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Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Mythor - 135 - Die Unberührbaren

Titel: Mythor - 135 - Die Unberührbaren
Autoren: Terrid Peter
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mit, trug ebenso eine Zeitlang an Odam mit wie alle anderen, aber er gab keine Hinweise mehr, wohin der Weg führte. So war Necron gezwungen, sich auf eigene Verantwortung einen Pfad durch das Land zu suchen. Er hielt sich in östlicher Richtung, so weit das bei dem Schlängelkurs, den die Gruppe einschlagen mußte, überhaupt einzuhalten war – der Weg war lang und mühsam, manchmal führte er gar ein Stück zurück, bevor einige tausend Schritte Gewinn gemacht werden konnten.
    Kutazins Verhalten trug nicht dazu bei, die Stimmung in der Gruppe zu heben.
    Nur wenig Wasser fand sich unterwegs, und das spärliche Wildbret, das die Gruppe zu erbeuten vermochte, genügte kaum, die Mägen zu füllen und den angestrengten Gliedern neue Kräfte zuzuführen.
    Stunde um Stunde ging es so weiter, steile Felsen hinauf, bröckelnde Halden hinab, mal zur Rechten ausweichend, mal zur Linken abschweifend. Der Gewinn war bescheiden.
    Zu alledem kam hinzu, daß sich Necron beobachtet fühlte. Wer da ein Auge auf ihn und seine Freunde geworfen hatte, vermochte er nicht zu sagen – aber eine kurze Rückfrage bei Gaphyr und Mescal stellte klar, daß es diesen beiden ähnlich erging. Auch sie hatten das Gefühl, ständig belauert und verfolgt zu werden – obwohl in weitem Umkreis niemand zu erkennen war, der der Gruppe hätte gefährlich werden können.
    Kutazin schwieg zu alledem, und von seinen Leuten war nicht das geringste zu sehen.
    Als der Abend heraufzog, hatte die Gruppe ein neues Quartier gefunden, wieder eine Felsenhöhle.
    Diesmal war Necron nicht bereit, Kutazin eine Gelegenheit zu geben, sich zu verziehen. Der Nykerier stellte Wachen auf, bevor er sich schlafen legte.
    Es war kein erfrischender Schlaf. Traumgeister ängstigten Necron, zeigten ihm gräßliche Spukgebilde und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.
    So war er auch in der Zeit eines Herzschlags hellwach, als er einen hellen Schrei hören konnte.
    Jente mußte ihn ausgestoßen haben; sie hatte die erste Wache.
    Necron sah sich rasch um.
    Von einer Gefahr war nichts zu sehen. Lediglich ein paar Leuchtkäfer hatten sich in die Höhle verirrt, schwirrten ziellos umher. Eins der kleinen Tiere setzte sich auf Necrons Bein, und im gleichen Augenblick stieß auch der Nykerier einen Schrei aus, nicht aus Schmerz, obwohl das Tier wie Feuer auf seiner Haut zu brennen schien, sondern als Warnruf an die anderen.
    Der Schrei kam viel zu spät.
    Der Schwarm der Schwirrer wurde zusehends größer, es mußten Hunderte sein, ein ganzer Heerschwarm.
    Wo diese Tiere die nackte Haut berührten, stieß brennend scharfer Schmerz auf, nicht unerträglich, aber doch sehr lästig.
    Schnell versuchte Necron, seinen ersten Plager abzustreifen. Es gelang ohne Mühe – allerdings kamen sofort zwei andere Leuchtkäfer herangeschwirrt und suchten sich zielsicher Landeplätze in Necrons Gesicht.
    Damit fing die Sache an lebensgefährlich zu werden – wenn sich einer der Senger auf die Augen verirrte, war der Unglückliche, dem dies widerfuhr, wahrscheinlich zur Blindheit verdammt.
    Necrons Hände fuhren hoch. Er streifte die Käfer ab.
    Schreie wurden in der Höhle laut. Die meisten der Schläfer waren noch nicht ganz erwacht, als sie auch schon den Bissen der Leuchtkäfer ausgesetzt waren. Ohne die geringste Frist zur Besinnung mußten sich die Opfer ihrer Haut wehren, und in dem heillosen Durcheinander setzte es manche Beule. In dem verzweifelten Bemühen, die geflügelten Peiniger abzuschütteln, blieb die eine oder andere Rempelei nicht aus.
    Auch Necron schlug um sich, ohne eine Wirkung zu erzielen – immer neue Bisse bekam er ab, bis er nicht anders meinte, als daß sein Körper in Flammen stünde. Auch jetzt noch waren die Schmerzen eher lästig als qualvoll, aber sie waren so stark, daß sie es unmöglich machten, etwas anderes zu tun, als um sich zu schlagen.
    Fürchterliches Brüllen hallte durch die Höhle, als sich Mescal jäh zu seiner geheimnisvollen Berserkergestalt aufblähte, er schlug riesige Löcher in die Wandung der Höhle. Felsbrocken polterten herab und vergrößerten so das Durcheinander.
    Necron hatte nur noch einen Gedanken – aus der Höhle hinaus ins Freie.
    Mit Mühe schaffte er es, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Es war nicht daran zu denken, den anderen zu helfen, diese geflügelte Plage mußte jeder für sich bestehen.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah Necron, wie Mescal in sich zusammensank, in die Knie ging und dann zur Seite kippte. Jente stolperte
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