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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister
Autoren: Kelley Armstrong
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eine Hand an Jaimes Handgelenk gelegt, mit der anderen zeigte er auf den Geist der Nixe.
    Ich wollte nicken und hielt dann inne. »Du kannst sie sehen? Oh, Scheiße! Wir dürften sie nicht sehen können. Sie müsste auf der anderen Seite sein, das heißt, Trsiel kann sie nicht «
    »Eve! Wir verlieren «
    Seine Lippen öffneten sich zu einem lautlosen Fluch, dann beugte er sich hastig über Jaime und begann mit der Wiederbelebung. Der Geist der Nixe wand und krümmte sich. Eine Sekunde lang sah ich ihr Gesicht in aller Deutlichkeit. Ich griff nach ihr, aber meine Hände glitten geradewegs durch sie hindurch. Sie warf den Kopf zurück und lachte. Dann riss sie sich mit einer letzten heftigen Drehung los, schoss zur Decke hinauf und verschwand.
    »Himmeldonnerwetter!«

    Ich rammte die Faust gegen die Wand. Dann kniff ich die Augen zu und holte tief Luft. Okay, es hatte also nicht funktioniert.
    Aber immerhin, Lucas und Paige waren in Sicherheit. Und was die Nixe anging, ich würde sie eben ein andermal fangen, in der Geisterwelt, wo sie mir nicht so leicht entkommen konnte.
    Ich sah auf Jaime hinunter.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich. »Was kann ich tun?«
    »Ich glaube, sie kommt zurück«, sagte Lucas. »Einen Moment lang «
    »Lucas?«
    Savannahs Stimme trieb von der Hintertür herüber. Ich hörte ihre Schritte auf dem Küchenfußboden.
    »Mom?«
    »Ich bin hier, Baby. Komm «
    Ein markerschütternder Schrei unterbrach mich. Ich sprang auf und jagte in Richtung Küche.

    50
    D ie Küche war leer.
    »Sie muss draußen sein«, sagte ich, während ich zur Hintertür rannte. »Geh zurück zu Jaime, überzeug dich, dass mit ihr alles in Ordnung ist.«
    »Wenn du mich brauchst « , begann Lucas.
    »Werde ich rufen.«
    Ich rannte zur Hintertür hinaus. Die Sonne war untergegangen, aber die Nachbarn hatten in ihrem Garten so helle Lampen, dass ich nur einen kurzen Blick in die Runde werfen musste, um zu wissen, dass Savannah nicht im Garten war. Ich riss die Tür zu dem Motorradschuppen auf und tat einen Schritt ins Innere, wobei ich versuchte, die offene Hintertür im Auge zu behalten.
    Etwas prallte mir in den Rücken. Ich stürzte und landete mit dem Gesicht nach unten auf dem Zementboden. Knie rammten sich mir ins Kreuz, Finger gruben sich in meine Schultern.
    Ich versuchte mich herumzuwerfen, aber die Hände legten sich mir um den Hals und drückten so fest zu, dass mir kaum noch Zeit blieb, den Schmerz zu bemerken, bevor alles ringsum dunkel wurde.
    Als ich zu mir kam, lag ich auf dem Rücken. Savannah starrte auf mich herunter, das Gesicht von Wut und Hass verzerrt.

    Eine Sekunde lang wurde mir eiskalt. Sie glaubte, ich hätte Jaime umgebracht vielleicht sogar Paige. Dann sah ich ihre Augen, und mir wurde klar, dass dies nicht meine Tochter war.
    Die Nixe beugte sich tiefer herab, die Hände immer noch um meine Kehle geschlossen.
    »Wie fühlt sich das an, Hexe? Ich könnte dir gleich jetzt und hier das Rückgrat brechen. Ich hätte es gleich in dem Moment tun können, in dem ich dich gepackt habe. Aber so ist es viel poetischer, nicht wahr? Dich auf die gleiche Art umzubringen, wie du mich umbringen wolltest.«
    Ich wand mich, aber ihre Dämonenkraft hielt mich auf dem kalten Boden fest.
    »Ich nehme an, ich sollte mich bedanken. Wenn ich gewusst hätte, dass ich den Körper wechseln kann, hätte ich nicht so viel Zeit mit dieser albernen Nekromantin verschwendet.« Sie schloss die Augen und schauderte zusammen. »Dieser Körper ist eines Dämons wirklich würdig. So jung und so mächtig.«
    Ich öffnete den Mund, um eine Formel zu sprechen, konnte aber nur keuchen.
    »Jetzt wird es auch viel einfacher, die Schuld auf deine Tochter zu schieben, wenn es wirklich ihre Finger sind, die ihrer Pflegemutter die Kehle zerdrücken.«
    Ihr Griff wurde fester, und die Welt begann wieder schwarz zu werden. Ich mühte mich darum, bei Bewusstsein zu bleiben, wand mich unter ihr und versuchte wenigstens einen Arm oder ein Bein freizubekommen.
    »Warum wehrst du dich eigentlich?«, fragte sie. »Du wirst ja schließlich nicht sterben. Du bist schon tot. Du wirst einfach dorthin zurückgehen, wo du vorher warst. Diese kleine Hexe ist es, die für dein Versagen bezahlen wird. Sie und ihr Mann ermordet von ihrer geliebten «
    Die Nixe fuhr hoch, und ihr Griff lockerte sich. Sie sah über meinen Kopf hinweg.
    »Warte ab, bis du an der Reihe bist, Magier«, fauchte sie.
    Ich bog den Kopf zurück und sah, wie Lucas einen Spaten
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