist«, sagte er. Seine Stimme klang vollkommen gelassen. »Jetzt mach, dass du von ihr wegkommst.«
    Als er den Spaten hob, schlängelte ich mich unter der Nixe heraus. Sie schien es kaum zur Kenntnis zu nehmen, sie lächelte lediglich und stand auf. Lucas holte aus.
    »Glaubst du wirklich, dass du das tun kannst?«, fragte sie.
    »Und was, wenn du sie umbringst? Du brauchst bloß den richtigen Punkt zu erwischen, und sie fällt um und steht nie wieder auf.«
    Lucas zögerte; dann ließ er den Spaten fallen und hob die Hände er wirkte etwas. Und die Nixe stürzte sich auf ihn.
    Ich rappelte mich keuchend auf. Die Nixe packte Lucas am Arm und schleuderte ihn gegen die Wand. Sein Kopf traf hart auf, sie ließ seinen schlaffen Körper fallen und wandte sich mir zu.
    Ich sprach die Dämonenschutzformel. Die Worte flogen mir bereits von den Lippen, als ein plötzlicher Stoß der Panik durch mich hindurchging. Kannte Paige diese Formel? Und was sonst

    Die Nixe erstarrte. Ihre Glieder zuckten, und sie stürzte rückwärts zu Boden. Ich warf mich auf sie, aber sie trat mich aus dem Weg, kam taumelnd auf die Beine und torkelte durch die Hintertür ins Haus.
    Ich hörte ihre Schritte die Kellertreppe hinunterstolpern. Perfekt. Aus dem fensterlosen Keller gab es kein Entkommen. Sie würde auf dem gleichen Weg wieder herauskommen müssen.
    Der Dämonenschutzzauber hatte Paiges Reserven weitgehend aufgebraucht, und ich rang immer noch nach Atem.
    Ich brauchte einen Moment Zeit. Ich sah auf Lucas hinunter.
    Auch er würde einen Moment meiner Zeit brauchen.
    Ich ging neben ihm in die Knie und tastete nach seinem Puls. Er war kräftig und gleichmäßig. Ich sprach ein paar Heilformeln unmittelbar hintereinander. Damit war der Rest von Paiges magischen Kräften erschöpft, aber ich wusste, dass sie es sich so gewünscht hätte. Dann setzte ich mich auf die Fersen zurück und gab mir Mühe, wieder zu Atem zu kommen.
    Die Nixe steckte in Savannah. Um sie aufzuhalten, würde ich das tun müssen, was Lucas nicht hatte tun können meine eigene Tochter angreifen.
    Ich arbeitete mich auf die Beine und lief ins Haus.
    Auf der letzten Stufe der Kellertreppe hielt ich inne und sah mich um. Auf der linken Seite befanden sich Tiefkühltruhe und Vorratskeller. Rechts lag der Waschmaschinenraum. Hinter mir waren zwei weitere Räume
    Ein Aufbrüllen. Als ich aufblickte, sah ich Savannah von der Werkstatt her auf mich zustürmen, einen Hammer in der Hand.
    Und ich tat nichts. Ich konnte es nicht. Ich wusste, dass das nicht Savannah war, aber ich sah Savannah mein Kind, das mit erhobenem Hammer auf mich losging, das Gesicht verzerrt vor Hass.
    Im letzten Moment sprang ich zur Seite. Der Hammer krachte gegen mein Schulterblatt. Knochen knackten. Paiges Knochen, nicht meine.
    Ich versuchte nicht daran zu denken dass jeder Hieb, den ich einsteckte, jede Verletzung, die ich geschehen ließ, später von ihr erlitten werden würde. Bevor die Nixe es aussprach, hatte ich nicht darüber nachgedacht, was es bedeutete, mir diesen Körper zu borgen. Jetzt, als ich dem wirbelnden Hammer auszuweichen versuchte, konnte ich nicht anders, als daran zu denken.
    Ich schleuderte eine Feuerkugel, und die Nixe wischte sie zur Seite.
    Was kümmerten sie Verbrennungen und Narben und zerschmetterte Knochen? Es war ja nicht ihr Körper. Nur tödliche Formeln würden sie aufhalten, und das war ein Schritt, den ich niemals tun würde, ganz gleich, was passierte. Während sie in Jaimes Körper steckte, hatte es diese Möglichkeit immer gegeben, so sehr ich sie auch bedauert hätte. Aber solange sie den Körper meiner Tochter bewohnte, würde ich nichts tun, das ihr ernsthaft Schaden zufügen konnte. Und solange ich in Paiges Körper steckte, würde ich versuchen, ihr keinen ernsthaften Schaden zuzufügen.
    Die Nixe stürzte wieder nach vorne. Ich wich seitlich aus, aber ich hatte mich immer noch nicht ganz an diesen Körper gewöhnt, und als ich die Drehung beendete, stolperte ich. Der Hammer erwischte mich zum zweiten Mal, an der gleichen Stelle wie zuvor. Ich heulte auf und ging zu Boden. Im Fallen griff ich mit der anderen Hand nach dem Hammer und bekam das obere Ende zu fassen. Die Nixe riss ihn zur Seite und mich damit von den Beinen, aber ich ließ nicht los, und der Stiel flog ihr aus der Hand.
    Ich landete auf dem
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